Seiten: 3, Sprache: DeutschWeng, DietmarSeiten: 7-22, Sprache: DeutschHarder, Sönke / Mertens, Meike / Dietrich, Isabella / Mehl, ChristianDie chirurgisch-prothetische Sofortversorgung des unbezahnten Kiefers mit vier Implantaten ist eine interessante Behandlungsvariante, die selbst im atrophierten Kiefer die Möglichkeit der festsitzenden Versorgung unter häufigem Verzicht augmentativer Maßnahmen bietet. Dennoch ist dieses Verfahren nach wie vor im deutschsprachigen Raum umstritten. Die mechanische Fixierung der Implantate durch die Ausnutzung anatomischer Gegebenheiten sowie die Verwendung einer angulierten Implantatposition für die Schaffung eines stabilen Abstützungspolygons stellen hierbei die Grundlage des Verfahrens dar. Neben einer sorgfältigen Diagnostik und Planung spielen ethische Fragen zum Erhalt oder der Extraktion der vorhandenen Restbezahnung eine große Rolle für die Therapieentscheidung. Die verfügbaren klinischen Daten zeigen erfolgreiche Überlebensraten der Implantate und des Zahnersatzes bei gleichzeitig erhöhten technischen Komplikationsraten in kurz- bis mittelfristigen Beobachtungszeiträumen. Der Langzeiterfolg dieses Verfahrens beruht neben der exakten chirurgischen, prothetischen sowie der labortechnischen Umsetzung auch auf einer regelmäßigen und strukturierten Nachsorge, um biologische und technische Misserfolge zu vermeiden. Im Rahmen dieses Beitrags werden die Grundprinzipien, der klinische und labortechnische Behandlungsablauf sowie die verfügbare Evidenz des Verfahrens zur chirurgisch-prothetischen Sofortversorgung des unbezahnten Kiefers mit vier Implantaten beschrieben.
Manuskripteingang: 18.08.2019; Annahme: 29.11.2019
Schlagwörter: Zahnloser Kiefer, Implantate, Sofortversorgung, Sofortbelastung, Verschraubung
Seiten: 25-36, Sprache: DeutschSchnutenhaus, Sigmar / Buschbeck, Eric / Luthardt, Ralph G. / Edelmann, CorneliaZu den Vorteilen einer Sofortimplantation zählen eine reduzierte Gesamtbehandlungszeit und in Kombination mit der Sofortbelastung die unmittelbare Eingliederung eines befestigten Provisoriums. Das Erreichen der notwendigen Primärstabilität in der optimalen Implantatposition und das Weichgewebemanagement stellen besondere Herausforderungen dar. Die Überlebensraten einer Sofortimplantation sind vergleichbar mit den Ergebnissen einer verzögerten oder späten Implantation. Ebenso stellen die Sofortbelastung und die konventionelle Belastung gleichermaßen erfolgreiche Belastungsprotokolle dar. Das Beachten der Risikofaktoren sowie eine sorgfältige Patientenselektion sind besonders für das ästhetische Ergebnis von Bedeutung, da es bei Sofortimplantationen zu Rezessionen kommen kann, die dann nicht mehr korrigierbar sind. Eine simultane Alveolar-Ridge- Preservation wirkt sich positiv auf Hart- und Weichgewebe aus und wird empfohlen. Neben der korrekten Einschätzung der morphologischen und patientenindividuellen Risiken gilt es, zusätzlich ein geeignetes Implantatsystem zu wählen. In diesem Beitrag werden klinische Aspekte der Sofortimplantation in der Theorie und anhand von drei Behandlungsfällen umfassend beleuchtet.
Manuskripteingang: 26.07.2019; Annahme: 08.10.2019
Schlagwörter: Sofortimplantation, Belastungsprotokoll, Sofortbelastung, Alveolar-Ridge-Preservation, Rezession, Weichgewebemanagement
Seiten: 39-48, Sprache: DeutschPetschelt, Friedemann / Kraußeneck, ThomasDas biomechanische Verhalten eines Implantats und die periimplantären Mukosaverhältnisse unterscheiden sich bekanntermaßen vom parodontalen Gewebe an einem Zahn. Mit diesem Hintergrund und dem Wissen um die biologische Breite wird ein implantatprothetisches Versorgungskonzept vorgestellt. Es werden die mittlerweile gewonnenen Erkenntnisse der modernen Implantologie berücksichtigt und dabei noch ein erheblicher Zeitgewinn erzielt. Das Verfahren ermöglicht ein sukzessives Knochenremodelling, eine Zahnersatzadaptation für den Patienten, den Einsatz CAD/CAM-gefertigter Aufbauteile sowie auch einen digitalen Workflow. Das Ziel, möglichst selten Komponenten ins Implantat ein- und ausschrauben zu müssen und die definitiven Abutments bei der ersten prothetischen Sitzung verfügbar zu haben und endgültig einschrauben zu können, ohne dabei an Präzision bei der Restauration zu verlieren, wird damit erreicht. Es kann bei allen anfallenden Indikationen ohne neue finanzielle Investitionen angewendet werden.
Manuskripteingang: 08.09.2019; Annahme: 18.11.2019
Schlagwörter: Mukosa, biologische Breite, hemidesmosomale Barriere, Periimplantatitisprohylaxe, "One-Abutment/One-Time"-Prinzip, Progressive Bone Loading, periimplantäre Langzeitstabilität, analog – digital
Seiten: 51-60, Sprache: DeutschDegid, Marco / Degidi, MarcoEin Paradigmenwechsel in der festsitzenden ImplantatprothetikKürzlich wurde die schrauben- und zementfreie Retention implantatgetragener Restaurationen mithilfe einer Konus-in-Konus-Verbindung zwischen dem Abutment und einer korrespondierenden Kappe vorgeschlagen. Dieser als Konometrisches Konzept bezeichnete Ansatz dürfte zu einem Umdenken bezüglich klassischer Standards der präzisen Verbindung zwischen einzelnen Restaurationskomponenten führen, da mithilfe vorgefertigter Komponenten eine überlegene Passung zwischen dem Abutment und der Restauration erreicht wird. Hinzu kommt, dass Restaurationen dieses Typs keine Löcher aufweisen, wie sie bei verschraubtem Zahnersatz benötigt werden, und sich mit einem Kronen- bzw. Brückenentferner leicht wieder abnehmen lassen. Zudem kann der Restaurationsrand intrasulkulär platziert werden, ohne dass die Gefahr von subgingivalen Zementresten am Spalt zwischen Abutment und Gerüst besteht. Dieser Artikel fast die Grundprinzipien des neuen Konzeptes zusammen und zeigt auf, inwieweit es einen Paradigmenwechsel bei der Retention von implantatgetragenem Zahnersatz darstellen kann.
Manuskripteingang: 09.10.2019; Annahme: 07.11.2019
Schlagwörter: Implantatgetragener Zahnersatz, Implantatkrone, konometrisch, Konusverbindung, Teleskopkrone, spaltfreie Restauration
Seiten: 63-76, Sprache: DeutschSpindler, BrunoEine biologische Alternative zum digitalen Workflow?In der Implantatprothetik sind stabile Weichgewebe kritisch für den Langzeiterfolg. Damit das Weichgewebe dauerhaft an die Abutmentoberfläche wächst, sollten einmal verschraubte Abutments idealerweise nicht mehr entfernt werden. Für den hier vorgestellten Workflow werden konfektionierte, vorverklebte Hybrid-Abutments mit definierter Abwinkelung zur Implantatachse verwendet. Diese lassen sich nach Abheilung der Weichgewebe wie natürliche Zähne beschleifen. Die Grundform des Abutmentquerschnitts entspricht demjenigen natürlicher Zähne auf Höhe der Schmelz-Zementgrenze. Die nanostrukturierte Oberfläche der Abutments wurde für die Anlagerung von Weichgewebe optimiert. Die Auswahl erfolgt intraoperativ oder computergestützt mit 3-D-Implantatplanung, wobei Implantat und Abutment gemeinsam positioniert werden. Abhängig von der Primärstabilität können die Abutments oder formgleiche Gingivaformer direkt nach Insertion des Implantats eingegliedert werden.
Manuskripteingang: 05.08.2019; Annahme: 09.01.2020
Seiten: 79-86, Sprache: DeutschVolkmann, Alexander / Hildebrandt, Helmut / Große, Stephan / Hartmann, Amely / Sagheb, Keyvan / Al-Nawas, BilalEine Fallserie mit BehandlungsoptionenAnstelle herkömmlicher Titangitter können für die Rekonstruktion von komplexen Knochendefekten individuelle CAD/CAM-gefertigte Titangitter verwendet werden. Dieser Ansatz bietet verschiedene Vorteile, wie insbesondere eine einfachere klinische Handhabung und kürzere Operationszeiten. Eine der häufigsten Komplikationen bei der Anwendung von Titangittern ist die weichgewebliche Dehiszenz. Für die weitere Prognose des Knochenaufbaus spielen die Ätiologie und damit einhergehend der Zeitpunkt der Dehiszenzbildung eine entscheidende Rolle. Die vorliegende Arbeit nimmt eine Klassifikation der Dehiszenzen bei Augmentation mit individuellem Titangitter vor. Dehiszenzen können nach dem Zeitpunkt ihres postoperativen Erscheinens in Frühdehiszenzen (innerhalb der ersten beiden Wochen), mittelfristige Dehiszenzen (zwischen der 3. und 10. postoperativen Woche) und Spätdehiszenzen (ab. der 10. Woche) eingeteilt werden. Entsprechend des Zeitpunkts sowie impliziert entsprechend der Kausalität der Dehiszenzen sollen in dieser Arbeit Empfehlungen für die Therapie und jeweilige Prognoseabschätzungen abgeleitet werden.
Manuskripteingang: 17.10.2019; Annahme: 30.10.2019
Schlagwörter: CAD/CAM, Augmentation, Titangitter, Komplikationen, Dehiszenzen, Exposition, Implantat
Seiten: 91-97, Sprache: DeutschWolfart, StefanZusammenfassungen wichtiger implantologischer Artikel aus internationalen Zeitschriften