Seiten: 405, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroSeiten: 406-421, Sprache: DeutschFabbri, Giacomo / Cannistraro, Giorgio / Pulcini, Carlo / Sorrentino, RobertoDas Mock-up ist ein diagnostisches Verfahren, mit dessen Hilfe eine prothetische Rehabilitation intraoral ausprobiert werden kann. Weil sie das mögliche Endresultat der Behandlung sicht- und erlebbar machen, ermöglichen Mock-ups eine deutlich bessere Kommunikation mit den Patienten. Zudem erlauben sie einen schnellen, einfachen Vergleich der Situation vor und nach der Behandlung, sodass der Zahnarzt die funktionellen Aspekte der Behandlung kontrollieren kann. Ziel dieses Beitrags ist es, zu erläutern, wie die Technik des Full-mouth-Wax-ups so angewendet wird, dass alle funktionellen und ästhetischen Parameter umfangreicher Rehabilitationen mit Anhebung der Vertikaldimension und vollständig additivem Wax-up geprüft werden können. Das vorgeschlagene klinische Vorgehen ist einfach durchzuführen und reversibel. Komplexe prothetische Fälle lassen sich konservativer und behandlerfreundlicher lösen als mit konventionellen prothetischen Behandlungen. Das spart Zeit und Kosten. Alle klinischen und technischen Abläufe des Vorgehens werden Schritt für Schritt beschrieben.
Seiten: 422-439, Sprache: DeutschSaeidi Pour, Reza / Engler, Madalena Lucia Pinheiro Dias / Edelhoff, Daniel / Prandtner, Otto / Frei, Stefan / Liebermann, AnjaDer Verschleiß von Zahnhartsubstanz ist grundsätzlich ein physiologischer Prozess, der durch die normale Kaufunktion verursacht wird. Überschreiten die Einflüsse von Attrition, Abrasion und/oder Erosion ein bestimmtes Ausmaß und sind für das Patientenalter untypisch hoch, so hat der Zahnhartsubstanzverlust eine pathologische Form angenommen. Bei starken Zahnhartsubstanzverlusten sind Präventivmaßnahmen unerlässlich. Ein massiver Zahnhartsubstanzverlust führt oft zu funktionellen Problemen, mit Hypersensibilitäten, verbundenen Zahnschmerzen und einer beeinträchtigten Ästhetik. Patienten mit pathologischen Abrasionserscheinungen benötigen ab einem bestimmten Ausmaß eine restaurative Therapie mit einer einhergehenden Anhebung der Vertikaldimension der Okklusion. Im Rahmen der Planung einer komplexen Rehabilitation stellt das diagnostische Wax-up ein essenzielles Werkzeug dar, um ein vorhersagbares, zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen. In diesem Beitrag wird anhand eines Fallberichts die Behandlung einer jungen Patientin mit symptomatischem pathologischem Zahnhartsubstanzverlust sowie beeinträchtigter Ästhetik und Funktion beschrieben. Zunächst wurden mehrere diagnostische Wax-ups und diagnostische Mock-ups zur Patiententypermittlung erstellt. Nachdem alle ästhetischen und funktionellen Ziele erreicht waren, konnte mittels eines Silikonindex' das definitive therapeutische Mock-up im Patientenmund übertragen werden. Dieses intraoral befestigte Mock-up diente als provisorische Versorgung während der Vorbehandlungsphase, um die neue Vertikaldimension, Ästhetik und Funktion zu prüfen, sowie als Schablone für die anschließende Präparation. Die angehobene Vertikaldimension der Okklusion wurde final mit Lithiumdisilikat-basierten Okklusionsonlays (LS2) stabilisiert. Mit indirekten Frontzahnveneers aus Lithiumdisilikat- und Feldspatkeramik und direkten Kompositrestaurationen wurde das geplante Ergebnis minimalinvasiv umgesetzt.
Seiten: 440-461, Sprache: DeutschOliveira, Pedro Lima Emmerich / Motta, Andrea / Pithon, Matheus / Mucha, JoseZiel: Bestimmung des attraktivsten und unattraktivsten Lächelns in einer Stichprobe von Brasilianern und Analyse der anatomischen Eigenschaften.
Material und Methode: Auf einer visuellen Analogskala (VAS) bewerteten Kieferorthopäden, Zahnärzte und Laien die Fotografien von 86 Studierenden (66 Frauen, 20 Männer) im Alter von 19 bis 30 Jahren. Ein für die Ergebnisse verblindeter Untersucher maß die ästhetischen Parameter der acht höchst- und der acht niedrigstbewerteten Fotografien bei den Frauen sowie der zwei höchst- und der zwei niedrigstbewerteten Fotografien bei den Männern. Zur deskriptiven statistischen Analyse wurden die Mittelwerte und Standardabweichungen berechnet.
Ergebnisse: Insgesamt 42 anatomische Details des Lächelns wurden identifiziert und analysiert, um die Mittelwerte der entsprechenden Eigenschaften zu berechnen.
Schlussfolgerung: Die folgenden Eigenschaften ergaben sich für die gewählten Fälle mit dem attraktivsten Lächeln: Lachlinie parallel zur Unterlippe, ovale Schneidezahnform mit quadratisch-gerundeten Kanten, Vergrößerung der interinzisalen Dreiecke und Verringerung der Verbinderhöhe von mesial nach distal, Sichtbarkeit der oberen Schneidezähne bei minimaler Sichtbarkeit der Unterkieferzähne, Gingivazenit der zentralen Schneidezähne 0,5 mm koronal zu dem der Eckzähne und 0,8 mm apikal zu dem der lateralen Schneidezähne, 1,5 mm sichtbare Gingiva im Seitenzahnbereich, weniger als 20 % bukkaler Korridor mit Sichtbarkeit von 12 Zähnen sowie Eckzähne mit einer Neigung von -2°. Bei den Fällen mit besonders attraktivem Lächeln fehlten Asymmetrien, Diastemata, schwarze Dreiecke, Neigungen der Inzisalebene und sichtbare Gingiva im Frontzahnbereich.
Seiten: 462-484, Sprache: DeutschAmmannato, Riccardo / Rondoni, Daniele / Ferraris, FedericoAufbauend auf den Prinzipien der "Indextechnik", die die Autoren 2015 in dieser Zeitschrift publiziert haben, stellt der vorliegende Artikel die "digitale Indextechnik" vor: einen aktualisierten, restaurativen Non-prep-Ansatz für die Behandlung im Abnutzungsgebiss. Patienten mit minimaler, moderater oder schwerer Abnutzung der Zahnhartsubstanzen können mit minimal- oder noninvasiven Kompositrestaurationen auf abgenutzten Front- und Seitenzähnen rehabilitiert werden. Die Technik ist rein additiv, sodass keine gesunde Hartsubstanz geopfert werden muss. Sie folgt den Prinzipien der Bioökonomie (maximaler Erhalt gesunder Substanz) und der Verstärkung der Restsubstanz. Abhängig vom Schweregrad der Schmelz- und Dentinabnutzung, der Anzahl kariöser Läsionen und der Größe der vorhandenen Restaurationen kommen für jeden Zahn unterschiedliche Restaurationsformen infrage: direkte oder indirekte Teilrestaurationen oder Vollkronen. Dabei ist es wichtig, den Substanzverlust korrekt zu diagnostizieren und zu behandeln, um mithilfe adhäsiver Restaurationen die Biomechanik, Funktion und Ästhetik adäquat wiederherstellen zu können. Dieser Beitrag präsentiert einen zeitsparenden, konservativen Ansatz für die Planung und Durchführung adhäsiver Gesamtrehabilitation in allen Fällen von leicht, moderat oder stark abgenutzten Zähnen als Aktualisierung der Indextechnik durch Digitalisierung des Arbeitsablaufs. Die Technik funktioniert nach dem "Copy-and-paste"-Prinzip: Komposit wird mithilfe eines transparenten Schlüssels direkt auf die Zähne aufgeformt. Dieser Schlüssel wird von einem digitalen Full-mouth-Wax-up abgenommen. Dieses berücksichtigt bereits eine Erhöhung der okklusalen Vertikaldimension, die zu Beginn auf Grundlage einer Ästhetik- und Funktionsanalyse geplant wurde.
Seiten: 486-498, Sprache: DeutschMaia, Rodrigo Rocha / Oliveira, Dayane / D'Antonio, Tracy / Qian, Fang / Skiff, FrederickZiel: Untersuchung und Vergleich der Lichtausbreitung in Zahnhartsubstanzen und in zweischichtig aufgebauten Kompositfüllungen.
Material und Methode: Scheibenförmige Proben natürlicher Zähne sowie zweischichtig aufgebaute Restaurationen aus A2D- und B1E-farbenen Nanofüller-, Supra-Nanofüller- und Mikrohybridkompositen wurden randomisiert und in gleicher Anzahl auf vier Versuchsgruppen (n = 10) aufgeteilt. Die Proben wurden unter Verwendung eines Spektralfotometers mit Lasern in drei Wellenlängen (rot, grün und blau) beleuchtet. Ein Leistungsmessgerät erfasste das emittierte Licht. Folgende optischen Größen wurden berechnet: Absorption (A), Transmission (T) und Dämpfung (K). Die Daten wurden mittels einfaktorieller Varianzanalyse mit angeschlossenem Tukey-Post-hoc-Test ausgewertet (α = 0,05).
Ergebnisse: Die Absorptionswerte variierten mit den verschiedenen Laserfarben und getesteten Kompositen. Unabhängig von der Wellenlänge des Lasers zeigte das supra-nanogefüllte Komposit eine höhere Lichttransmission und geringere Lichtdämpfung als die Zahnhartsubstanzen und damit ein zum Nanofüllerkomposit entgegengesetztes Verhalten. Zwischen Mikrohybridkomposit und Zahnhartsubstanzen fand sich kein Unterschied bezüglich der Lichttransmission und -dämpfung.
Schlussfolgerung: Im Rahmen dieser In-vitro-Beobachtungsstudie wies das dentale Mikrohybridkomposit bei einem zweischichtigen Füllungsaufbau das ähnlichste Lichtausbreitungsmuster zu natürlichen Zähnen auf.
Seiten: 500-515, Sprache: DeutschGintaute, Aiste / Papatriantafyllou, Nikolaos / Aljehani, Meshaal / Att, WaelZiel: Vergleich der Genauigkeit von Abformungen mittels computergestützter Abformtechnik und eines konventionellen Abformverfahrens in einem genormten In-vitro-Versuch und Untersuchung, welchen Einfluss die Implantatangulation (40° bis 45°) auf die Genauigkeit digitaler und konventioneller Abformtechniken hat.
Material und Methode: Es wurden vier verschiedene Referenzmodelle (RM) eines unbezahnten Unterkiefers hergestellt. Darin wurden zwei gerade (RM1), vier gerade (RM2), zwei gerade und zwei angulierte (RM3) bzw. sechs gerade Dentalimplantate (RM4) platziert, um vier klinische Situationen zu simulieren. Die computergestützten Abformungen (n = 5 je RM) wurden mit einem Intraoralscanner (True Definition, 3M ESPE) durchgeführt. Für das klassische Abformverfahren wurden ein Polyethermaterial (n = 5 je RM) und ein additionsvernetzendes Silikon (n = 5 je RM) verwendet. Die erhobenen Daten wurden bezüglich ihrer Richtigkeit analysiert. Die statistische Auswertung erfolgte mittels einfaktorieller Varianzanalyse (ANOVA).
Ergebnisse: Die Gesamtdifferenzen des interimplantären Abstands, bestimmt in Mittelwerten, waren für RM1, RM2 und RM4 zwischen den Abformgruppen statistisch signifikant. Die Analyse der interimplantären Gesamtabweichung beim Implantatwinkel zeigte statistisch signifikante Unterschiede für alle vier Referenzmodelle. Die verzeichneten Abweichungen überschritten jedoch bei keinem der beiden Abformverfahren den Grenzwert für den interimplantären Abstand (100 µm) und für den Winkel zwischen den Implantaten (0,5°). Das erscheint klinisch akzeptabel.
Schlussfolgerung: Innerhalb des Geltungsbereichs dieser In-vitro-Studie war die Genauigkeit computergestützter und konventioneller Abformverfahren bei geraden und angulierten Implantaten vergleichbar. Beide Verfahren kommen für Ganzkieferversorgungen infrage, die auf mehreren Implantaten abgestützt sind. Allerdings sind zusätzliche klinische Studien erforderlich, um die Eignung verschiedener Intraoralscanner (mit und ohne Scanpuderauftrag) sowie verschiedene Implantatsysteme und Konfigurationen multipler Implantate zu testen.
Seiten: 517-528, Sprache: Deutsch