Seiten: 277, Sprache: DeutschMüller, H.-P. / Eger, T.Auf der Basis aktueller Daten zur Bestimmung der Dicke und Breite der Gingiva wurden unter Verwendung von Clusteranalysen drei verschiedene parodontale Phänotypen identifiziert, die anhand von Fallbeispielen vorgestellt werden. Phänotyp A zeichnet sich durch eine dünne und schmale Gingiva und eher schlanke Oberkieferfrontzähne aus. Phänotyp B weist demgegenüber eher quadratische Frontzähne und eine dicke und breite Gingiva auf. Phänotyp C imponiert als Mischtyp mit quadratischer Zahnform aber dünner und schmaler Gingiva. Die Verwendung eines Ultraschallgerätes ermöglicht die nicht-invasive Messung der Schleimhautdicke. Auf mögliche Implikationen im Bereich der plastischen Parodontalchirurgie, der Kieferorthopädie und der Prothetik wird hingewiesen.
Schlagwörter: Parodontaler Phänotyp, parodontale Rezession, Ultraschalldiagnostik, Gingivadicke, Clusteranalyse
Seiten: 293, Sprache: DeutschNetuschil, L. / von Ohle, C. / Brecx, M.Die Vitalität der Bakterien des Zahnbelags kann unter Nutzung herkömmlicher Züchtungsmethoden nur mit großem Arbeits- und Zeitaufwand ermittelt werden. Sie geben Informationen über die Teilungsfähigkeit der untersuchten Bakterien. Deshalb erscheint die Suche nach Alternativmethoden sinnvoll. Messungen des Adenosintriphosphat-Gehalts mit Bioluminiszenzverfahren erfassen den Aktivitätszustand der Mikroflora. Eine Vitalfluoreszenztechnik, bei der Fluoresceindiacetat (FDA) und Ethidiumbromid (EB) als Vitalfarbstoffe eingesetzt werden, läßt eine einfache Bestimmung der Vitalität der Mikroorganismen auf dem Niveau der Einzelzellen zu.Mit dieser Methode werden generelle Aussagen zur Plaqueentwicklung und der Adhäsion der Bakterien untereinander (z.B. bei Corn cobs) und auf Schleimhautzellen gewonnen.
Schlagwörter: Plaque, Plaquevitalität, Mikroskopie, Vitalfluoreszenz, Maiskolbenstrukturen
Seiten: 307, Sprache: DeutschSachs, R. / Weigel, C. / Lang, N. P.Dieser Fallbericht dokumentiert die synoptische Behandlung eines jungen Patienten mit lokalisierter fortgeschrittener Parodontitis. Anamnese, Befundaufnahme, Planung und Behandlungsablauf werden ausführlich beschrieben. Die systematisch durchgeführte Parodontaltherapie hat primär das Erlangen der oralen Gesundheit zum Ziel. Zusätzlich werden Optionen zum weiteren Verbessern des Kaukomforts und der Ästhetik vorgeschlagen, um die individuellen Bedürfnisse des Patienten abzudecken. Als Kausaltherapie wird die Hygienephase durchgeführt, welche durch modifizierte Widman-Lappenoperationen ergänzt wird. Der Schlußbefund zeigt, daß durch geeignete chirurgische Eingriffe wie z.B. Wurzelresektion und GTR-Therapie parodontal geschwächte Zähne behandelbar sind und erhalten werden können. Langfristig kann das erzielte Behandlungsresultat nur durch die optimale Kooperation des Patienten und ein konsequent organisiertes Betreuungssystem gesichert werden.
Schlagwörter: Synopsis, Behandlungsplanung, Parodontitistherapie, GTR, semipermanente Schienung, Perioprothetik
Seiten: 323, Sprache: DeutschSculean, A. / Kleinfelder, J. W. / Gürpinar, Y. / Lange, D. E. / Böcker, W.Die Actinobacillus actinomycetem comitans assoziierten Formen der marginalen Parodontitis sind wegen der schwierigen Therapierbarkeit von besonderer Bedeutung. Bei diesen Formen der marginalen Parodontitis sind mit einer herkömmlichen Therapie (Scaling, Root planing oder chirurgische Parodontaltherapie) nur bedingt langfristige Therapieerfolge erzielbar. Ziel unserer Untersuchungen war es, die spezifische Zusammensetzung des Entzündungsinfiltrats von Patienten mit einer A.-actinomycetem-comitans-assoziierten Form der marginalen Parodontitis immunhistologisch zu untersuchen und die Auswirkungen verschiedener Formen der Therapie auf das relative Vorkommen unterschiedlicher Typen von Immunzellen zu beobachten. Bei acht Patienten mit einer A.-actinomycetem-comitans-assoziierten Form der profunden marginalen Parodontitis wurde eine Behandlung nach dem Split-mouth-Modell durchgeführt (supragingivale Zahnreinigung, subgingivales Scaling, Antibiose mit Tetrazyklin, subgingivales Scaling plus Tetrazyklin-Antibiose). In jedem der behandelten Regionen wurden Biopsien durchgeführt und mittels monoklonaler Antikörper immunhistologisch untersucht. Die Untersuchungen zeigten, daß in allen Gewebeproben eine starke lokale Immunantwort vorhanden war. Die immunhistologische Analyse zeigte, daß bei den Entzündungszellen die Plasmazellen mit einer diffusen Lokalisation im gesamten Bindegewebe vorherrschten. Eine Reduktion in der Zahl der Entzündungszellen war nach sämtlichen Behandlungsformen zu beobachten, sie war jedoch nach der kombinierten Therapie (subgingivales Scaling und Tetrazyklin-Antibiose) am größten.
Schlagwörter: Immunhistologie, Actinobacillus actinomycetem comitans, Parodontitis
Seiten: 329, Sprache: DeutschRatka-Krüger, P.Trotz vielfältiger prophylaktischer Bemühungen gehört die Zahnextraktion nach wie vor zu den Routineeingriffen in der zahnärztlichen Praxis. Bleibt die Zahnlücke über längere Zeit unversorgt, kann es zu einer Reihe negativer Auswirkungen kommen. Besonders im parodontal geschädigten Gebiß können schon nach relativ kurzer Zeit Zahnwanderungen und Zahnkippung mit Nischenbildung auftreten. In diesen Bereichen ist wegen der veränderten Zahnstellung die Zahnhygiene erschwert, so daß es zur stärkeren Plaqueanlagerung und in Folge zur Ausbildung einer Karies oder intraalveolären Tasche kommen kann. Auch können durch das "Herauswachsen" der Zähne nach Verlust des gegenüberliegenden Zahnes erhebliche Gleithindernisse beim Kauvorgang bis hin zur Kiefergelenkstörung auftreten.Durch die Unterbrechung der Zahnreihe fühlt sich der Patient oftmals in seiner Kauleistung eingeschränkt. Auch Auswirkungen auf den Verdauungstrakt sind bei ausgedehntem Zahnverlust und dadurch eingeschränktem Kauvermögen möglich. Weiterhin können Zahnverluste vor allem im sichtbaren Bereich durch eine gestörte Ästhetik sowie durch Sprachstörungen zur psychischen Beeinträchtigung führen. Wollen Zahnarzt und Patient dennoch auf eine Versorgung der Einzelzahnlücke verzichten, sind regelmäßige Kontrollen unumgänglich.
Schlagwörter: Einzelzahnverlust, Zahnkippung, Elongation, Einzelzahnersatz