Seiten: 7, Sprache: DeutschNetuschil, L. / Rauh, T. / Riethe, P.Für den prophylaktischen Einsatz oraler Chemotherapeutika ist der Zeitverlauf ihrer Wirkung von Bedeutung. Grundlage hierfür ist die Substantivität der Substanzen, d.h., die Fähigkeit, trotz des Speichelflusses für einen längeren Zeitraum in wirksamer Konzentration im Mund zu verbleiben. Daraus resultiert eine prolongierte antibakterielle Wirkung. Mit Hilfe eines Vitalfluoreszenzverfahrens konnte ein bakterizider Effekt der Mundspüllösung Meridol auf die Plaqueflora direkt nachgewiesen und im Zeitverlauf dokumentiert werden. Eine Wirkung in situ war über mehrere Stunden zu beobachten. Die Daten und deren klinische Relevanz werden im Vergleich zu analogen Aussagen über Chlorhexidin dargestellt und diskutiert.
Schlagwörter: Biofilm, Chlorhexidin, orale Chemotherapie, Plaquevitalität, Substantivität, Vitalfluoreszenz
Seiten: 19, Sprache: DeutschRunck , M.Die orale Rehabilitation parodontal geschädigter Patienten ist häufig erst mit der prothetischen Versorgung beendet. Hierbei wird in der Regel der festsitzenden Versorgung der Vorzug gegeben. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Hygienefähigkeit des Zahnersatzes gerichtet. Die funktionelle Gestaltung der Okklusion in Statik und Dynamik stellt eine weitere wichtige Voraussetzung für eine gute Prognose der Sanierung - speziell im parodontal geschädigten und vorbehandelten Gebiß - dar. Anhand von zwei Fallbeispielen soll gezeigt werden, wie mittels standardisierter funktionsbezogener (gnathologischer), die Prognose verbessernder Vorgehensweise - abgestimmt auf den jeweiligen Schwierigkeitsgrad des Patientenfalls - parodontal vorgeschädigte und vorbehandelte Patienten mit festsitzendem Zahnersatz versorgt werden können.
Schlagwörter: Perioprothetik, Erwachsenenparodontitis, arbiträre/kinematische Achsenbestimmung, Modellmontage, Artikulatorprogrammierung, Recall
Seiten: 53, Sprache: DeutschLobinsky, D. / Hoffmann, S. / Müller, H.-P. / Zöller, L. / Eger, T.Bei 55 von 201 (27%) Rekruten der Bundeswehr im Alter von 18 bis 25 Jahren konnte A. actinomycetem comitans in gepoolten Proben subgingivaler Plaque erster Molaren und/oder vier extrakrevikulären Proben (Direktausstriche) isoliert werden. Einhundertfünf Rekruten (52%) konnten nach 12monatiger Dienstzeit nachuntersucht werden. Lokale Mindestzunahmen von 3 mm sowie die sorgfältige Analyse der Mittelwertsänderung der Sondiertiefen und Verteilungsschiefe der Änderungen ergaben bei sieben Rekruten den dringenden Verdacht auf aktive Parodontitis. A. actinomycetem comitans war zu Beginn der Studie lediglich bei einem später "aktiven" Rekruten in einem Zungenabstrich nachgewiesen worden. Nach 12 Monaten wurde das Bakterium bei drei "aktiven" Rekruten in 12 Proben isoliert. Elf Proben waren lediglich zum Zeitpunkt der Zweituntersuchung positiv. Bei den "inaktiven" Rekruten wurde keine Zunahme kulturpositiver Proben beobachtet. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen erstmals eine signifikante Zunahme der oralen Belastung mit einem potentiellen Parodontalpathogen während Phasen aktiver Parodontitis. Obwohl unklar bleibt, ob das "Aufblühen" von A. actinomycetem comitans in der Mundhöhle Ursache oder Folge der Vertiefung parodontaler Taschen ist, sollte die hier beobachtete dramatische Zunahme der Menge eines Pathogens eine Voraussetzung für eine aktive Erkrankung sein.
Schlagwörter: Actinobacillus actinomycetem comitans, chronische Parodontitis, Erkrankungsaktivität, Rekruten
Seiten: 65, Sprache: DeutschMengel, R. / Flores-de-Jacoby, L.Die resektiven Operationsmethoden erzielen eine Reduktion oder sogar Entfernung der Zahnfleischtaschen durch Exzision oder Amputation der Gewebe, welche die Taschenwände um den Zahn herum bilden und darstellen. Dies kann die Entfernung des gingivalen Gewebes, Alveolarknochens und/oder der Zahnsubstanz einschließen. Die Entfernung von Zahnsubstanz kann Teile der Zahnkrone oder nur eine oder zwei Wurzeln betreffen. Die Schaffung einer klinisch erhaltbaren Struktur und Kontur des gingivalen Gewebes, welches fest am Alveolarknochen haftet und sich in einer apikalen Position gegenüber dem präoperativen Stadium befindet, wird somit durch Reduktion oder Entfernung des restlichen parodontalen Gewebes erreicht. Die Anforderungen an die Durchführung resektiver Methoden sind ähnlich denen anderer parodontalchirurgischer Eingriffe, jedoch kommt hinzu, daß die Freilegung des Alveolarknochens zumeist unumgänglich ist. Es werden folgende Operationstechniken unterschieden: der apikale Verschiebelappen (mit und ohne Ostektomie), die Wurzelresektion oder Amputation und die Gingivektomie.
Schlagwörter: Resektive Operationsmethoden, apikaler Verschiebelappen, Wurzelresektion, Gingivektomie
Seiten: 93, Sprache: DeutschO'Hehir, T. E.Die Dentalhygiene ist im Begriff, sich sowohl in ihrem Therapieschwerpunkt als auch in ihrer Technik zu verändern. In der Vergangenheit wurde der Zahnstein nicht nur als mechanischer Reizfaktor betrachtet, welcher verantwortlich für das Fortschreiten parodontaler Erkrankungen ist, sondern sogar als alleinige Ursache für jede Art von parodontaler Zerstörung gesehen. Jedoch haben neuere Forschungsergebnisse gezeigt, daß Parodontopathien durch eine bakterielle Infektion entstehen und daß die in Frage kommenden Bakterien sich im Zahnstein akkumulieren. Diese Untersuchungen führten zu dem Ergebnis, daß sich die Behandlung parodontaler Taschen auf die Kontrolle der bakteriellen Infektion konzentrieren muß. Sämtliche Lokalisationen von Bakterien und ihrer toxischen Nebenprodukte sind dabei genauso zu berücksichtigen wie die individuelle Immunantwort des Wirtes. Da die Begriffe "Scaling" und "Root planing" sich ausschließlich auf die Bearbeitung der Zahnoberfläche beziehen, scheint der Begriff "Debridement" für diesen neuen Therapieansatz passender zu sein (vorgeschlagen in der 4. Ausgabe von "Comprehensive Dental Hygiene Care" by Irene Woodall, RDS, PhD). Bei einem Debridement beschränkt sich die Behandlung nicht nur auf die Zahnoberfläche, sondern umfaßt auch das Taschenlumen und die Taschenwand mit dem darunterliegenden Gewebe. Damit stellt die Debridementtherapie auch die DH vor neue Aufgaben im Bereich Prävention und Nachsorge. Mit dieser Verlagerung des Arbeitsschwerpunktes einer Dentalhygienikerin von der Zahnsteinentfernung zur Überwachung parodontaler Infektionen vollzieht sich auch ein Wechsel vom Handinstrument hin zu schall- und ultraschallbetriebenen Geräten. Schritt für Schritt wird das einfache Scaling durch vollständiges Debridement ersetzt. Dies bedeutet eine Herausforderung für den Behandler, führt zu einer höheren Qualität in der Patientenbetreuung und wertet die präventiven Leistungen auf. Von zusätzlicher Bedeutung sind jüngste Forschungsergebnisse, die belegen, daß die instrumentelle Parodontaltherapie außerdem zu einer Immunisierung führen kann.
Schlagwörter: Debridement