Seiten: 7, Sprache: DeutschDeschner, J.Potentiell parodontalpathogene Bakterien der subgingivalen Plaque können Wirtszellen zur Freisetzung zahlreicher Entzündungsmediatoren und Enzyme stimulieren und dadurch den Knochen- und Attachmentverlust bei einer Parodontitis verursachen. Nach bakterieller Stimulation sezernieren Entzündungs- und Strukturzellen des Parodonts Zn2±und Ca2±abhängige Enzyme (Matrix-Metalloproteinasen), die zahlreiche strukturelle und funktionelle Eigenschaften sowie eine z.T. überlappende Substratspezifität teilen. Matrix-Metalloproteinasen können die Komponenten der extrazellulären Matrix (Kollagen, Gelatin, Elastin, Laminin, Fibronektin, Vitronektin, Proteoglykane etc.) abbauen. Bei der Parodontitis liegt ein Ungleichgewicht zwischen den aktiven Matrix-Metalloproteinasen und ihren Hemmern vor. Matrix-Metalloproteinasen können im Speichel, im gingivalen Gewebe und in der Sulkusflüssigkeit nachgewiesen und durch Tetrazyklin, Doxyzyklin und chemisch modifizierte Tetrazykline gehemmt werden. Den Matrix-Metalloproteinasen und ihrer Hemmung kommt daher sowohl diagnostische als auch therapeutische Bedeutung zu.
Schlagwörter: MMPs, TIMPs, Enzyme, Zytokine, Matrix
Seiten: 21, Sprache: DeutschSigusch, B.Diagnostik und Therapie der früh beginnenden und rasch fortschreitenden Parodontitis sollten auf einem wissenschaftlich begründeten und praxisbezogenen Konzept beruhen. So gehört der Nachweis parodontopathogener Bakterien und immunologischer Dysfunktionen zu den diagnostischen Voraussetzungen für eine moderne Therapiestrategie. Im vorgestellten Behandlungskonzept folgt nach den Hygieneschritten zur Beseitigung der Entzündung die sorgfältige Wurzelglättung an allen befallenen Flächen. Dieser Schritt sollte möglichst in einer Sitzung mit anschließendem Wundverband erfolgen. Auf diese Weise ist eine gewebeschonende Taschenelimination möglich, die gegebenenfalls antibiotisch unterstützt wird und so zu einer deutlichen Reduktion der Sondierungstiefen führt.
Schlagwörter: Parodontitis, EOP, Diagnose, Mikrobiologie, Immunologie, Therapiestrategie
Seiten: 33, Sprache: DeutschKönig, J. / Plagmann, H.-Chr.Auf den ersten Blick ähneln sich die Bilder einer lokalisierten juvenilen Parodontitis (LJP) und einer Langerhanszell-Histiozytose (LCH). Zur differentialdiagnostischen Erläuterung werden zwei Patientenfälle mit LCH, deren radiologische und klinische Veränderungen des Parodonts an das Bild einer juvenilen Parodontitis erinnern, Beispielen einer LJP gegenübergestellt. Im Gegensatz zur LJP sind bei der LCH die progressiven parodontalen Zerstörungen von auffälligen Schleimhautmanifestationen begleitet. Auf die Notwendigkeit und Problematik einer frühzeitigen Diagnose und adäquaten Therapie wird hingewiesen.
Schlagwörter: Langerhanszell-Histiozytose, lokalisierte juvenile Parodontitis (LJP), Differentialdiagnose, Histologie, Therapie, Röntgenbefund
Seiten: 45, Sprache: DeutschSculean, A. / Blaes, A. / Schwaiki, T. / Reich, E.Schmelz-Matrix-Proteine (Emdogain®) wurden in jüngster Zeit als eine Alternative in die regenerative Parodontaltherapie eingeführt. Ziel dieser Falldarstellungen war es, die Behandlung tiefer intraossärer Defekte mit Emdogain® zu zeigen. Anhand von drei klinischen Fällen wurde das Vorgehen von der präoperativen Diagnose bis zum chirurgischen Eingriff Schritt für Schritt aufgezeigt und die klinischen sowie radiologischen Ergebnisse sechs Monate nach der Behandlung dargestellt. Drei Patienten mit profunder marginaler Parodontitis und insgesamt fünf tiefen intraossären Defekten wurden mit Emdogain® behandelt. Die Heilungsphase war in allen Fällen komplikationslos. Es wurden weder allergische Reaktionen noch schwere Entzündungen oder Abszesse während der gesamten Heilungsphase beobachtet. Die Ergebnisse sechs Monate nach dem Eingriff zeigten in allen Fällen eine deutliche Reduktion der Sondierungstiefen, einen Gewinn an klinischem Attachment sowie eine röntgenologisch sichtbare Knochenneubildung. Die Ergebnisse dieser Fallberichte zeigten, daß die Behandlung von intraossären parodontalen Defekten mit Emdogain® zu positiven klinischen und radiologisch sichtbaren Veränderungen und somit zu einer Verbesserung des Behandlungserfolgs nach regenerativer Parodontaltherapie führen kann.
Schlagwörter: Regenerative Parodontaltherapie, Schmelz-Matrix-Proteine (Emdogain®), intraossäre parodontale Defekte