Seiten: 3-4, Sprache: DeutschJepsen, SørenSeiten: 9-19, Sprache: DeutschDommisch, HenrikDie Behandlung mehrwurzeliger Zähne mit fortgeschrittenem, interradikulärem Attachmentverlust erfordert im Rahmen der Parodontitistherapie besondere Aufmerksamkeit. Die Elimination beziehungsweise Reduktion des Furkationsraums und damit der bakteriellen Auflagerungen stellt das übergeordnete Ziel der chirurgischen Furkationstherapie dar. In diesem Zusammenhang entscheiden Defektund/ oder Zahnmorphologie maßgeblich über den Umfang der erforderlichen Therapiemaßnahmen. Dieser Übersichtsartikel beschreibt, welche Therapieoptionen grundsätzlich für die Behandlung unterschiedlicher Furkationsdefekte zur Verfügung stehen. Anhand eines Patientenfalls wird der gesamte Therapieverlauf dargestellt.
Schlagwörter: Furkationsdefekte, Resektive Parodontalchirurgie, Wurzelamputation
Seiten: 21-28, Sprache: DeutschEger, ThomasDie unterschiedlichen Studienergebnisse zeigten bei epidemiologischen Studien und kleinen (SingleCenter) Interventionsstudien einen Zusammenhang zwischen Frühgeburt bzw. niedrigem Geburtsgewicht und Parodontitis. Eine Parodontitis erhöht hierbei das Risiko für eine Frühgeburt um das 3bis 7,5fache. Da diese Ergebnisse aber in multizentrischen Studien und bei großen Studienpopulationen nicht bestätigt wurden, stellt sich zukünftig - auch in Bezug auf das Therapiekonzept - die Frage, ob bei betroffenen Frauen orale Bakterien (periopathogene und kommensale Spezies) in die Plazenta gelangen können und dort eine lokalisierte Entzündungsreaktion auslösen, die unabhängig von einer bestehenden oder nicht bestehenden Parodontitis zu sehen ist. Die nichtchirurgische Parodontaltherapie ist für die schwangere Frau mit bestehender Parodontitis und das heranwachsende Kind als sicher zu bezeichnen. Schwangere Frauen werden durch aktuelle Aufklärungskampagnen von Gynäkologenverbänden, Zahnärztekammern und Hebammen über die Risiken für Frühgeburten durch bakterielle Infektionen aus der Mundhöhle aufgeklärt. Die Motivation aller Gesundheitsberufsgruppen zu häufigeren Zahnarztbesuchen, Zahnseidenund Zahnbürstengebrauch, mundgesunder Ernährung während der Schwangerschaft kann ein verbessertes Mundgesundheitsbewusstsein erzielen und das Risiko für Frühgeburten reduzieren.
Schlagwörter: Bakterien, Entzündung, Parodontitis, nicht-chirurgische Parodontaltherapie, Frühgeburten
Seiten: 31-38, Sprache: DeutschKebschull, Moritz / Jepsen, SörenAtherosklerose und ihre Folgeerkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Parodontale Erkrankungen sind sehr prävalent, aber vergleichsweise einfach zu behandeln. Nach heute vorliegenden epidemiologischen Daten besteht eine moderate, aber sehr konsistente positive Assoziation von parodontalen Infektionen und Atherosklerose. Diese scheint bei jüngeren Patienten stärker ausgeprägt zu sein. Parodontitistherapie hat einen positiven Einfluss auf subklinische Marker der Atherosklerose. Eine Wirkung in der primären oder sekundären Prävention von kardiovaskulären Ereignissen konnte hingegen bislang noch nicht eindeutig gezeigt werden. Die Assoziation von parodontalen Infektionen und Atherosklerose und ihren Folgeerkrankungen kann grundsätzlich durch eine Vielzahl von zellulären Signalwegen biologisch plausibel erklärt werden. Gegenwärtig vorliegende Daten zeigen, dass eine unbehandelte Parodontitis einen unabhängigen Risikofaktor für Atherosklerose darstellt. Daher ist dem klinisch tätigen Zahnarzt, vorbehaltlich der Ergebnisse neuer großer longitudinaler Behandlungsstudien, eine konsequente Behandlung aller Parodontitisfälle auch aus Gründen einer möglichen Atheroskleroseprävention zu empfehlen.
Schlagwörter: Parodontitis, Atherosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall, Assoziation, Endothel, Porphyromonas gingivalis
Seiten: 41-46, Sprache: DeutschWenghoefer, Matthias / Winter, JochenHumane Defensine, die aufgrund Ihrer Oberflächenstruktur und Ladung die Membranen einer Vielzahl von Bakterien und Viren zerstören können, stellen einen wichtigen Bestandteil der körpereigenen Infektabwehr dar. Darüber hinaus hat sich erst in letzter Zeit gezeigt, dass Defensine wichtige Aufgaben im Rahmen der Zellteilung und Differenzierung sowie der Proliferationssteuerung verschiedener epithelialer, aber auch mesenchymaler Gewebetypen wahrzunehmen scheinen. Insbesondere im Zusammenhang mit der Entstehung und Progression von bösartigen KopfHalsTumoren zeigen aktuelle Studien interessante neue Funktionen der Defensine auf. Da Defensine sowohl durch ein chronischentzündliches Milieu, wie es bei der chronischen Parodontitis vorherrscht, in Ihrem Genexpressionsverhalten beeinflusst werden als auch an der Proliferationssteuerung von KopfHalsTumoren beteiligt zu sein scheinen, sind sie höchstwahrscheinlich ein wichtiges Bindeglied in der Sequenz: chronische Entzündung zu Tumor.
Schlagwörter: Antimikrobielle Peptide, humane Defensine, Immuntherapie, Wundheilung, Tumorentstehung, klinische Anwendung
Seiten: 47-55, Sprache: DeutschJentsch, Holger / Jenzsch, AlexDie Ernährung wird auf dem Gebiet der Parodontologie als bedeutsam für die Gewebeerneuerung und regeneration sowie in höherem Maße auch als entscheidend für die Entstehung und den Ablauf von Entzündungsprozessen angesehen. Bei noch unzureichendem Kenntnisstand sollen Ergebnisse und Schlussfolgerungen zur Bedeutung von unter anderem Antioxidantien, ungesättigten Fettsäuren, Vitamin D, Kalzium, Magnesium, Vitamin B und C sowie Probiotika zusammengefasst, herausgestellt und die Nährstoffe in Beziehungen zu Gingivitis und Parodontitis gesetzt werden. Dabei werden insbesondere Untersuchungen berücksichtigt, die sich den Parodontalerkrankungen unter Berücksichtigung der Ernährung widmen.
Schlagwörter: Ernährung, Vitamine, Mikronährstoffe, Probiotika
Seiten: 57-63, Sprache: DeutschEickholz, PeterDie weitaus häufigste Ursache für Infektionen der Atemwege ist die Verschleppung von Bakterien aus der Mundhöhle und dem NasenRachenRaum in den unteren Respirationstrakt. Die Hinweise für eine Rolle der Parodontitis in der Pathogenese chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen (COPD) sind schwach. Keine Hinweise gibt es bisher dafür, dass Parodontitistherapie das Risiko für COPD senkt. Deutlicher sind die Zusammenhänge zwischen oraler Gesundheit und nosokomialen Infektionen (z. B. Aspirationspneumonie). Pneumonien bei intensivmedizinisch betreuten Patienten unter mechanischer Beatmung sind häufig und treten nach kurzer Zeit ein. Hier können einfache antiseptische Maßnahmen die Häufigkeit von Komplikationen deutlich reduzieren. Pflegebedürftige, immungeschwächte und ältere Menschen insbesondere in betreuenden Institutionen profitieren erheblich von einfachen Strategien zur Reduktion von Zahnbelägen sowie zur Parodontitisprävention und therapie. Die Herausforderung für die Zahnärzteschaft besteht hier darin, das Pflegepersonal zu schulen und selbst Verantwortung für die Versorgung in solchen betreuenden Einrichtungen zu übernehmen.
Schlagwörter: Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, chronische Bronchitis, Lungenemphysem, Lungenentzündung
Seiten: 65-81, Sprache: DeutschFolwaczny, MatthiasUngeachtet der primären Auslösung durch die Etablierung einer pathogenen bakteriellen Infektion, wird die Pathogenese der beiden wichtigsten Formen der Parodontitis - der chronischen und der aggressiven Parodontitis - wesentlich durch genetische Faktoren beeinflusst. Zur Aufklärung des genetischen Hintergrunds wurden in der Vergangenheit unterschiedliche Studienmethoden gewählt, allerdings konnten diese vorerst nur einige Hinweise auf die beteiligten Gene geben. Eine systematische Suche der verantwortlichen Gene im Rahmen von genomweiten Assoziationsstudien kann zur Aufklärung der an der Pathogenese der Parodontitis beteiligten genetischen Faktoren beitragen. Während sich jüngere Studien vor allem auf die genetischen Varianten vom Typ des Einzelnukleotidpolymorphismus (SNP) konzentrieren, können zukünftig weitere Arten von genetischen Varianten attraktive Ansatzpunkte für die Charakterisierung der verantwortlichen Genen bieten. Zudem könnten epistatische und epigenetische Effekte sowie die Übertragung der parodontalen Infektion zwischen den Generationen an der Vermittlung der Erblichkeit der beiden wichtigsten klinischen Formen der Parodontitis beteiligt sein. Dieser Beitrag gibt einen Überblick zum aktuellen Stand der Aufklärung des genetischen Hintergrunds der Parodontitis und diskutiert die zukünftigen Perspektiven dieses Gebiets.
Schlagwörter: Genetik, Parodontitis, Epidemiologie, Genotyp, Phänotyp
Seiten: 83-90, Sprache: DeutschDommisch, Henrik / Stein, Jamal M.Wie schon 2011 in den Ausgaben der PARODONTOLOGIE, möchten wir nun auch 2012 an dieser Stelle wieder den Werdegang und das Thema zweier auf dem Gebiet der Parodontologie Habilitierter vorstellen.
Seiten: 91-92, Sprache: DeutschEickholz, PeterFortbildung für DGP-Spezialisten für ParodontologieSeiten: 93-94, Sprache: DeutschBengel, WolfgangSeiten: 95-99, Sprache: DeutschPapst, Andreas / Kasaj, AdrianSeiten: 101-106, Sprache: DeutschRüdiger, StefanZusammenfassungen von interessanten parodontologischen Artikeln aus internationalen Zeitschriften