Seiten: 109-110, Sprache: DeutschWalter, ClemensSeiten: 111-112, Sprache: DeutschEickholz, PeterSeiten: 117-123, Sprache: DeutschWalter, Clemens / Gutekunst, Claudia J. / Kulik, Eva M.Eine EinführungSeiten: 125-130, Sprache: DeutschSchlagenhauf, Ulrich / Fickl, Stefan / Jockel-Schneider, Yvonne / Bechtold, MarkusDas Konzept WürzburgSeiten: 131-139, Sprache: DeutschEickholz, Peter / Kim, Ti-Sun / Dannewitz, BettinaDas Konzept Frankfurt/HeidelbergSeiten: 141-148, Sprache: DeutschSchaller, DennisDas Konzept GöteborgSeiten: 149-155, Sprache: DeutschSchaller, DennisDas Konzept Göteborg am FallbeispielDer vorliegende Fallbericht beschreibt die antiinfektiöse Parodontitistherapie nach dem Konzept Göteborg. Eine 43-jährige Patientin erhielt die Diagnose generalisierte, moderate, chronische Parodontitis. Die mittlere Sondierungstiefe betrug 4,7 mm. Der Attachmentverlust lag zwischen 3 und 5 mm. Acht Zähne wiesen parodontale Sondierungswerte ≥ 7 mm auf. Entsprechend dem Behandlungskonzept in Göteborg wurde primär auf mikrobiologische Diagnostik sowie den Einsatz adjuvanter Antibiotika verzichtet. Die Therapiemaßnahmen umfassten die nicht-chirurgische Depuration der Wurzeloberflächen sowie eine Optimierung der häuslichen Mundhygiene. Bei Evaluation nach drei Monaten fanden sich bei guter Patientencompliance ausschließlich Sondierungstiefen 5 mm. Messstellen mit Sondierungstiefe = 4 mm und Blutung wurden vor Abschluss der antiinfektiösen Behandlungsphase reinstrumentiert. Adjuvante Antibiotika zur Therapieergänzung waren nicht indiziert. Heute verfügbare klinische und mikrobiologische Parameter eignen sich nicht zur prätherapeutischen Identifikation von Patienten, die maßgeblich von adjuvanten Antibiotika profitieren. Aus diesem Grund verschiebt das Konzept Göteborg die Entscheidung über adjuvante systemische Antibiotika auf den Zeitpunkt der Evaluation. Dieses Vorgehen beschränkt die Antibiotikaverordnung ausschließlich auf Patienten, die nicht ausreichend auf die rein mechanische Therapie ansprechen. Bei initial ausbleibendem Heilungserfolg kann die nicht-chirurgische Therapieergänzung unter spezifischer, antibiotischer Begleitung vorgenommen werden, hohe Patientencompliance und vollständige Wurzelreinigung vorausgesetzt.
Schlagwörter: adjuvantes Antibiotikum, nicht-chirurgische Parodontitistherapie, antiinfektiöse Therapie, personalisierte Medizin
Seiten: 157-164, Sprache: DeutschJervøe-Storm, Pia-MereteEin ÜbersichtartikelUm die Behandlungsergebnisse zu verbessern, wurde 1995 erstmals das Konzept der Full-Mouth-Disinfection publiziert. Die sog. "Full-Mouth-Therapie", eine komplette Behandlung aller Parodontien innerhalb von 24 Stunden, wurde auf Basis von früheren Untersuchungen konzipiert. Es wurde vermutet, dass die vollständige mechanische Entfernung der subgingivalen Bakterien innerhalb 24 Stunden den klinischen Behandlungserfolg gegenüber dem etappenweisen (quadrantenweisen) Vorgehen über Wochen signifikant verbessert. Es hat sich diesbezüglich eine rege Diskussion in der Fachwelt entwickelt. Vielfach wurde bereits von einem Paradigmenwechsel gesprochen. Klinische Studien zeigen, dass die Konzepte Full-Mouth-Disinfection oder Full-Mouth-Scaling genauso geeignet sind eine entzündliche Parodontitis zu therapieren, wie der klassische etappenweisen Behandlungsmodus. Mehrere systematische Reviews zeigen, dass ein verbessertes klinisches Ergebnis gegenüber konventionellem Vorgehen bei einer chronischen Parodontitis nur bedingt zu erwarten ist. Alle Therapiemodalitäten haben einen berechtigten Platz in der Parodontitistherapie und können dem Patienten als Behandlungsmethode empfohlen werden.
Schlagwörter: Full-Mouth-Disinfection, Full-Mouth-Scaling und Wurzelglättung, etappenweise Instrumentierung, Parodontitis, systematisches Review
Seiten: 165-183, Sprache: DeutschGraetz, Christian / Bräuning, Anke / Plaumann, Anna / Springer, Claudia / Kahl, Maren / Dörfer, Christof E.Die Voraussetzung für den Erfolg einer Parodontitistherapie ist eine umfassende Biofilmentfernung und damit die Schaffung einer bioakzeptablen Wurzeloberfläche. Dafür stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung, die in manuelle und maschinelle Systeme unterschieden werden. Vor allem bei den maschinellen Systemen haben Weiter- und Neuentwicklungen zu Erweiterungen der Therapie optio nen geführt. Die Systeme unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Effektivität, ihres Destruktions potenzials, des Zeitaufwandes für eine effektive Wurzeloberflächenbearbeitung und ihrer Anwendungstechnik. Aufgrund verschiedener systemimmanenter Vor- und Nachteile führt eine Instrumentenkombination in vielen Fällen zu einer Optimierung des Behandlungsergebnisses. In den verschiedenen Phasen der Parodontalbehandlung kommen die Instrumente mit jeweils unterschiedlicher Zielsetzung zum Einsatz. Während der antiinfektiösen Therapie werden möglichst effiziente Instrumente, wie Handinstrumente und Schallscaler, benötigt, bei denen die Effizienz im Abtrag harter Auflagerungen von der Wurzeloberfläche im Vordergrund stehen. Dagegen finden während der unterstützenden Parodontitistherapie weniger invasive Systeme, wie Ultraschallscaler oder PWS-Geräte, ihren Einsatz, die den Biofilm möglichst schonend von Hart- und Weichgewebe entfernen.
Schlagwörter: Parodontitis, Handinstrumente, Schall- und Ultraschallscaler, Pulver-Wasserstrahl- Gerät, Laser, Wurzeloberflächenbearbeitung, Effektivität
Seiten: 185-198, Sprache: DeutschGonzales, Jose / Kross, KonstantinDie antimikrobielle photodynamische (aPDT) und photothermische (aPTT) Therapie basieren auf der Wechselwirkung zwischen einer photoaktivierbaren Substanz und Licht der geeigneten Wellenlänge. Unter vielen klinischen Anwendungen werden beide Methoden auch als ergänzendes Verfahren zur Behandlung von Parodontitis eingesetzt. In-vitro-Studien bestätigten, dass Pathogene wie Porphyromonas gingivalis gegenüber den Methoden anfällig sind. Im Tiermodell konnte gezeigt werden, dass die Anwendung von aPDT als Zusatztherapie zu Scaling und Root-Planing (SRP) eine bessere Heilung fördert. Die Ergebnisse von klinischen Studien sind jedoch widersprüchlich. Während einige Autoren bessere klinische Ergebnisse mit der Kombination aus SRP+aPDT gegenüber SRP allein berichteten, konnten diese Ergebnisse nicht immer bestätigt werden. Dennoch wurde in den meisten Studien eine Reduktion der Entzündung und der klinischen Parameter, wie Sondierungsblutung, beobachtet. Die vorliegende Dokumentation beschreibt die aPTT einer Patientin mit chronischer Parodontitis mit Indocyaningrün und Laserlicht über einen Beobachtungszeitraum von zwölf Monaten.
Schlagwörter: antiinfektiöse parodontale Therapie, Laser, photodynamische Therapie, photothermische Therapie, Indocyaningrün
Seiten: 199-210, Sprache: DeutschSchlagenhauf, UlrichNach dem aktuellen "Dysbiose"-Modell der Ätiologie parodontaler Erkrankungen ist die Stärke parodontaler Entzündungen nicht primär durch die manifeste Plaquemasse bedingt, sondern durch eine dysbiotische proinflammatorische Verschiebung der Zusammensetzung des oralen Mikrobioms. Daraus abgeleitete therapeutische Maßnahmen erfordern daher auch bei schweren Parodontalerkrankungen keine resektive Elimination bakterieller Retentionsnischen oder die Etablierung perfekter Mundhygiene, sondern zielen primär auf das Aufbrechen der bakteriellen Dysbiose sowie die Wiederherstellung eines physiologischen nicht entzündungsförderlichen Mikrobioms ab. In diesem Fallbericht eines auf herkömmliche Parodontaltherapie nicht ansprechenden Patienten werden der praktische Prozess der Wiederetablierung eines physiologischen nicht entzündungsförderlichen Mikrobioms durch den Einsatz von Antibiotika und Probiotika beschrieben und die daraus resultierenden Konsequenzen für die parodontale Abheilung und Langzeitstabilität im Detail dargestellt.
Schlagwörter: Parodontitis, Probiotika, adjunktive Antibiotikatherapie, parodontale Erhaltungstherapie
Seiten: 211-221, Sprache: DeutschLorenz, KatrinAntiseptika sind Substanzen, die die Anheftung von Krankheitserregern und/oder deren Proliferation im oralen Milieu verhindern. Sie werden seit fast 5.000 Jahren für die Behandlung von Erkrankungen am Zahnfleisch angewendet. Auf wissenschaftlicher Basis werden sie seit ca. 50 Jahren untersucht. Orale Antiseptika für die Prophylaxe und Therapie parodontaler Erkrankungen dienen hauptsächlich der Reduktion von Bakterien, Plaque und Gingivitis. Darüber hinaus werden potent wirksame Substanzen auch zur Unterstützung der Wundheilung, bei Infektionen und speziellen Indikationen eingesetzt. Zu den wirksamen und am häufigsten verwendeten Wirkstoffen zählen Chlorhexidin, Octenidin, essenzielle Öle, Triclosan, Zinnfluorid und Povidon-Jod. Die Wirkstoffe weisen unterschiedliche Substantivität auf. Chlorhexidin stellt durch seine sehr hohe Substantivität nach wie vor den Goldstandard dar. Antiseptische Zusätze werden am häufigsten in Zahnpasten und Mundspüllösungen angeboten, um neben der Wirksamkeit auch eine einfache Anwendung und gute Compliance für die Patienten zu gewährleisten. Die Auswahl des geeigneten Präparates sollte individuell auf die vorliegende Indikation und die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden.
Schlagwörter: Antiseptikum, Antiplaque-Wirkstoff, Chlorhexidin, Octenidin, essenzielle Öle, Triclosan, Zinnfluorid, Povidon-Jod, Gingivitis, Prävention
Seiten: 223-228, Sprache: DeutschKroeger, AnnikaFrühjahrstagung 2016 der DG PAROSeiten: 229-230, Sprache: DeutschEickholz, PeterSeiten: 233-236, Sprache: DeutschRüdiger, StefanZusammenfassungen von interessanten parodontologischen Artikeln aus internationalen Zeitschriften und Dissertationen