Der interessante FallSprache: DeutschHandtmann, Susanne / Lukas, DieterDie Replantation stellt ein geeignetes Verfahren dar, um die Zeit bis zu einer späteren Implantation zu überbrücken, wenn im jugendlichen Alter ein Sofortimplantat wegen des Kieferwachstums noch nicht möglich ist. Es wird über eine 16-jährigen Patientin berichtet, die mit zwei Einzelzahnimplantaten in der Oberkieferfront versorgt wurde. Vorausgegangen war eine Luxation der beiden oberen mittleren Frontzähne nach einem Schulunfall. Nach 7 Jahren trat an Zahn 21 eine chronisch apikale Parodontitis auf, die trotz Wurzelbehandlung und späterer Wurzelspitzenamputation nach 2 Jahren zum Misserfolg führte. Gleichzeitig wurde röntgenologisch eine erhebliche Resorption der Wurzel am replantierten Zahn 11 beobachtet. Nach Extraktion der Zähne und Abheilung der Wunden wurden 4 Monate später im Anschluss an eine genaue Modellanalyse zwei Frialit-2-Implantate inseriert, die nach weiteren 6 Monaten prothetisch versorgt wurden. Die Implantate konnten ein Jahr danach kontrolliert werden und zeigten einen im Vergleich zum Messwert unmittelbar nach der prothetischen Versorgung unveränderten Periotestwert von -1 sowie eine Taschentiefe von 2 mm. Die Folgeschäden nach Luxation und Replantation von Zähnen einschließlich der möglichen späteren Versorgung mit Implantaten werden diskutiert.
Schlagwörter: Replantation, Wurzelresorption, Luxationen, Einzelzahnimplantate
Oralchirurgie / Orale MedizinSprache: DeutschEicker, Lutz A. / Schlegel, MiriamDie zur Durchführung einer Wurzelspitzenresektion notwendige Schnittführung und Lappenbildung sollte sich in aller Regel nach dem präoperativ erhobenen Befund des zu resezierenden Zahnes richten. Hierbei sind der parodontale Zustand des betreffenden Zahnes und der Nachbarzähne sowie die Größe, Lage und Ausdehnung des periapikalen Defektes zu berücksichtigen. Eine gute Übersicht über das Operationsgebiet, eine ausreichende Ernährung des Mukoperiostlappens zur Vermeidung von Wundheilungsstör- ungen und dieunterschiedlichen anatomischen Gegebenheiten der betreffenden Region in der Mundhöhle sollten bei der Wahl einer geeigneten Schnittführung ebenfalls eine maßgebliche Rolle spielen.
Schlagwörter: Wurzelspitzenresektion, Wurzelkanalbehandlung, chirurgische Endodontie, Schnittführung, Lappenbildung
ZahnerhaltungSprache: DeutschBraun, Andreas / Graefen, Oliver / Frentzen, Matthias / Nolden, RolfDie Einführung des Carisolv™-Systems zur chemomechanischen Kariesentfernung weckte bei Patienten, aber auch bei Zahnärzten hohe Erwartungen. Vor allem der Verzicht auf den zahnärztlichen "Bohrer" und eine schmerzarme, wenn nicht sogar schmerzfreie Behandlung
sollten diese neue Methode der Kariestherapie kennzeichnen. Bezüglich der Schmerzfrei- heit war man dabei auf die subjektiven Angaben der behandelten Patienten angewiesen. Durch eine EEG-Ableitung während der Behandlung und die Aufzeichnung evozierter Potenziale besteht die Möglichkeit, die Schmerzhaftigkeit eines Reizes zu objektivieren. In einer Studie wurden vor und während der Einwirkung des Carisolv™-Gels auf das Dentin pulpasensibler Zähne dental evozierte Potenziale abgeleitet. Vor der Applikation des Gels konnten in allen Fällen die drei für den dentalen Bereich typischen Potenziale dargestellt werden. Bis zu 25 Minuten nach Applikation des Carisolv™-Gels wurden Potenziale mit geringerer Höhe gemessen, während nach 35 Minuten wieder der Ausgangssituation ähnliche Potenziale registriert werden konnten. Offenbar können objektiv darstellbare Schmerzsensationen am Zahn durch die Einwirkung des Carisolv™-Gels verringert
werden. Möglicherweise lässt sich durch Komponenten des Carisolv™-Gels eine lokalisierte reversible Hyp- oder Analgesie der Dentinwunde herbeiführen.
Schlagwörter: Carisolv, evozierte Potenziale, chemomechanische Kariesentfernung, objektive Schmerzmessung, elektrophysiologische
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschLangerweger, ChristophPatienten sollen vor Medikamenten und Fremdkörpern, die leicht verschluckt oder aspiriert werden können, geschützt sein. Dies ist vor allem bei Kindern sehr wichtig, da sie oft eine geringere Mitarbeit bei der Behandlung zeigen und häufig unkontrollierbare (Abwehr-) Bewegungen ausführen. Die Gefahr von Weichteilverletzungen durch rotierende Instrumente wird durch die Schaffung eines isolierten Arbeitsfeldes vermindert. Auch die Angst von Kindern vor Wasserspray und ihnen unbekannten Materialien lässt sich damit oft beherrschen. Der empfindliche orale Bereich sollte bei zahnärztlichen Behandlungsmaß- nahmen so weit wie möglich abgeschirmt werden, damit Schmerz, unangenehme Geschmacksempfindungen oder ungewollt ausgelöste Reflexe (Hustenreiz, Würgreflex, Verschlucken) nicht zu einem Vertrauensverlust gegenüber dem Behandler führen. Im Rahmen einer Dissertation wurden die auf dem Schweizer Markt angebotenen Hilfsmittel zur Arbeitsfeldisolierung systematisch dargestellt, bezüglich ihrer Eignung bei der Behandlung von Kindern untersucht sowie hinsichtlich der Handhabung und der Eigenschaften bewertet. Der vorliegende Beitrag beruht auf dieser Untersuchung und stellt die Komponenten sowie Applikationstechniken des Kofferdamsystems vor. Darüber hinaus wird auf zwei mit dem Kofferdamsystem verwandte Produkte eingegangen. Der Artikel zeigt für verschiedene Situationen zweckmäßige, bewährte Lösungen auf.
Schlagwörter: Kofferdam, Arbeitsfeldisolierung, vollständige Kontrolle der Trockenlegung, Kofferdam-Applikationstechniken
ParodontologieSprache: DeutschArweiler, Nicole B. / Netuschil, Lutz / Sculean, Anton / Reich, ElmarIm Rahmen einer klinischen Studie wurde die Wirksamkeit von Teebaumöl auf die supragingivale Plaquebildung mit der von Wasser und Chlorhexidin verglichen. Nach einer professionellen Zahnreinigung verzichteten acht Probanden für die folgenden 4 Tage auf jegliche mechanische Mundhygienemaßnahmen und spülten stattdessen in jeweils einer Testwoche mit Wasser, Chlorhexidin oder einer Teebaumölsuspension. Als klinischer Parameter wurde der Plaqueindex täglich erhoben. Ebenfalls täglich wurde die gewonnene Plaque mittels der Vitalfluoreszenztechnik (Untersuchung der Vitalität der Plaqueflora) mikrobiologisch untersucht. Am letzten Testtag wurde die Plaque der Front- und Eckzähne angefärbt, fotografiert und die prozentuale Plaquebedeckung der Zähne mit Hilfe eines digitalen Messsystems ermittelt. Teebaumöl reduzierte weder die klinischen Parameter noch die Vitalität der Plaqueflora signifikant. Eine Teebaumöllösung ist - in der von uns angewandten Konzentration von 0,34 % - nicht in der Lage, die Quantität oder die Qualität der supragingivalen Plaque therapeutisch zu beeinflussen.
Schlagwörter: Teebaumöl, supragingivale Plaque, Chlorhexidin, antibakterielle Spüllösungen
Zahnheilkunde allgemeinSprache: DeutschFritsche, Cornelia / Päßler, LutzDas Ziel der Arbeit war es herauszufinden, ob eine Halbierung der Konzentration des Articain die Sicherheit des Wirkungseintritts wesentlich beeinflusst. Dazu wurden in einer randomisierten Doppelblindstudie die lokalanästhetischen Handelspräparate Articain 4 % mit Adrenalin 1:200.000 (Ultracain® D-S) sowie Articain 2 % mit Adrenalin 1:200.000 (Ultracain® 2 %-Suprarenin®) an 150 Patienten bei der Extraktion eines Molaren im Unterkiefer untersucht. Beide Medikamente genügten für diesen Zweck den allgemeinen Anforderungen an die Lokalanästhesie. Unter mehreren erfassten Parametern fand sich der deutlichste Unterschied zwischen beiden Präparaten in der Anästhesiedauer, die bei Ultracain® 2 %-Suprarenin® signifikant kürzer war. Wegen dieses Vorteils kann Ultracain® 2 %-Suprarenin® als besonders geeignet für Zahnextraktionen angesehen werden.
Schlagwörter: Lokalanästhesie, Articain, Anästhesiedauer, Konzentration
ProthetikSprache: DeutschBehr, Michael / Rosentritt, Martin / Handel, GerhardMetallfreie zahnfarbene Restaurationen lassen sich neben vollkeramischen Werkstoffen auch aus faserverstärkten Kompositen herstellen. Seit den 90er Jahren sind verschiedene Systeme auf den Markt gekommen, die in einer Kunststoffmatrix eingebettete Glasfasern oder Polyethylenfasern als Gerüstmaterial nutzen und mit hochgefüllten Kompositen verblendet werden. Da die Bruchfestigkeiten derartiger Versorgungen außerordentlich hoch sind, können auch große Spannweiten im Molarenbereich überbrückt werden. Voraussetzung ist die Einhaltung von Gerüstmindeststärken, so dass eine Raum fordernde Präparation mit einer Stufe (> 0,8 mm) notwendig ist. Adhäsive Zementierung ist zu empfehlen. Probleme bereiten die Frage nach der Abrasionsfestigkeit der Verblendkomposite und die Dauerhaftigkeit der Hochglanzpolitur. Das weite Anwendungsspektrum von der Einzelkrone über die Inlaybrücke bzw. langspannige Brücke bis hin zu herausnehmbarem Zahnersatz und die relativ kostengünstige Laborausstattung im Vergleich zu metallgestützten Konstruktionen lassen diefaserverstärkten Komposite zu einem interessanten Werkstoff für die Zukunft werden.
Schlagwörter: Zahnfarbener festsitzender Zahnersatz, faserverstärkte Komposite, metallfreie Restaurationen, Glasfaser, Polyethylenfaser