Der interessante FallSprache: DeutschWicht, Michael J./Haak, RainerDie Behandlung jedes Patienten sollte systematisch nach einem logischen, in definierte Phasen unterteilten Behandlungskonzept erfolgen. So werden heutzutage der eigentlichen (korrektiven) Therapie eine detaillierte Diagnostik und eine patientenorientierte Bedarfsanalyse vorangestellt. Der Wandel zu einer eher biologischen Zahnheilkunde sowie das wachsende Verständnis der Ätiologie und Pathogenese oraler Erkrankungen erfordern schon im Vorfeld die weitgehende Elimination pathogener Faktoren, die bei Fortbestehen das Behandlungsergebnis langfristig gefährden würden. Diese so genannte Kausaltherapie sichert im Idealfall - kombiniert mit einer effizienten Erhaltungstherapie - die Mundgesundheit unserer Patienten und minimiert das Misserfolgsrisiko. Nicht nur die Inkorporation randspaltfreier und ästhetischer Restaurationen, sondern insbesondere die langfristige Aufrechterhaltung der Mundgesundheit sollte daher primäres Ziel unseres zahnärztlichen Handelns sein. Der vorliegende Fallbericht schildert die Behandlung eines jungen Erwachsenen nach dem Sanierungskonzept unter besonderer Berücksichtigung ästhetischer Gesichtspunkte. Neben der direkten Rehabilitation kariöser Defekte mit Komposit stehen endodontische Behandlungen, die Deckung einer iatrogenen Wurzelperforation und das Bleichen vitaler Zähne im Vordergrund. Ziel dieser Arbeit ist es ferner, anhand eines klinischen Fallbeispiels die einzelnen Phasen des Sanierungskonzeptes nachvollziehbar darzustellen und ihre Inhalte zu erläutern.
Schlagwörter: Sanierungskonzept, Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich, endodontische Läsion mit parodontaler Beteiligung, Perforationsdeckung, Ästhetik, Bleichen vitaler Zähne
Oralchirurgie / Orale MedizinSprache: DeutschMerten, Hans-Albert/Wieding, Jörk Ulrich/Jürgensen, Brigitte/Ludwig, ArwedAcetylsalicylsäure (ASS) sowie andere nicht-steroidale Antiphlogistika (NSA) bewirken eine Hemmung der Plättchenfunktion mit Verlängerung der Blutungszeit und erhöhtem Blutungsrisiko bei operativen Eingriffen. Durch die präoperative Gabe von Desmopressin (DDAVP) besteht die Möglichkeit, die perioperative Blutungsbereitschaft zu vermindern. In der vorliegenden klinischen Untersuchung konnte erstmals nachgewiesen werden, dass auch eine auf 0,2 ug/kg Körpergewicht reduzierte DDAVP-Dosis ausreicht, um eine nach Einnahme von 500 mg ASS hervorgerufene Verlängerung der Blutungszeit für einen Zeitraum von ca. 2 bis 3 Stunden zu antagonisieren. Hieraus ergibt sich, dass die DDAVP-Gabe vor zahnärztlich-chirurgischen Maßnahmen eine ausreichende primäre Hämostase trotz ASS-Medikation ermöglicht.
Schlagwörter: Desmopressin, DDAVP, Blutungszeit, Hämostase, Acetylsalicylsäure
ZahnerhaltungSprache: DeutschRoeters, Joost J. M.Adhäsivtechniken spielen in fast allen Disziplinen der Zahnheilkunde eine wichtige Rolle. Verglichen mit konventionellen direkten und indirekten Techniken bietet die direkte adhäsiv befestigte Kompositrestauration viele Vorteile. Dieser Beitrag fasst einige von ihnen zusammen und illustriert sie.
Schlagwörter: Direkte Kompositrestaurationen, Adhäsivtechnik, Zahnhartsubstanzverlust, Präparation, Ästhetik
ProthetikSprache: DeutschBöning, Klaus W./Kästner, Kathleen I./Walter, Michael H.Ziel der Studie war die klinische Prüfung von innovativen Schleifern mit einem zentralen Führungsdorn, die eine Umsetzung der besonders im CAD/CAM-Bereich geforderten Präparationsformen erleichtern sollen. Fünf niedergelassene Zahnärzte führten in randomisierter Zuordnung Präparationen unter Verwendung von Schleifern mit Führungsdorn (Studiengruppe) und formkongruenten Schleifern ohne Führungsdorn (Kontrollgruppe) durch. Bewertet wurden die Handhabung der Schleifer auf einer fünfteiligen Skala sowie der Gesundheitszustand der marginalen Gingiva vor Beginn und nach Abschluss der prothetischen Behandlung anhand der Parameter Rötung, Schwellung und Blutung. Die Führungseigenschaften der innovativen Schleifer und die Präzision der Präparationsgrenzen wurden positiv und der Zeitaufwand durch den zusätzlichen Schleiferwechsel neutral beurteilt. Nach Abschluss der Behandlung zeigte keiner der gingivalen Parameter signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen. Die innovativen Schleifer sind als praxistauglich anzusehen. Schädigungen der marginalen Gingiva durch den Führungsdorn konnten nicht nachgewiesen werden.
Schlagwörter: Vollkeramische Kronen, CAD/CAM, Diamantschleifer, Zahnpräparation, Führungsdorn, Gewebsschäden, randomisierte Studie
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschWatted, Nezar/Teuscher, Tobias/Wieber, Michael/Reuther, JürgenIn der modernen Gesellschaft besteht ein stetig wachsendes und immer konkreter werdendes Bedürfnis nach Ästhetik im dentofazialen Bereich. Eine kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung kann sowohl zum ästhetischen Ergebnis als auch zur Vorbereitung für eine mögliche Rehabilitation des stomatognathen Systems durch eine andere Fachdisziplin - wie z. B. eine prothetische Versorgung - beitragen. Im Rahmen der Behandlungsplanung spielt die Erhebung und Wertung verschiedener diagnostischer Parameter eine große Rolle. Bei Patienten mit einem skelettal offenen Biss, einem in Relation zum Obergesicht verlängerten Untergesicht und einem erschwerten Mundschluss kann die Verbesserung der Vertikalen durch eine Oberkieferimpaktion erreicht werden. Dadurch kommt es zu einer Harmonisierung der Gesichtsproportionen. Die Optimierung der dentofazialen Ästhetik stellt in der Kieferorthopädie bzw. der orthognathen Chirurgie ein elementares Behandlungsziel dar. Deshalb ist es in vielen Fällen erforderlich, dass mehrere Fachdisziplinen der Zahnheilkunde - z. B. Parodontologie, Kieferorthopädie, Kieferchirurgie und Zahnerhaltung bzw. Prothetik - an einer Behandlung beteiligt sind, um ein möglichst optimales Resultat hinsichtlich der Funktion, der Ästhetik, der Stabilität und der Zufriedenheit des Patienten zu erreichen. Anhand einer klinischen Falldarstellung wird diese Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Fachdisziplinen demonstriert.
Schlagwörter: Kephalometrie, orthognathe Chirurgie, Oberkieferimpaktion, Unterkieferautorotation, dentofaziale Ästhetik
InnovationenSprache: DeutschAhlers, M. OliverDie Verwendung von Kofferdam ist in der Endodontie und bei restaurativen Maßnahmen unter Einsatz der Säure-Ätz-Technik indiziert. Die Frequenz der Anwendung fällt je nach Rahmenbedingungen allerdings unterschiedlich und insgesamt zu gering aus. Eine mögliche Ursache hierfür könnten auch frustrierende Erlebnisse bei technisch schwierig zu beherrschenden Situationen sein. Ein derartiges Problem ist der teilweise zu große Spanneffekt, den die Kofferdamfolien ausüben, insbesondere auf Kofferdamklammern im Molarenbereich. Eine Alternative in dieser Hinsicht bietet ein neuer Kofferdamrahmen (Safe-T-Frame), der die Folien nicht mehr durch Spannung auf Dornen, sondern durch Klemmwirkung hält. Dies ermöglicht eine sichere Befestigung der Folie am Rahmen auch ohne Spanneffekt, so dass bei geringen anatomischen Unterschnitten ein sicherer Halt auch mit herkömmlichen Kofferdamklammern zustande kommt. Ein breiter Rand verhindert zudem, dass Spül- und andere Flüssigkeiten aus dem Isolationsbereich heraustreten.
Schlagwörter: Endodontie, Kofferdamrahmen, Kofferdamfolie, Arbeitsfeldisolierung, Trockenlegung
PraxismanagementSprache: DeutschSchwarz, Wolfgang K./Schön, Ralf/Schmelzeisen, RainerJuristische bzw. forensische Aspekte spielen bei der Behandlung des Patienten durch den Zahnarzt eine immer größere Rolle. Der Zahnarzt setzt sich bei der Behandlung ungewollt sowohl einem zivilrechtlichen Haftungsrisiko als auch der Gefahr strafrechtlicher Sanktionen aus und muss jederzeit damit rechnen, dass er mit dem Vorwurf eines Behandlungsfehlers konfrontiert wird. Deshalb sollte er über die rechtlichen Grundlagen des Heilauftrages und die wirtschaftlichen sowie rechtlichen Zusammenhänge zwischen der Ausübung seines Berufs und juristischen Implikationen wie z. B. Zivil- und Strafverfahren informiert sein. Der Beitrag erläutert wichtige Regelungen zum Behandlungsvertrag, zur Dokumentation sowie zur Aufklärung des Patienten und gibt Hinweise, wie der Zahnarzt sich im Falle eines (behaupteten) Behandlungsfehlers verhalten soll. Spezielle Problematiken werden anhand von Fallbeispielen verdeutlicht.
Schlagwörter: Arzthaftungsrecht, Behandlungsfehler, Behandlungsvertrag, Dokumentation, Aufklärung