EditorialSeiten: 613, Sprache: DeutschFrankenberger, RolandZahnerhaltungSeiten: 618-629, Sprache: DeutschSchlüter, Nadine / Luka, Benedikt / Ganß, CarolinaMundhygiene ist ein Thema, das häufig in den Medien behandelt wird. So werden regelmäßig verschiedene Zahnpflegeartikel in Form von Mundspüllösungen, Zahnpasten oder Zahnbürsten in unterschiedlichsten Ausführungen beworben, interessanterweise jedoch kaum Produkte zur Interdentalraumhygiene. Die beworbenen Artikel scheinen Universalmittel gegen eine Zahnzerstörung zu sein. Aber ist wirklich jedes Produkt und jedes Hilfsmittel gleichermaßen für jeden Patienten geeignet, und welche Fehler werden bei der Mundhygiene regelmäßig gemacht? In dem Beitrag wird eine Übersicht über geeignete Mundhygienestrategien gegeben und dargestellt, dass auch nach Jahrzehnten gesetzlich verankerter Gruppen- und Individualprophylaxe zwar die Kariesprävalenz gesunken ist, aber nach wie vor nur ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung eine korrekte Mundhygiene durchführt. Vor allem im Bereich der Oral- und Interdentalflächen gibt es noch erheblichen Verbesserungsbedarf. Zudem wird dargelegt, wann herkömmliche Mundhygienestrategien versagen und welche Empfehlungen eventuell alternativ oder ergänzend ausgesprochen werden können.
Schlagwörter: Mundhygiene, Interdentalraumhygiene, Zahnbürsten, Zahnseide, Putztechnik, Putzsystematik
EndodontieSeiten: 630-637, Sprache: DeutschVersümer, JensPrävalenz und klinische RelevanzUnterkiefermolaren sind diejenigen Zähne, bei denen am häufigsten eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich ist. Traditionell werden Unterkiefermolaren als zweiwurzelig mit zwei Kanälen in der mesialen und einem oder zwei Kanälen in der distalen Wurzel beschrieben. Abweichungen von dieser "Norm" können den Behandler vor eine erhebliche Herausforderung stellen. Für eine langfristig erfolgreiche endodontische Behandlung solcher Zähne ist daher eine genaue Kenntnis möglicher anatomischer Variationen hilfreich. Insbesondere der "middle mesial canal", der dritte mesiale Wurzelkanal in Unterkiefermolaren, stellt eine solche anatomische Varianz dar, die zu ignorieren die Erfolgsprognose einer Wurzelkanalbehandlung kompromittieren würde.
Schlagwörter: Middle mesial, dritter mesialer Wurzelkanal, Unterkiefermolaren, Wurzelkanalanatomie, zusätzlicher Wurzelkanal, Isthmus
ParodontologieSeiten: 638-648, Sprache: DeutschSebastian, Mark Thomas / Sorsa, Timo / Gieselmann, Dirk-R.Die Diagnose parodontaler und periimplantärer Erkrankungen basiert im Wesentlichen auf der klinischen Messung der Taschentiefe, des Attachmentverlustes und der Sondierungsblutung, der Erhebung des parodontalen Screening-Index sowie Röntgenuntersuchungen. Die so gewonnenen Parameter können jedoch nur auf früher entstandene Schädigungen hinweisen bzw. diese klassifizieren. Durch eine quantitative Ermittlung der Konzentration des Biomarkers für Kollagenzerstörung - aMMP-8 als Chairside-Methode - ist die exakte Bestimmung des subklinischen Kollagenabbaus mittels eines digitalen Analyseverfahrens jetzt direkt am Patienten (Point-of-Care-Diagnostik) möglich. Mit der aMMP-8-Technologie lässt sich die diagnostische Lücke zwischen dem Beginn einer progredienten Verschlechterung und dem klinisch messbaren Gewebe- oder Knochenverlust schließen. Ähnlich einem Frühwarnsystem kann eine klinisch noch nicht sichtbare Gewebedegeneration (Kollagenolyse) gemessen und eine zukünftige Krankheitsprogression prognostiziert werden. Der in wenigen Minuten am Patienten generierte Analysebericht trägt zu einer wesentlichen Verbesserung der Compliance bei. Die von vielen Seiten (KZBV, Barmer etc.) geforderte bedarfsgerechte Intensivierung der sekundären Präventionsmaßnahmen zur Reduktion der Prävalenz parodontaler und periimplantärer Erkrankungen wird so wirkungsvoll unterstützt. Setzt man das Verfahren als immunologisches Standardscreening in der Praxis ein, können Patienten mit parodontaler und periimplantärer Verschlechterung rechtzeitig vor einer Manifestation der Erkrankungen identifiziert werden. Die Progression der Erkrankungen lässt sich in der Regel durch bedarfsgerechte, sekundäre Präventionsmaßnahmen stoppen bzw. wesentlich reduzieren.
Schlagwörter: Parodontitisprävention, Periimplantitisprävention, aMMP-8, Biomarker, subklinische Kollagenzerstörung, Patientencompliance
ProthetikSeiten: 650-657, Sprache: DeutschÖzcan, Mutlu / Al-Haj Husain, Nadin / Maziero Volpato, Claudia AngelaDie Fraktur oder Abplatzung von Verblendkeramik bei metall- bzw. vollkeramischen Gerüsten ist eine der häufigsten klinischen Misserfolge in der Zahnmedizin. Da die Bruchsprödigkeit des Keramikmaterials leicht zu ästhetischen und funktionellen Problemen für den Patienten führen kann, ist schnelles klinisches Handeln erforderlich. Direkte und indirekte Reparaturen, welche die Funktion, die Ästhetik und den Tragekomfort von frakturierten, aber gut passenden und ästhetischen Rekonstruktionen wiederherstellen, sind indiziert. Der Beitrag stellt die verschiedenen Techniken der direkten und der indirekten Reparatur vor, diskutiert sowohl die Vor- als auch die Nachteile und weist darauf hin, wie wichtig die adhäsiven Verfahren für den Erfolg dieses restaurativen Vorgehens sind.
Schlagwörter: Verblendkeramik, Abplatzung, Fraktur, Adhäsion, Keramik, Metallkeramik, Reparatur, Zirkonoxid
ImplantologieSeiten: 658-674, Sprache: DeutschTrimpou, Georgia / Parvini, Puria / Schwarz, Frank / Sader, Robert / Weigl, PaulTherapieregime für unterschiedliche ästhetische AusgangssituationenEine implantatverankerte Einzelkrone im ästhetisch sichtbaren Bereich, welche mit den benachbarten Strukturen nachhaltig perfekt harmoniert, ist bekanntlich eine große Herausforderung. Die Entscheidung für das Therapieregime einer Sofortimplantation und -versorgung bedingt daher eine sorgfältige Indikationsstellung mit entsprechender Beurteilung von Hart- und Weichgewebe des zu ersetzenden Zahnes und seiner Nachbarzähne. Indiziert das Resultat dieser Beurteilung ein Therapiekonzept zur Optimierung des ästhetischen Gesamtergebnisses, muss ein additives Gewebsmanagement erfolgen. Letzteres macht eine für den jeweiligen Patienten vorteilhafte Auswahl von chirurgischen und/oder kieferorthopädischen Maßnahmen sowie ggf. die Anwendung einer Zahnreplantation notwendig. Zusätzlich ist das Zeitregime der genannten adjuvanten Eingriffe in Relation zur Sofortimplantation und -versorgung zu definieren. Die daraus resultierende Komplexität soll mit Hilfe von in dem Beitrag vorgestellten Entscheidungsbäumen leichter handhabbar und so die Erstellung von fallspezifischen Therapieregimen erleichtert werden.
Schlagwörter: Sofortimplantation, Sofortversorgung, Frontzahntrauma, Frontzahnverlust, Zahnreplantation, kieferorthopädische Extrusion, Weichgewebsmanagement, Knochenaugmentation, Therapie-regime, Frontzahnästhetik, entzündliche Extraktionsalveole, Weichgewebsrezession
KinderzahnheilkundeSeiten: 676-686, Sprache: DeutschHeinrich-Weltzien, Roswitha / Kühnisch, JanDie Behandlung der profunden Karies ist seit dem 19. Jahrhundert immer wieder Gegenstand des wissenschaftlichen Meinungsstreits. Unterschiedliche Positionen und Therapieempfehlungen fokussierten im Wesentlichen auf den Aspekt des Endpunktes der Kariesexkavation. Im Zentrum des Diskurses stand wiederholt die Frage, ob man erweichtes Dentin auch bei drohender Gefahr einer Pulpafreilegung restlos exkavieren soll oder ob pulpanahes erweichtes Dentin belassen werden kann, um eine iatrogene Eröffnung der klinisch symptomlosen vitalen Pulpa zu vermeiden. Die Dentinkonsistenz diente stets als indikatorisches Kriterium für die Entfernung von kariösem Dentin. Weiterhin wurden die Notwendigkeit einer medikamentösen Beeinflussung des infizierten Restdentins am Kavitätenboden und die schrittweise Exkavation kontrovers diskutiert. Ziel des Beitrags ist es, die unterschiedlichen Managementstrategien darzustellen und in Relation zu heutigen Vorgehensweisen zu setzen.
Schlagwörter: Caries-profunda-Therapie, indirekte Überkappung, Endpunkt der Kariesexkavation, konventionelle Kariesexkavation, selektive Kariesexkavation
KieferorthopädieSeiten: 688-695, Sprache: DeutschFinke, Hannah / Magunia, Ines Maria / Bechtold, Till Edward / Kümmerle-Deschner, Jasmin / Koos, BerndDie juvenile idiopathische Arthritis (JIA) hat aufgrund der häufigen Beteiligung der Kiefergelenke einen hohen Stellenwert für Zahnärzte und Kieferorthopäden. Infolge der Beeinflussung der Wachstumsvorgänge im Gelenk und degenerativer Veränderungen kann es zu Fehlentwicklungen kommen, deren Ausmaß durch eine suffiziente interdisziplinäre Therapie möglichst gering zu halten ist. Um eine frühzeitige Diagnosestellung zu ermöglichen, wurden international gültige Empfehlungen für die Anamnese und das Screening erarbeitet. Zur Sicherung der Diagnose sind neben anamnestischen Angaben und der klinischen Untersuchung auch bildgebende Verfahren wie z. B. die Magnetresonanztomographie notwendig. Die Hauptdiagnose, die Therapieleitung und die medikamentöse Behandlung der JIA liegen in den Händen der Kinderrheumatologen. Letztere werden im Hinblick auf die Kiefergelenkbeteiligung von Kieferorthopäden und Physiotherapeuten unterstützt, um durch die funktionelle Rehabilitation eine Normalisierung der Gesichtsschädelentwicklung zu erreichen und zu erhalten. Dies erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Schlagwörter: Juvenile idiopathische Arthritis (JIA), Kiefergelenk, Gesichtsschädelwachstum, kraniofaziale Fehlbildungen
OralchirurgieSeiten: 696-701, Sprache: DeutschSaccardin, Fabio / Dettwiler, Christian / Connert, Thomas / Filippi, AndreasUnfallbedingte Zahndislokationen müssen im Rahmen der Notfallversorgung geschient werden. Die Verwendung von zahnfarbenem Fixationskomposit lässt die Schienung im Alltag unauffälliger wirken, jedoch erschwert dies eine schmelzschonende Entfernung. Um den Übergang zwischen Komposit und zu schonendem Zahnschmelz optisch besser darzustellen, kann man sich die fluoreszierende Eigenschaft einiger Komposite zunutze machen. In dem Beitrag werden die einzelnen Schritte einer raschen und schmelzschonenden Schienenentfernung mit Hilfe der sogenannten Fluorescence-aided Identification Technique vorgestellt.
Schlagwörter: Traumatologie, Schienenentfernung, Zahntraumaschiene, Titan-Trauma-Schiene (TTS), Fluorescence-aided Identification Technique (FIT), Fluoreszenz
AllgemeinmedizinSeiten: 702-708, Sprache: DeutschRostetter, Claudio / Schenkel, Jan SamuelDie Multiple Sklerose ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die durch Demyelinisierung und neuroaxonale Degeneration zu unterschiedlichen Schädigungen führt. Das Hauptmanifestationsalter liegt zwischen 20 und 40 Jahren. Initiale Symptome sind häufig ein einseitiger Visusverlust bei Optikusneuritis sowie sensible und motorische Ausfälle. Der breite Symptomenkomplex und das unterschiedliche Manifestationsalter machen die Kenntnis der Erkrankung für diverse Fachdisziplinen zur essenziellen Notwendigkeit. Der Beitrag gibt einen Überblick über Ätiologie, Diagnostik, Symptome und Behandlung der Multiplen Sklerose.
Schlagwörter: Multiple Sklerose, Autoimmunerkrankung, chronisch-degenerative Erkrankung, Demyelinisierung, Optikusneuritis, oligoklonale Banden
Bildgebende VerfahrenSeiten: 709, Sprache: DeutschSchulze, DirkSpeichelstein im Ausführungsgang der linksseitigen Glandula submandibularisZahnheilkunde allgemeinSeiten: 711-712, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroPraxismanagementSeiten: 715-716, Sprache: DeutschWinzen, OlafAngemessene Honorarforderungen über dem 3,5-fachen Steigerungssatz sind erstattungsfähigPraxismanagementSeiten: 717, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoVergütungsanspruch bei verspäteter Terminabsage durch den PatientenPraxismanagementSeiten: 719-721, Sprache: DeutschGröschl, DanielVerurteilung wegen fehlerhaft durch Abschleifen gekürzter FrontzähnePraxismanagementSeiten: 723-724, Sprache: DeutschBischoff, Johannes G. / Jäger, SabineDes Deutschen liebstes Kind und die Steuern (III)