EditorialSeiten: 343, Sprache: DeutschFrankenberger, RolandZahnerhaltungSeiten: 348-357, Sprache: DeutschZorzin, José Ignacio / Lohbauer, UlrichAdhäsive Teilkronen sind eine optimale Restauration für Kavitäten, die nicht direkt mit Komposit restauriert werden können. Sie sind ästhetisch und vergleichsweise substanzschonend. Noch nie standen so viele unterschiedliche Materialien für eine solche Restauration zur Verfügung.
Der folgende Beitrag ordnet die Materialien anhand ihrer mechanischen Eigenschaften und Mikrostruktur ein und leitet daraus ab, in welcher klinischen Situation welches Material die beste Option ist und welche Materialien und Möglichkeiten für die klinische Anwendung zur Verfügung stehen.
Schlagwörter: Lithiumdisilikatkeramik, Lithiumsilikatkeramik, CAD/CAM-Komposit, Hybridkeramik, Zirkonoxid, adhäsive Teilkrone
EndodontieSeiten: 360-374, Sprache: DeutschArnold, MichaelObliterationen des Wurzelkanalsystems sind das Ergebnis einer fortschreitenden Hartgewebeneubildung einer vitalen Pulpa. Sie sind eine Herausforderung für die endodontische Diagnostik und Therapie. Eine Obliteration erfordert nur dann eine invasive Therapie, wenn ein pathologischer Befund vorliegt. Pulpazellen haben ein hohes Potenzial zur Reparatur und Bildung mineralisierter Zahnhartgewebe. Aufgrund der irregulären Struktur dichten diese Gewebe nicht dauerhaft gegen pathologische Mikroorganismen ab und erfordern im Fall von freiliegenden Dentinflächen eine rechtzeitige adjuvante Therapie mit Prophylaxe, Fluoridierung und dentinadhäsiver Füllungstherapie. Primär- und Sekundärdentin lassen sich im Vergleich zu kalzifizierenden Metamorphosen der Pulpa aufgrund von Farbunterschieden unter Nutzung von Lupenbrille oder Dentalmikroskop sicher erkennen, sodass minimalinvasive Therapieverfahren möglich sind. Sklerotisches Tertiärdentin als Folge eines dentalen Traumas oder von Alterungsprozessen ist vor allem innerhalb der Wurzel nur noch unter Sicht mit einem Dentalmikroskop sicher zu differenzieren. Bei sklerotischem Dentin können außerdem Mikrorisse im Verlauf einer Wurzelkanalbehandlung provoziert werden. Ein zu großer axialer Aufbereitungsdruck und eine stark konische Erweiterung können den Langzeiterfolg verringern. Die Indikationsstellung, technische Möglichkeiten und minimalinvasives Arbeiten sollten deshalb praxisbezogen abgewogen werden. Eine frühzeitige Fallselektion und Zusammenarbeit mit Spezialisten für Endodontologie ist zu empfehlen, wenn die erforderlichen Voraussetzungen zur Entscheidungsfindung oder Überwindung von Obliterationen fehlen.
Schlagwörter: Obliteration, Sekundärdentin, Tertiärdentin, Pulpastein, kalzifizierende Metamorphose, Fibrodentin
ParodontologieSeiten: 376-390, Sprache: DeutschBöcher, Sarah / Conrads, Georg / Braun, Andreas / Wenzler, Johannes-SimonEin wesentliches Ziel der Parodontitistherapie besteht in der Verringerung oder Elimination des Entzündungsgeschehens parodontaler Strukturen und der Prävention des Fortschreitens der Erkrankung. Dabei soll eine Reparatur bzw. optimalerweise eine Regeneration des verloren gegangenen Gewebes erzielt und langzeitstabile Verhältnisse geschaffen werden. Die Elimination pathogener Bakterien durch mechanische Verfahren im Sinne eines „Scaling and root planing“ allein ist dabei jedoch durch die morphologischen Gegebenheiten der Wurzeloberflächen häufig limitiert. Das Ziel photochemischer Therapieansätze – als adjuvante Therapieform – liegt in einer zusätzlichen und weiterreichenden Reduktion (parodontal)pathogener Keime. In Kombination mit mechanischen bzw. maschinellen Therapieverfahren soll so lokal die Basis für einen langfristigen Attachmentgewinn bzw. -erhalt und entzündungsfreie parodontale Strukturen geschaffen werden, sodass auch systemisch die Absiedlung parodontaler Keime und dadurch bedingte Entzündungsreaktionen verhindert und Erkrankungen wie beispielsweise kardio- oder zerebrovaskuläre Infektionen vermieden werden können.
Schlagwörter: Photodynamische Therapie, photothermische Therapie, photochemische Effekte, photothermische Effekte, Photosensibilisator, Halbleiterlaser, unterstützende Parodontitistherapie, antimikrobielle Wirkung
ImplantologieSeiten: 392-404, Sprache: DeutschGhanaati, Shahram / Al-Maawi, SarahBiomaterialien werden in der Oralchirurgie sowie in der Mund-, Kiefer- und plastischen Gesichtschirurgie häufig als Ersatz für verloren gegangenes Gewebe verwendet. Das biologische Verhalten eines Biomaterials ist entscheidend für den Verlauf des Regenerationsprozesses. Dabei spielt die zelluläre Immunantwort eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang wird das biologische Verhalten von vielen Faktoren wie Materialbeschaffenheit oder Oberflächenstruktur beeinflusst. Ziel der vorliegenden Übersichtsarbeit ist es, einen Überblick über die häufigsten Muster der Biomaterial-induzierten Zellreaktion zu geben und ihre klinische Bedeutung sowie Einflüsse auf den Regenerationsprozess herauszuarbeiten. Unterschiedliche Verhaltensmuster konnten durch präklinische sowie klinische Studien entschlüsselt und dargestellt werden. Biomaterialien, die eine physiologische Gewebeantwort hervorrufen, welche analog zur physiologischen Wundheilung verläuft, werden in das Empfängergewebe häufig integriert, ohne dass sie ihre initiale Architektonik verlieren. Andere Biomaterialien induzieren die Formation sogenannter mehrkerniger Riesenzellen. Dieser Zelltyp ist nicht Teil der physiologischen Wundheilung und bedarf deshalb weiterer Abklärung. Die Anwesenheit mehrkerniger Riesenzellen im Augmentationsgebiet wird häufig im Zusammenhang mit einer Fremdkörperreaktion, Kapselfibrose oder Desintegration des Biomaterials im Sinne einer frühzeitigen Degradation beobachtet. Das Verständnis der Gewebeantwort eines Biomaterials liefert wichtige Hinweise über das biologische Verhalten und den Verlauf des Regenerationsprozesses. Allerdings bedarf es weiterer Untersuchungen, um die Funktion Biomaterial-induzierter mehrkerniger Riesenzellen und ihre Rolle im biomaterialbasierten Regenerationsprozess abzuklären.
Schlagwörter: Knochenersatzmaterialien, Knochenregeneration, biologisches Materialverhalten, biomaterialbasierte Regeneration, Immunantwort, Fremdkörperreaktion
KieferorthopädieSeiten: 406-418, Sprache: DeutschBeisel-Memmert, Svenja / Kutschera, Eric / Jäger, AndreasDurchbruchsstörungen im Bereich der oberen SchneidezähneDie mittleren oberen Inzisivi sind die am dritthäufigsten von Durchbruchsstörungen betroffenen Zähne. Diese Störung der normalen dentalen Entwicklung manifestiert sich in der ersten Wechselgebissphase der betroffenen Patient/-innen durch Abweichungen von der normalen Durchbruchssequenz. Durch ihre prominente Position im Zahnbogen und dem damit einhergehenden Einfluss auf das äußere Erscheinungsbild der Patient/-innen sowie die durch den ausbleibenden Durchbruch hervorgerufenen Störungen der oralen Funktionen, Lautbildung und Entwicklung einer physiologischen Zahnbogenform wird eine therapeutische Intervention notwendig. Die Wahl des richtigen Behandlungszeitpunktes sowie das individuell angemessene therapeutische Vorgehen müssen in jedem Einzelfall in Abhängigkeit von der individuellen Situation nach gezielter Anamnese, ausführlicher klinischer und differenzierter radiologischer Diagnostik von einem multidisziplinären Team aus (Kinder-)Zahnärzt/-innen, Kieferorthopäd/-innen, Kiefer- und Oralchirurg/-innen gemeinsam festgelegt und umgesetzt werden.
Schlagwörter: Zahndurchbruchsstörungen, Inzisivi, Hyperdontie, Mesiodens, Traumata
KieferorthopädieSeiten: 420-429, Sprache: DeutschStelzenmüller, Wolfgang / Zeilmann, Maike / Lisson, Jörg Alexander / Kater, WolfgangEine PilotstudieZiel dieser Studie ist es, zu überprüfen, inwieweit Gesichtsschilder – zusätzlich zu FFP2- bzw. chirurgischen Masken – im Rahmen von zahnärztlichen, hals-, nasen-, ohrenärztlichen, physiotherapeutischen Behandlungen und in der Pflege eingesetzt werden sollten. Erstmals wurde in einer Studie von Lednicky et al. lebensfähiges SARS-CoV-2 aus Luftproben eines Krankenzimmers mit COVID-19-Patienten isoliert. Weitere Studien zu Hustenaerosolen und zur Ausatemluft von Patienten mit verschiedenen Infektionen der Atemwege zeigen bei der Aerosolgrößenverteilung, dass Krankheitserreger in kleinen Partikeln (< 5 μm) überwiegen. Diese sind sofort einatembar, was auf die Notwendigkeit eines persönlichen Atemschutzes für Personen in unmittelbarer Nähe von potenziell virulenten Krankheitserregern hinweist. Da Patienten während der Behandlung nicht immer eine Maske tragen können, sollten sie besonders geschützt werden. Es gilt zu überprüfen, ob das Risiko, dass die Ausatemluft eines Therapeuten mit Maske den Gesichtsbereich eines Patienten ohne Maske erreicht und umgekehrt, durch einen Gesichtsschild vermieden werden kann. Unter Einsatz von zwei Verdampfern soll bei einem Therapeuten und einer Patientin die Verteilung der Ausatemluft sichtbar gemacht werden. Im Rahmen von sieben Versuchen wurde überprüft, ob und inwieweit die Ausatemluft den Gesichtsbereich erreicht, ob dies durch ein Gesichtsschild verhindert werden kann und wie sich die Ausatemluft des Therapeuten in Abhängigkeit der Masken und des Gesichtsschildes verhält. Atmet der Therapeut bei inkorrektem Sitz einer FFP2-Maske aus, verteilt sich die Ausatemluft trotz der Maske innerhalb von Sekunden in weiten Bereichen. Mit einer chirurgischen Maske zeigt sich ein vergleichbares Ergebnis. Wird eine korrekt sitzende Maske mit einem Gesichtsschild kombiniert, wird die Atemluft nach unten und hinten abgeleitet. In der Position, die während der Behandlung eingenommen wird, verstärkt sich dieser Effekt. Maske und Gesichtsschild in Kombination reduzieren die Verteilung von Ausatemluft und erhöhen den Schutz von Patienten, die zeitweise keine Maske tragen können.
Schlagwörter: Gesichtsschild, Gesichtsmaske, Aerosole, SARS-CoV-2, COVID-19
OralchirurgieSeiten: 432-442, Sprache: DeutschSchiefersteiner, Mona / Sutter, Eveline / Kamarachev, Jivko / Stutzmann, Nicole S. / Giacomelli-Hiestand, BarbaraEine prospektive randomisierte klinische StudieBei Mundschleimhautveränderungen ist für eine gesicherte Diagnosestellung eine histopathologische Untersuchung erforderlich. Die hier vorgestellte Studie hatte das Ziel, Probebiopsieentnahmen mittels Er:YAG-Laser und Skalpell zu vergleichen. Dazu wurden 30 Patientinnen und Patienten mit weißlichen, nicht abwischbaren Mundschleimhautveränderungen randomisiert der Biopsieentnahme mittels Er:YAG-Laser oder Skalpell zugeteilt. Die gewonnenen Gewebeproben wurden auf ihre histopathologische Beurteilbarkeit geprüft. Die Dauer der Biopsieentnahme, patientenspezifische Aspekte wie postoperative Beeinträchtigung, Nachblutungen und die Notwendigkeit einer Schmerzmedikation wurden analysiert. Anhand der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass die Probebiopsieentnahme mit dem Er:YAG-Laser eine adäquate Alternative zum Skalpell darstellt.
Die Dauer der Biopsieentnahme mittels Er:YAG-Laser ist signifikant kürzer als mit dem Skalpell.
Die postoperativen Beschwerden waren in beiden Gruppen vergleichbar.
Schlagwörter: Biopsie, Mundschleimhautveränderung, Leukoplakie, Er:YAG-Laser, Skalpell
Orale MedizinSeiten: 444-449, Sprache: DeutschRemmerbach, Torsten W.Ein FallberichtEs wird über den klinischen Verlauf einer 29-jährigen Patientin berichtet, die sich aufgrund einer Schwellung der Wange in unserer Sprechstunde vorstellte. Sie gab an, sich vor einigen Monaten
auf die Wange gebissen zu haben und dass die Veränderung im Mund bisher nicht abgeheilt sei. Weiter gab die Patientin an, an einem Morbus Crohn erkrankt zu sein, der mit einem „Biological“ (Infliximab) behandelt würde. Auf Nachfrage teilt sie mit, vor einigen Monaten in Myanmar im Urlaub gewesen zu sein. Die histologische Aufarbeitung samt adjuvanter molekularbiologischer Methoden sowie die mikrobiologische Kultur der Sputumproben bestätigt den Verdacht auf das Vorliegen einer oralen Tuberkulose.
Schlagwörter: Oralmedizin, orale Medizin, Infektiologie, Systemerkrankungen, Oralpathologie
Bildgebende VerfahrenSeiten: 450-451, Sprache: DeutschSchulze, DirkAtlasZahnmedizin allgemeinSeiten: 452-453, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroZeitschriftenreferatePraxismanagementSeiten: 454-456, Sprache: DeutschWinzen, OlafAbrechnungPraxismanagementSeiten: 458-459, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoRechtsfragenPraxismanagementSeiten: 460-461, Sprache: DeutschBischoff, Johannes G. / Jäger, SabineSteuerfragen