Nach wie vor herrscht trotz zahlreicher international publizierter Empfehlungen und Richtlinien zum Umgang mit schwangeren Patientinnen sowohl aufseiten der betroffenen Frauen als auch aufseiten der zahnärztlichen Behandlerinnen und Behandler ein großes und häufig nicht erforderliches Maß an Verunsicherung, wenn es um die Behandlung werdender Mütter in der zahnärztlichen Praxis geht25,32. Denn in der Regel handelt es sich bei Schwangeren zunächst einmal um gesunde Patientinnen, die sich jedoch aufgrund der mit einer Schwangerschaft einhergehenden körperlichen Veränderungen in einer besonderen Situation befinden13. Hauptveränderungen mit Auswirkungen auf den zahnärztlichen Behandlungsablauf und die intraorale Situation betreffen das Herz-Kreislauf-System, die Atemwege und den Magen-Darm-Trakt. Auch Veränderungen der Mundhöhle selbst und eine erhöhte Anfälligkeit für orale Infektionen können durch eine Schwangerschaft auftreten4.Berücksichtigt man diese physiologischen Veränderungen und passt die Behandlung entsprechend nach individuellem Bedarf an, kann die Sicherheit von Schwangeren während der zahnärztlichen Therapie im Grunde garantiert werden, sodass ein Aufschieben insbesondere von notwendigen Behandlungen nicht erforderlich ist. Dies gilt sowohl für die zahnärztliche Therapie im engeren Sinne als auch für die durch ein fort- und weitergebildetes Team erbringbaren Leistungen im Rahmen der Prävention und Parodontitistherapie. Was es im Detail zu berücksichtigen gilt, zeigt der folgende Artikel.