OriginalarbeitLanguage: GermanZielsetzung dieser Studie war es, die Morphologie der Schmelzoberfläche und der Grenzfläche nach Auftragen zweier selbstätzender Adhäsive auf beschliffenem und unbeschliffenem Schmelz im Feldemissions-Rasterelektronenmikroskop (FE-REM) zu untersuchen. Hierfür wurden 18 Rinderinzisivi verwendet. Die bukkale Schmelzoberfläche von sechs dieser Zähne wurde flach beschliffen. Der Schmelz der übrigen Zähne wurde nicht mechanisch vorbehandelt. Folgende selbstätzende Adhäsivsysteme wurden untersucht: Clearfil SE Bond und Prompt L-Pop. Ein konventionelles Adhäsiv (Scotchbond Multipurpose) diente als Kontrolle. Mit diesen Adhäsiven wurden Kompositzylinder auf beschliffenem und unbeschliffenem Schmelz befestigt. Jeweils ein Längsschnitt mit einer Dicke von 1mm wurde von insgesamt 12 Zähnen angefertigt und die Grenzfläche zwischen Adhäsiv und Schmelz poliert und alle Prüfkörper in einem FE-REM ultrastrukturell begutachtet. Es konnte festgestellt werden, dass die Ätzmuster und die Tiefenpenetration des Adhäsives in Abhängigkeit von der Agressivität des selbstätzendes Systems variierten, wobei Clearfil das mildeste System und H3PO4 (Scotchbond Multipurpose) das aggressivste Ätzmedium ist. Die Beobachtung, dass alle Adhäsive eine vergleichbare Haftfestigkeit aufwiesen, deutet darauf hin, dass Mikroporositäten in den Schmelzprismen ausreichen, um eine ausreichende Adhäsiv-Schmelz-Hybridisierung und damit eine hohe Haftfestigkeit zu erzielen. Wir folgern aus unseren Ergebnissen, dass das Schmelzätzmuster und die Infiltrationstiefe des Adhäsivs produktabhängig ist, wobei allerdings keine Korrelation zwischen diesen Merkmalen und der Haftfestigkeit besteht.