Die zunächst für bleibende Molaren und Inzisivi als Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) definierten hypomineralisierten Schmelzdefekte können auch an Milchzähnen beobachtet werden. Mit Bezug auf die Milchmolaren werden sie als Milchmolaren-Hypomineralisationen (MMH) bezeichnet. Sowohl die MIH als auch die MMH stellen häufig vorkommende Entwicklungsdefekte dar. Übersichtsarbeiten beschreiben international eine Prävalenz der MIH von 13,5 % und der MMH von 6,8 %. In den diesen Angaben zugrunde liegenden Einzelstudien wird eine erhebliche Streuungsbreite der Prävalenzraten dokumentiert, die bei der MIH wie auch der MMH Prävalenz-Maxima von über 40 % erreichen. Zahlreiche Untersuchungen haben zudem versucht, aus epidemiologischen Daten Hinweise für die Ätiologie von MIH und MMH abzuleiten. Während die Ergebnisse dieser Studien sehr heterogen sind, kann aus mehreren epidemiologischen Untersuchungen der Schluss gezogen werden, dass eine MMH als Indikator für eine höhere Wahrscheinlichkeit des Vorkommens einer MIH gelten kann.
Manuskripteingang: 06.10.2022, Manuskriptannahme: 10.10.2022
Schlagwörter: Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH), Milchmolaren-Hypomineralisation (MMH), Epidemiologie, Einflussfaktoren