OriginalarbeitSprache: DeutschProphylaktische Maßnahmen prae, intra und post radiationem können die Strahlennebenwirkungen sowie deren Folgen sicher vermindern. Dies kann retrospektiv aus den Jahren 1980 bis '94 an chirurgischen Zahnsanierungen bei 812 Patienten vor und an 297 Sanierungen nach Bestrahlung aufgezeigt werden. Neben strengen chirurgischen Kautelen haben Bestrahlungsdosis und -feld sowie die Lokalisation der Sanierung einen direkten Einfluß auf die Rate an Wundheilungsstörungen. Der zeitliche Abstand von der Radiatio wirkt sich erst bei sechs und mehr Jahren positiv aus. Trotz der in 25 % beobachteten Dehiszenzen bei Sanierungen nach Bestrahlung trat in keinem Fall eine infizierte Osteoradionekrose (IORN) auf. Entscheidend ist neben der Infektionsprophylaxe die streng vaskularisationsprotektive OP-Technik durch epiperiostale Präparation. Die im gleichen zeitraum therapierten 44 IORN sind in fast 2/3 der Fälle dentogen verursacht: Exazerbationen apikaler und marginaler Parodontitiden, Extraktionen psot radiationem. Pathogenetisch ist die IORN in 50 % der Fälle Folge einer Wundheilungsstörung.