OriginalarbeitSprache: DeutschDysfunktionen der Kiefergelenke können ein Intubationshindernis darstellen. Die laryngoskopische Intubation kann umgekehrt Auslöser akuter Gelenkbeschwerden sein. Eine Aussage zu der Motilität der Kiefergelenke war bisland in Unkenntnis der Bewegungsbahnen während der Intubation nicht möglich. Die elektronische Achsiographie wurde dahingehend modifiziert, daß der Vergleich einer aktiven Mundöffnungsbewegung mit der Intubationsbewegung am liegenden Patienten möglich wurde. Bei 40 Patienten (orale/nasale Intubation, Relaxation mit Suxamethonium/Vecuronium) fanden sich typische Gelenkbewegungen: Die Narkoseeinleitung führte zu einer Passivverlagerung der Kiefergelenke nach kaudal, während der Einführung des Laryngoskopes verblieben die Gelenke in einer reinen Rotation. Die Einstellung der Trachea führte zu einer massiven (pathologischen) Distraktion, die abschließend bei der nasalen Intubation noch verstärkt wurde. Die Methode erlaubt erstmals die Visualisierung der Gelenkbewegungen während der Intubation. Als schädigende Momente wurden die unphysiologisch weite initiale Rotation und eine massive Kiefergelenkdistraktion identifiziert.