OriginalarbeitSprache: DeutschIn verschiedenen Studien wurde der Effekt einer transkutanen Elektroneurostimulation (= TENS) auf die myoelektrische Aktivität der Kaumuskeln untersucht. Bei allen Probanden wurden vor und nach der 20minütigen TENS-Behandlung mit Oberflächenelektroden bilateral die Aktionspotentiale des M. masseter, pars superficialis und des M. temporalis, pars anterior abgeleitet. Insgesamt wurden in drei unterschiedlichen Kollektiven der Kurz- und Langzeiteffekt der Elektroneurostimulation analysiert, sowie der Einfluß einer dauernden niederfrequenten bzw. einer diskontinuierlichen hochfrequenten Reizsetzung. Die Messungen ergaben eine höhere Aktivität bei Probanden mit Bruxismus als bei einer gesunden Vergleichsgruppe. Bei allen Probanden nahm nach TENS das Integral signifikant ab, während die Mittelfrequenz (= MPF) anstieg. Dieser Befund, der als Muskelentspannung interpretiert werden kann, war unabhängig von der Art der Reizsetzung zweier Geräte und von einer Dauer- bzw. Burststimulation. Bei Unterkieferfunktionen, die stärkere Muskelaktivität erforderten, klang der Effekt nach zwei Stunden ab, während bei geringerer Muskelbelastung (z.B. Ruheschwebelage) auch noch nach sieben Stunden ein signifikant niedrigeres Integral nachgewiesen werden konnte. Die Mittelfrequenz war in allen Fällen nur eine Stunde nach TENS signifikant erhöht. Eine über fünf Tage durchgeführte TENS-Behandlung ergab eine signifkante Abnahme des Entspannungseffektes durch die Elektroneurostimulation.