OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der vorliegenden Studie war es, die Fluoridaufnahme in erodiertem, kariösem und gesundem Schmelz nach Applikation einer 2000-pp-Fluoridlösung (NaF) zu untersuchen. Aus 25 Rinderzähnen wurden jeweils vier Schmelzproben (A-D) entnommen. Je eine Probe (A) pro Zahn diente zur Bestimmung des Basisfluoridgehaltes des Zahnes. Die Proben B (gesunder Schmelz) blieben unbehandelt. Bei den Proben C wurden künstliche kariöse Läsionen mit angesäuerter Hydroxyethylcellulose erzeug (72h), die Proben D wurden zur Erzeugung eines erosiven Defektes für 15 min in dem sauren Erfrischungsgetränk Sprite Light (pH: 2,9) gelagert. Anschließend wurden die Proben (B-D) 1h in einer 2000-ppm-Fluoridlösung eingelegt. Bei allen Proben wurde in drei aufeinander folgenden Schichten (0-20 µm, 20-40 µm, 40-70 µm Tiefe) die Konzentration KOH-löslichen Fluorids und die Menge fest gebundenen Fluorids bestimmt. Zur Ermittlung der Fluoridaufnahme der Proben wurde der jeweilige Basisfluoridgehalt des zugehörigen Zahnes subtrahiert. In allen drei Schichten konnte bei den erodierten und kariösen Proben eine höhere Aufnahme an KOH-löslichen und fest gebundenem Fluorid ermittelt werden als bei den gesunden Proben. Allerdings war dieser Unterschied bei den kariösen Proben in der dritten Schicht (KOH-lösliches Fluorid) udn bei den erodierten Proben in der ersten und zweiten Schicht (strukturell gebundenes Fluorid) statistisch nicht signifikant. Die Aufnahme an KOH-löslichem Fluorid war bei den erodierten Proben nur in der ersten Schicht nicht signifikant höher als bei den kariösen Prüfkörpern. Dahingehend war die Aufnahme an strukturell gebundenem Fluorid bei den erodierten Proben in allen Schichten signifikant geringer als bei den kariösen Proben. In der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass sich erodierter und kariöser Zahnschmelz hinsichtlich der Fluoridaufnahme nach Applikation einer 2000-ppm-Fluoridlösung unterschiedlich verhalten.