OriginalarbeitSprache: DeutschZiel vorliegender Studie war die Bestimmung des proteolytischen Potenzials in der Sulkusflüssigkeit und im Speichel durch Quantifizierung verschiedener Formen (nativ und transformiert) des Proteinaseinhibitors alpha2-M bei Parodontitispatienten im Vergleich zu gesunden Patienten und Patienten nach Parodontitistherapie. Es wurden eine klinisch gesunde Gruppe jüngeren Alters (n = 29, #216 31 Jahre), eine klinisch gesunde Gruppe höheren Alters (n = 11, #216 50,7 Jahre), eine Gruppe mit chronischer Erwachsenenparodontitis (n = 19, #216 50,4 Jahre) und eine Gruppe nach Parodontitistherapie (subgingivales Scaling) (n = 17, #216 49,8 Jahre) untersucht. Nach Erhebung der eingeführten klinischen Parameter wurden Sulkusflüssigkeit, stimulierter Speichel und Blutplasma (Ohrläppchenpunktion) gewonnen. Die Analyse der Proben erfolgte durch ELISA mittels monoklonaler Antikörper. alpha2-M konnte in allen drei Flüssigkeiten nachgewiesen werden, wobei zwischen den einzelnen Patientengruppen z.T. signifikante Unterschiede bestanden. Auffällig war die hohe alpha2-M-Konzentration beider Formen in der Sulkusflüssigkeit und im Speichel von Parodontitispatienten. Der Anteil des transformierten alpha2-M lag bei den Parodontitispatienten im Vergleich zu den anderen Gruppen signifikant höher. Im Verlauf einer Parodontitisbehandlung konnte ein Konzentrationsabfall in der Sulkusflüssigkeit und im Speichel beobachtet werden. Mit Hilfe von Kontingenztafeln und der statistischen Auswertung wurde festgestellt, dass nach Wahl einer kritischen alpha2-M-Konzentration in der Sulkusflüssigkeit (20 mg/100 ml) bzw. im Speichel (0,44 mg/100 ml) zwischen dem Vorliegen und dem Nichtvorliegen einer Parodontitis unterschieden werden kann (Sensitivität 71% bzw. 81%, Spezifität 56% bzw. 75%) und dass im Vergleich zu der aufwendig zu gewinnenden Sulkusflüssigkeit eine Analyse aus dem Speichel die Ergebnisse signifikant repräsentiert.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der vorliegenden Studie war es, die Fluoridaufnahme in erodiertem, kariösem und gesundem Schmelz nach Applikation einer 2000-pp-Fluoridlösung (NaF) zu untersuchen. Aus 25 Rinderzähnen wurden jeweils vier Schmelzproben (A-D) entnommen. Je eine Probe (A) pro Zahn diente zur Bestimmung des Basisfluoridgehaltes des Zahnes. Die Proben B (gesunder Schmelz) blieben unbehandelt. Bei den Proben C wurden künstliche kariöse Läsionen mit angesäuerter Hydroxyethylcellulose erzeug (72h), die Proben D wurden zur Erzeugung eines erosiven Defektes für 15 min in dem sauren Erfrischungsgetränk Sprite Light (pH: 2,9) gelagert. Anschließend wurden die Proben (B-D) 1h in einer 2000-ppm-Fluoridlösung eingelegt. Bei allen Proben wurde in drei aufeinander folgenden Schichten (0-20 µm, 20-40 µm, 40-70 µm Tiefe) die Konzentration KOH-löslichen Fluorids und die Menge fest gebundenen Fluorids bestimmt. Zur Ermittlung der Fluoridaufnahme der Proben wurde der jeweilige Basisfluoridgehalt des zugehörigen Zahnes subtrahiert. In allen drei Schichten konnte bei den erodierten und kariösen Proben eine höhere Aufnahme an KOH-löslichen und fest gebundenem Fluorid ermittelt werden als bei den gesunden Proben. Allerdings war dieser Unterschied bei den kariösen Proben in der dritten Schicht (KOH-lösliches Fluorid) udn bei den erodierten Proben in der ersten und zweiten Schicht (strukturell gebundenes Fluorid) statistisch nicht signifikant. Die Aufnahme an KOH-löslichem Fluorid war bei den erodierten Proben nur in der ersten Schicht nicht signifikant höher als bei den kariösen Prüfkörpern. Dahingehend war die Aufnahme an strukturell gebundenem Fluorid bei den erodierten Proben in allen Schichten signifikant geringer als bei den kariösen Proben. In der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass sich erodierter und kariöser Zahnschmelz hinsichtlich der Fluoridaufnahme nach Applikation einer 2000-ppm-Fluoridlösung unterschiedlich verhalten.
OriginalarbeitSprache: DeutschErstmalig wurde die Verteilung der HLA-Merkmale A, B, Cw, DR und DQ bei 33 deutschen Patienten mit RPP mit 102 Kontrollen (parodontitisfrei, > 38 Jahre) und 157 Gelegenheitsblutspendern (HLA-Normalverteilung) verglichen und dabei neben der serologischen HLA-Typisierungstechnik (MLCT) auch molekularbiologische Verfahren (PCR-SSP) angewandt. Die RPP-Patienten zeigten gegenüber den pardontitisfreien Probanden eine erhöhte Frequenz der HLA-Merkmale A*11, A*29, A*28, B*18, DRB1*13, DRB1*07 und DQB1*02 sowie ein verringertes Vorkommen von HLA-A+02, -A+30+*31, -B*51, -DRB1*04, -DRBblank*, -DQB1*08 und -DQB1*04, wobei nur die Abweichungen von HLA-DQB1*02 und HLA-*A30+31 signifikant waren (p 0,05). Bis auf HLA-A*29 bestanden alle diese Differenzen auch im Vergleich zur Normalpopulation. Hinsichtlich geschlechtsspezifischer Unterschiede waren die HLA-Merkmale DRB1*07, DRB4*53, DQB1*02 bei RPP-Patientinnen signifikant erhöht, HLS-A*02, -DRBblank* und -DQB1*05 aber signifikant verringert (p > 0,05). Bezüglich der Frequenz an Homozygotien ergab sich bei den RPP-Patienten im Vergleich zu den Kontrollen eine erhöhte Frequenz von HLA-DQB1*06 sowie ein verringertes Auftreten von HLA-DQB1*03. Die HLA-Haplotypen [A*32: DRB1*03: DRB3*52], [B*44: Cw*07: DRB1*03: DRB3*52: DQB1*02], [A*28: DRB1*13: DRB3*52: DQB1*06], [B*18: DRB1*13:DRB3*52: DQB1*06], [B*18: DRB1*07: DRB4*53], [B*60: DRB1*07: DRB4*53], [DRB1*11: DRB3*52: DQB1*02], [DRB1*13: DRB3*52: DQB1*07] und [DRB1*07: DRB4*53: DQB1*02] waren bei den RPP-Patienten gegenüber den parodontitisfreien Probanden signifikant häufiger, der Haplotyp [Cw*03: DRB1*04: DRB4*53: DQB1*08] jedoch singifikant seltener (p 0,05). Offenbar scheint eine Konstellation bestimmter HLA-Haplotypen als Teil des genetischen "Backgrounds" für die RPP von größerer Bedeutung als einzelne HLA-Marker zu sein.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Adhärenz und Aufnahme parodontopathogener Keime in Epithelzellen besitzt initiale Bedeutung in der Pathogenese der Parodontitis. Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einfluss weiblicher Sexualsteroide auf Adhärenz und Internalisierung von P. intermedia ATCC 25611, P. gingivalis ATCC 33277 und P. gingivalis JH16-1 (klinisches Isolat) in KB-Zellen zu untersuchen. Geprüft wurden die Hormone 17beta-Östradiol (0,1 nmol-100 µmol) und Progesteron (2 nmol-2000 µmol). Der Zahl der adhärenten Bakterien wurde nach 1h Inkubation mittels Zelllyse und anschließender Kultivierung bestimmt. Die internalisierten Keime wurden nach 1,5h Inkubation mit antibiotikhaltiger Lösung zur Abtötung der adhärenten, nicht internalisierten Mikroorganismen auf die gleiche Weise bestimmt. Die Effekte der Sexualsteroide waren konzentrations- und stammspezifisch. So erhöhten 2 nmol Progesteron die Internalisierung aller getesteten Stämme und die Adhärenz der P.gingivalis-Stämme. Konzentrationen von 20 und 2000 nmol Progesteron verminderten die Adhärenz von P. gingivalis ATCC 33277, im Gegensatz dazu wurde die des Patientenisolats gefördert. Die Ergebnisse lassen auf einen feinregulatorischen Effekt der Sexualsteroide schließen.
OriginalarbeitSprache: DeutschDer Reinigungseffekt von folgenden zur Parodontaltherapie verwendeten Instrumenten mit glatten, diamantierten oder scalenden Arbeitsenden wurde in vitro auf je 10 Zahnwurzeloberflächen untersucht: mit Schall bzw. Ultraschall betriebene (KaVo, Satelec), rotierende (Intensiv SA, Maillefer Instruments SA, Meyer-Haake), bzw. manuelle Systeme (Brasseler, Hu-Friedy). Zielparameter waren Oberflächenrauigkeit, zur Reinigung benötigte Zeit, Substanzabtrag und REM-Oberflächenanalyse. Die Rauigkeit reduzierte sich nach der Reinigung um 30 bis 40%. Mit dem Perio Set (Intensiv SA) war sie niedriger (15 µm #177 3 µm), aber mit den übrigen getesteten Methoden nicht signifikant höher (19-21 µm #177 4-9 µm) als nach der Verwendung der Gracey-Küretten (Hu-Friedy) (17 µm #177 6 µm). Dabei zeigten allerding die REM-Aufnahmen Strukturunterschiede. Die maschinellen Methoden erforderten, außer Periofine (Satelec), Sonicflex#174 rootplaner (KaVo) und Scalex#174 (Maillefer Instruments SA), gegenüber der konventionellen mehr Zeit. Der durchschnittliche Substanzabtrag variierte methodenabhängig zwischen 28 µm und 52 µm. Mit allen geprüften Methoden konnten die Wurzeloberflächen einzeln effizient bearbeitet werden, empfehlenswert erscheint aber, sie situationsentsprechend individuell kombiniert anzuwenden.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei der Behandlung der Plaque versagen antimikrobielle Substanzen wegen der Biofilm(=Plaque)-Barriere oft. Wir wendeten den in der Literatur beschriebenen bioelektrischen Effekt an, um die Wirksamkeit von Chlorhexidin auf Plaque-Bakterien mit Hilfe eines elektrischen Feldes zu erhöhen. Angewendet wurden Streptococcus sanguis-48h-Biofilme auf Hydroxylapatit-Plättchen, 0,025% Chlorhexidin und variable elektrische Feldstärken. Die Einwirkzeit des elektrischen Feldes und/oder Chlorhexidins auf die Biofilme betrug 4h. S.sanguis-Zellen im Biofilmverband zeigten im Vergleich zu den Zellen in planktonischer Form eine deutlich verminderte Empfindlichkeit auf 0,025%iges Chlorhexidin. Geringe elektrische Feldstärken (1 V/cm bzw. 2 V/cm) allein hatten kaum oder nur einen geringen Einfluss auf die Keimzahlen. Höhere Feldstärken (3,5 V/cm bzw. 5,25 V/cm) dagegen vernichteten den überwiegenden Teil der Biofilmbakterien. Eine Wirkungsverstärkung des Antiseptikums wurde bei einer Feldstärke von 2 V/cm erreicht. Eine geringere Feldstärke (1 V/cm) brachte keinen Effekt. Bei höheren Feldstärken wurde der Biofilm bereits durch den elektrischen Strom zerstört. Die Chlorhexidin-Wirksamkeit auf S.sanguis-Biofilme kann durch elektrische Felder erhöht werden. Weitere Studien sind vorgesehen.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie atypische Odontalgie (AO) gehört zu den am häufigsten fehldiagnostizierten intraoralen Schmerzzuständen. Sie ist durch Dauerschmerzen im Bereich eines ehemaligen oder noch vorhandenen bleibenden Zahns gekennzeichnet. In der Regel treten die Beschwerden nach einer Denervierung primärer afferenter trigeminaler Nervenfasern (z.B. nach Exstirpation der Zahnpulpa, Wurzelspitzenresektion, Zahnextraktion) auf. Die AO ist eine Ausschlussdiagnose. Patient und Behandler müssen wissen, dass die therapeutischen Möglichkeiten beschränkt sind. Unnötige und den Patienten schädigende Eingriffe im Bereich der Zähne und Kiefer müssen unter allen Umständen verhindert werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei Verwendung digitaler Bildempfänger können die Belichtungszeiten gegenüber der konventionellen Technik verkürzt werden. Wegen relativ kleiner Bildformate erfordern einige Systeme jedoch eine größere Anzahl von Aufnahmen. Zusätzlich beeinflusst die Größe des Nutzstrahlenbündels die Strahlenexposition des Patienten. Durch systematische Dosismessungen sollten Daten zum quantitativen Vergleich von konventionellen und digitalen Zahnfilmstaten gewonnen werden. Alle Röntgenaufnahmen wurden mit einem Siemens Heliodent MD-Gerät (1,5 mm Al, 70 kV, 7 mA) erstellt. Der Durchmesser des Nutzstrahlenbündels betrug am Tubusende 6 cm und konnte durch Rechteckblenden auf die Formate 3 x 4 cm bzw. 2 x 3 cm reduziert werden. Als Bildempfänger dienten konventionelle Zahnfilme (Agfa Dentus M2, Kodak Ektaspeed), ein Digitalsystem mit intraoralem Sensor (Sidexis) sowie ein Digitalsystem mit Speicherfolien (Digora). Die Dosismessungen wurden mit einem anthropomorphen Phantom durchgeführt. Mit TL-Detektoren wurde die Energiedosis an 28 Messorten innerhalb sowie an der Oberfläche des Phantoms gemessen und die effektive Dosis berechnet. Bei gleicher Größe des Nutzstrahlenbündels kann mit digitalen Bildempfängersystemen eine Dosisreduktion um 40-80% erreicht werden. Der Einsatz digitaler Bildempfangssysteme führt jedoch nicht zwangsläufig zu einer Dosisreduktion. Kleinformatige Sensoren sollten stets mit rechteckiger Einblendung des Nutzstrahlenbündels eingesetzt werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser einfach-blinden randomisierten kontrollierten klinischen Untersuchung war es, die Auswirkung eines maschinellen Hilfsmittels zur Interdentalraumreinigung (Braun Oral-B Interclean ID2, Braun AG, Kronberg) auf die gingivale Gesundheit bei Patienten mit festsitzenden kieferorthopädischen Apparaturen zu überprüfen. Die Patienten der Kontrollgruppe reinigten ihre Zähne zweimal täglich mit einer manuellen Zahnbürste. Die Patienten der ID2-Gruppe nutzten zusätzlich einmal täglich den ID2. Zu Beginn, nach 4 und nach 8 Wochen wurden Blutungs- und Plaqueindizes erhoben. Nach 8 Wochen wurde der Plaque-Index vor und unmittelbar nach unbeaufsichtigtem Zähneputzen mit oder ohne ID2 entsprechend der Gruppenzugehörigkeit erfasst. In der ID2-Gruppe nahm die Entzündung während des achtwöchigen Untersuchungszeitraums statistisch signifikant ab, während in der Kontrollgruppe kein Unterschied auftrat. Die Unterschiede zwischen den Gruppen waren jedoch auf Grund der großen interindividuellen Variation nicht statistisch signifikant. Aus unseren ersten Ergebnissen lässt sich folgern, dass ID2 bei Patienten mit festsitzenden kieferorthopädischen Apparaturen zu einer Verbesserung der gingivalen Situation beiträgt.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn dieser Pilotstudie wurde histologisch und histometrisch die Effizienz einer neuen bioresorbierbaren Membran aus Polyglycolid, Polyactid und Trimethylencarbonat untersucht. Bei 3 Cynomolgus-Affen wurden an Unterkiefermolaren Grad-II-Furkationsdefekte erzeugt und mit der neuen Membran behandelt. Nach klinisch komplikationsloser Heilung von 3 Monaten ohne Membranexpositionen ergaben sich folgende prozentualen Verteilungen der neu gebildeten Gewege innerhalb der Furkationsdefekte (Membrangruppe vs. Kontrollgruppe): neuer Knochen 63,7 vs. 56,5%, neues Wurzelzement 96,2 vs. 81.0%, Epithel 3,8 vs. 19,0%. Die ermittelten Unterschiede waren jedoch nicht signifikant. Die Ergebnisse im Rahmen dieser Studie zeigen, dass die neue Membran zur Regeneration von Grad-II-Furkationsdefekten verwendet werden kann.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie früh beginnende Parodontitis (early onset periodontitis, EOP) wird heute ergänzend antibiotisch behandelt. Für den Kliniker stellt sich immer wieder die praktische Frage, in welchem Ausmaß das Therapieergebnis durch die Wurzelglättungsfrequenz beeinflusst wird. Nach abgeschlossener Initialbehandlung (d.h. vollständige supra- und subgingivale Konkremententfernung) wurde bei 31 Patienten mit deutlich reduzierten Plaque- und Entzündungsparametern in einer weiteren Sitzung (Taschenelimination) eine handinstrumentelle Wurzelglättung an allen Flächen des Gebisses durchgeführt. Die klinische Befundung (Ausgangsuntersuchung) fand unmittelbar vor dieser Sitzung statt. Die Entfernung subgingivaler Plaque/Granulationsgewebe erfolgte mit Gracey-Finierküretten. Am selben Tag begann die Antibiose mit dem Metronidazolpräparat Vagimid#174 (2 x 500 mg/d, 8 d). Die Patienten mit gesicherter Diagnose EOP wurden unterschiedlichen Therapieschemata zugeordnet, die sich in der Instrumentationsfrequenz (IF) für die jeweiligen Sondierungstiefenkategorien unterschieden: Gruppe 1, n = 9, Gruppe 2, n = 12, Gr.1/Gr.2, IF 4/8, ST 1-3,5 mm, IF 8/14, ST 3,5-6 mm, IF 12/20, ST 6,5-9 mm, IF 16/24, ST > 9 mm. In der Kontrollgruppe (Gr.3, n = 10) erhielten die Patienten nur die Antibiose. Für alle Probanden erfolgte die klinische Befunderhebung nach 6 und 24 Monaten bei gleicher Recallfrequenz (bis 6 Mo/6 Wo, danach 12 Wo). Es ergaben sich statistisch signifikante Veränderungen für die Sondierungstiefe (ST) und den Attachmentlevel (AL) in allen Gruppen beim Vergleich 6 und 24 Mo mit den Ausgangswerten. Beim Vergleich der Gr.1 und 2 mit der Kontrollgruppe wird eine signifikante Reduktion der ST in beiden Gruppen festgestellt. In Gruppe 2 mit der höheren Instrumentationsfrequenz kam es zu einer deutlich stärkeren Reduktion der mittleren ST als in Gruppe 1. Trotz systemischer Antibiose wird das Therapieergebnis deutlich vom Ausmaß der subgingivalen Wurzelglättung beeinflusst. Antibiotikatherapie allein führt nicht zu stabilen Langzeitergebnissen.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Studie war es, die regenerative Parodontalbehandlung mit Schmelz-Matrix-Proteinen in verschiedenen parodontalen Defekten zu untersuchen und mit der konventionellen Therapie zu vergleichen. An zwei Affen wurden auf chirurgischem Wege intraossäre und rezessionsartige Defekte geschaffen. Um eine spontane Heilung zu verhindern und die Plaqueakkumulation zu fördern, wurden Metallstrips oder Baumwollligaturen in die Defekte eingebracht, sechs Wochen später entfernt und ein Plaquekontrollprogramm eingeleitet. Nach weiteren zwei Wochen wurden Mukoperiostlappen gebildet und das Granulationsgewebe entfernt. Gleichzeitig wurden an den bukkalen Flächen der oberen Eckzähne standardisierte (6 x 6 mm) Fenestrationsdefekte geschaffen. Alle Defekte wurden entweder mit Schmelz-Matrix-Proteinen (Emdogain#174, Biora, Malmö, Schweden) oder mit konventioneller Lappenoperation behandelt. Die postoperative Plaquekontrolle erfolgte einmal wöchentlich mittels supragingivaler Zahnreinigung und lokaler Applikation von Chlorhexidin-Gel. Die histologischen Ergebnisse zeigten, dass die Heilung in den mit Schmelz-Matrix-Proteinen behandelten intraossären und rezessionsartigen Defekten in unterschiedlichem Ausmaß zur Bildung von neuem Attachment (d.h. neues Zement mit inserierenden Kollagenfastern) und neuem Alveolarknochen führte. Die jeweiligen Kontrolldefekte heilten dagegen meist nur durch Bildung eines langen Saumepithels und einer begrenzten Zement- und Knochenregeneration. In den vier Fenestrationsdefekten wurden mit Schmelz-Matrix-Proteinen keine besseren Ergebnisse erzielt als bei den Kontrolldefekten. Auf Grund vorliegender Ergebnisse kann angenommen werden, dass die zusätzliche Applikation von Schmelz-Matrix-Proteinen einen positiven Effekt auf die Heilung von chronischen intraossären und rezessionsartigen Defekten haben kann.
OriginalarbeitSprache: DeutschDurch das resilienzbedingte Einsinken posteriorer Prothesenanteile im Unterkiefer wird ein ständiger Druck auf den Alveolarknochen ausgeübt. Dadurch kommt es zu einer rasch fortschreitenden Atrophie. Ziel dieser Arbeit war, eine Methode vorzustellen, die bei hochgradiger Alveolarkammatrophie eine Implantation ermöglicht. Ferner wird über aufgetretene Probleme mit dem kurzen Abstützungsimplantat berichtet. Es wurde ein speziell für diese Studie entwickeltes kurzes Schraubenimplantat unter stereolithographischer Lagekontrolle implantiert. Eine halbkugelige Suprastruktur soll Teilprothesen oder implantatgetragene Totalprothesen in posterioren Kieferanteilen stabilisieren. Von extrem atrophen Leichenunterkiefern wurden transparente Stereolithographiemodelle erstellt, die den Verlauf des Kanales des Nervus alveolaris inferior sowie das vorhandene Knochenangebot darstellten und eine gefahrlose Implantation ermöglichten. Die Implantatposition und -inklination wurde mit Hilfe von Schablonen auf die Leichenunterkiefer übertragen. Die Implantation erfolgte durch die Schiene. Eine anschließende Durchtrennung der Leichenunterkiefer zeigte, dass eine dünne Trennwand zum Nervkanal erhalten war. In weiterer Folge wurde bei 5 Patienten nach dieser Methode implantiert. Dieses Verfahren konnte sowohl an den 5 Leichenunterkiefern als auch bei den 5 Patienten erfolgreich angewandt werden. Trotz hochgradiger Atrophie wurde der Nervus alveolaris inferior in keinem Fall verletzt. Probleme gab es in weiterer Folge nur mit der Liegedauer der kurzen Abstützungsimplantate, da alle innerhalb von vier Jahren verloren gingen.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Studie war es, die Stabilität der therapeutischen Ergebnisse 5 Jahre nach regenerativer Therapie von intraalveolären und Grad-II-Furkationsdefekten zu untersuchen. Bei 11 Patienten wurden klinische Parameter erhoben. Prä-, 6 und 60 Monate postoperativ wurden klinische Parameter erhoben. Bei den intraalveolären Defekten wurden 6 Monate postoperative statistisch signifikante (p 0,05) ST-Reduktionen (4,50 #177 2,51 mm) sowie PAL-V-Gewinne (3,50 #177 2,07 mm) beobachtet. Diese Ergebnisse waren nach 5 Jahren stabil geblieben (ST: -4,81 #177 3,58 mm, PAL-V: 4,31 #177 2,42 mm). In den Grad-II-Furkationsdefekten wurden 6 Monate postoperativ statistisch signifikante (p 0,01) PAL-H-Gewinne (1,94 #177 0,81 mm) beobachtet. Diese Attachmentgewinne blieben bis zu 5 Jahre postoperative stabil (1,75 #177 1,04 mm). Bei einem Grad-II-Furkationsdefekt, der 6 Monate postoperativ als Grad I klassifiziert worden war, hatte sich allerdings 4 1/2 Jahre später eine durchgängie Furkation entwickelt. Bis zu 60 Monate nach GTR-Therapie erwiesen sich die bereits 6 Monate postoperativ beobachteten vertikalen bzw. horizontalen Attachmentgewinne als stabil.