OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der Arbeit war es, Häufigkeit und Ursachen des Behandlungsabbruches als typisches Non-Compliance-Ereignis bei Schmerz-Dysfunktions-Patienten (CMD) zu analysieren. Dazu wurden die Behandlungsunterlagen aller 508 Patienten der Kiefergelenksprechstunde zweier Jahrgänge (1992/93) einer Universitätsklinik bewertet; zusätzlich wurden die Patienten befragt. 308 Patienten (61%) antworteten. Die Häufigkeit des Behandlungsabbruches lag bei 28%. Bezieht man auch Patienten mit ein, die eine Behandlung erst gar nicht aufgenommen haben (24%), lag das Ausmaß der Non-Compliance bei rd. der Hälfte der Patienten. Patienten, die eine vorgesehene Behandlung abbrachen, konnten wie folgt charakterisiert werden: Hinsichtlich demographischer Merkmale, Befunde und Diagnosen unterschieden sich Abbrecher nicht von Nicht-Abbrechern. Patienten mit abgeschlossener Therapie waren sehr signifikant häufiger zufrieden als Abbrecher. Jeder zweite Abbrecher suchte weitere (Zahn-)Ärzte auf. Abbrecher erhielten sehr signifikant häufiger nur eine Beratung. Aus der Untersuchung wurde geschlossen, dass Persönlichkeitsvariablen, insbesondere die Beziehung zum Therapeuten, bei Schmerz-Dysfunktions-Patienten eine wichtige Rolle für den Therapieerfolg spielen. Eine den Patienten überzeugende, non-invasive Therapie dürfte zu mehr zufriedenen Patienten führen.