OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer Studie zur Ermittlung von Zusammenhängen zwischen dem Vorhandensein einer Parodontitis bei Schwangeren und dem Auftreten von Frühgeburten bzw. niedrigem Geburtsgewicht der Neugeborenen wurden insgesamt 146 Schwangere allgemeinanamnestisch und zahnärztlich untersucht. Im Gegensatz zu einer amerikanischen Studie von Offenbacher et al.[20 ]konnten bei den Schwangeren nur in geringem Aus- maß Parodontitiden nachgewiesen werden (15,7 % in der Gruppe mit Normalgeburten,16,1 % in der Gruppe mit Frühgeburten). In der Gruppe mit vorzeitiger Wehentätigkeit war die Häufigkeit der Parodontitis mit 9,5 % niedriger als in der Gruppe ohne vorzeitige Wehentätigkeit mit 18,3 %. Die Unterschiede waren nicht signifikant. Der Anteil der Plaquemessstellen mit dem Wert 0 lag in der Gruppe Normalgeburten signifikant höher als in der Gruppe Frühgeburten. Es könnte somit eine Tendenz zu Korrelationen zwischen dem Vorhandensein von Plaque einschließlich deren Stoffwechselprodukten und dem Auftreten von Frühgeburten bestehen. Die gute geburtshilfliche Betreuung der Schwangeren einerseits und die bei fast allen Schwangeren erfreulich gute orale Situation mit nur geringer Entzündungsausprägung führen offensichtlich bei Schwangeren in Mitteleuropa nicht zu einer parodontitisbedingten Gefährdung der Neugeborenen.