OriginalarbeitSprache: DeutschParodontopathogene Mikroorganismen sind möglicherweise an der Ätiologie von Gefäßerkrankungen beteiligt. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, Aortagewebeproben hinsichtlich des Vorkommens von parodontopathogenen Erregern zu untersuchen. Von 26 Patienten, bei denen eine Herzoperation durchgeführt wurde, standen gestanzte Gewebestücke aus der Aorta zur Verfügung. Die Entnahme war notwendig geworden, um eine Herz-Lungen- Maschine anzuschließen. Die Proben wurden sofort nach der Gewinnung in flüssigen Stickstoff überführt und bei -80°C gelagert; ihre Auswertung erfolgte mittels PCR. Zum grundsätzlichen Nachweis von Bakterienzellen wurden universelle, gegen das 16S rRNSGen gerichtete Primer eingesetzt. Zum Nachweis von Porphyromonas gingivalis und Actinobacillus actinomycetemcomitans wurden spezifische Primer verwendet; bei fraglichen Amplifikaten erfolgte eine Nachprüfung mittels Southern-Hybridisierung. In 23 von 26 Proben (88,5%) konnte bakterielle DNS, meist jedoch nur in Spuren, nachgewiesen werden. Die Auswertung hinsichtlich P. gingivalis ergab hingegen in 4 Proben den eindeutigen Nachweis von P. gingivalis-DNS; A. actinomycetemcomitans war in keiner Probe vorhanden. Der Nachweis von P. gingivalis in Aortagewebe stützt die These, dass parodontopathogene Mikroorganismen in den Blutkreislauf gelangen und möglicherweise zu einer Beeinflussung des Gefäßendothels führen.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn der Republik Gambia (Westafrika) wurden von 1995 bis 2000 die kariesepidemiologischen Daten von insgesamt 1115 Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren erfasst. Mit standardisierter Dokumentation wurde der Kariesbefall bei 402 Kindern aus zwei ländlichen Gebieten und 713 Kindergartenkindern aus der Stadt Brikama untersucht. Der dmf-t für die urbane Population betrug 4,47 und für die ländlichen Gebiete 2,21. In Brikama hatten 17% der Kinder naturgesunde Milchgebisse (dmf-t = 0) und 45 % der Kinder 5 und mehr dmf-Zähne. Bei 55% der Dorfkinder wurden naturgesunde Gebisse gefunden, 15% dieser Kinder hatten 5 und mehr dmf-Zähne. Mit 76,6 % dominierten die einflächigen Läsionen. Die Unterschiede in der Kariesprävalenz zwischen den untersuchten Gebieten beruhen vermutlich auf alimentären Einflüssen und den Lebensverhältnissen in den urbanen Gebieten. Die traditionellen Formen der Mundhygiene sind nicht in der Lage, die negativen Einflüsse zu kompensieren. In Gambia gibt es zur Zeit für über 90 % der Bevölkerung keine zahnmedizinische Grundbetreuung. Es fehlt an Aufklärungsarbeit in Vorschulen, Schulen und in den Familienverbänden. Durch die Ausbildung und landesweite Etablierung von Community Oral Health Workers (COHW), deren Aufgabe in der gezielten Aufklärung der Bevölkerung über die lokalen Möglichkeiten zur Prävention oraler Erkrankungen und der Frühtherapie von Karies mit ART besteht, könnte eine langfristige Verbesserung der Mundgesundheit bei Vorschulkindern erreicht werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer Studie zur Ermittlung von Zusammenhängen zwischen dem Vorhandensein einer Parodontitis bei Schwangeren und dem Auftreten von Frühgeburten bzw. niedrigem Geburtsgewicht der Neugeborenen wurden insgesamt 146 Schwangere allgemeinanamnestisch und zahnärztlich untersucht. Im Gegensatz zu einer amerikanischen Studie von Offenbacher et al.[20 ]konnten bei den Schwangeren nur in geringem Aus- maß Parodontitiden nachgewiesen werden (15,7 % in der Gruppe mit Normalgeburten,16,1 % in der Gruppe mit Frühgeburten). In der Gruppe mit vorzeitiger Wehentätigkeit war die Häufigkeit der Parodontitis mit 9,5 % niedriger als in der Gruppe ohne vorzeitige Wehentätigkeit mit 18,3 %. Die Unterschiede waren nicht signifikant. Der Anteil der Plaquemessstellen mit dem Wert 0 lag in der Gruppe Normalgeburten signifikant höher als in der Gruppe Frühgeburten. Es könnte somit eine Tendenz zu Korrelationen zwischen dem Vorhandensein von Plaque einschließlich deren Stoffwechselprodukten und dem Auftreten von Frühgeburten bestehen. Die gute geburtshilfliche Betreuung der Schwangeren einerseits und die bei fast allen Schwangeren erfreulich gute orale Situation mit nur geringer Entzündungsausprägung führen offensichtlich bei Schwangeren in Mitteleuropa nicht zu einer parodontitisbedingten Gefährdung der Neugeborenen.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Haftfestigkeit von weichbleibenden Unterfütterungskunststoffen auf A-Silikonbasis (Mucopren soft, GC Reline Soft,Mollosil plus, Silagum AV Comfort, Ufi Gel C) zu verfahrenstechnisch unterschiedlich hergestellten PMMA-Prothesenbasiskunststoffen (Paladon 65,Shera Met,PalaXpress) wurde unter klinisch relevanten Testbedingungen bewertet. Aus den Testmaterialien zusammengefügte Probekörperblöcke mit den Ausmaßen:63 mm x 16,6 mm x 6 mm (Unterfütterungsmaterial: 3 mm Schichtstärke) wurden während der Herstellung mehrmalig thermischen Belastungen ausgesetzt (1000 Temperaturbadwechsel,5 °C –55 °C, künstl. Speichel 48 h, 37 °C). Mit einer Universalprüfmaschine, Instron 1026, wurden die Proben einem Zug- und Zugscherkrafttest unterzogen. Das Produkt Mucopren soft wurde in Verarbeitung mit dem handelsüblichen Adhäsiv und einem Testadhäsiv bewertet. Es ergab sich ein signifikanter Unterschied bezüglich der Haftfestigkeit der Unterfütterungsprodukte zu den PMMA-Materialien (two-way ANOVA,p0,001). Die Mittelwerte der Haftfestigkeitsmessungen erstreckten sich von x –=3,94 MPa (Mucopren soft /Testadhäsiv) bis x –=0,21 MPa (Ufi Gel C). Bei Ufi Gel C wurden in beiden Testverfahren überwiegend adhäsive Abrisse an den Verbundflächen zu PMMA beobachtet. Die verschiedenen Polymerisationsverfahren der PMMA-Prothesenbasiskunststoffe hatten keinen bedeutsamen Einfluss auf die untersuchte Haftfestigkeit.
OriginalarbeitSprache: DeutschAlkoholabhängige sind eine bekannte Hochrisikogruppe für orale Erkrankungen. Es liegen aber keine Daten vor, ob eine erfolgreiche Entzugstherapie die pathologische Mundhöhlenokologie beeinflusst. Wahrend einer stationären Entzugstherapie wurden über 14,2 Wochen neben klinischen Daten (DMF-T,DMF-S,OHI, CPITN) die Leitkeime für Karies (Streptococcus mutans, Laktobazillen) und Parodontopathien (Actinobacillus actinomycetemco-mitans, Porphyromonas gingivalis, Prevotella intermedia, Bacteroides forsythus, Treponema denticola) und die Candida-Kolonisierung mikrobiologisch am Anfang (U1)und am Ende (U2)der Entzugstherapie untersucht. Das Gesamtkollektiv wurde nach Alkohol-Karenz vor Entzug differenziert: Gruppe A = 21 Tage, Gruppe B >21 Tage. Von 101 Patienten konnten bei 66 vollständige Daten erhoben werden. Diese verteilten sich gleichmäßig zu je 33 Patienten auf die Subgruppen. Im Verlauf zeigte sich eine lokal signifikante Verschlechterung des Zahnstatus (DMF-T, DMF-S,OHI,CPITN:p jeweils 0,05)und ein Anstieg der Kariesleitkeime (p jeweils 0,05). Diese Befunde waren bei Gruppe A deutlicher ausgeprägt. Die Verlaufskontrolle ergab für die Candida spp. nur einen tendenziellen Anstieg (p =0,089) und für die parodontopathogenen Leitkeime keine Änderungen. Trotz allgemeinmedizinisch erfolgreichem Entzug (Normalisierung der Leberenzyme) unterbleibt nicht nur eine spontane Normalisierung der pathologischen Mundhöhlenokologie, sondern es tritt trotz hohem Niveau eine weitere Verschlechterung klinischer und mikrobiologischer Daten ein. Eine wichtige Ursache ist der erhöhte Konsum kurzkettiger Kohlenhydrate bei unverändert schlechter Mundhygiene. Im Rahmen einer Entzugstherapie sollte deshalb eine zahnmedizinische Betreuung dringlich integriert werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie ständige Weiterentwicklung von Instrumenten, die Verwendung neuer Werkstoffe, die Frage nach der Desinfizierbarkeit innengekühlter Instrumente sowie die zunehmende Ablehnung von aldehydhaltigen Desinfektionsmitteln waren Anlass, das bestehende Aufbereitungskonzept für rotierende Instrumente zu überprüfen. Dazu wurden ausgewählte Instrumente mit Testkeimen kontaminiert und anschließend mit chemischen Mitteln und Verfahren desinfiziert, wobei Desinfektionsmittel verschiedener Wirkstoffkombinationen verwendet wurden. In einer weiteren Versuchsreihe wurde überprüft, ob mit einem nass-thermischen Verfahren die Desinfektion gesichert ist. Es zeigte sich, dass die Desinfektion mit chemischen Mitteln und Verfahren bei einigen Instrumenten nur durch drastische Verlängerung der Einwirkungszeiten über eine Stunde hinaus gesichert ist und aldehydfreie Desinfektionsmittel Schwächen aufweisen, wenn die Testkeime in Begleitsubstanzen wie Blut eingebettet sind. Die Ergebnisse der Desinfektionsversuche mit einem nass-thermischen Verfahren zeigten deutlich, dass dieses Verfahren insbesondere für innengekühlte Instrumente ungeeignet ist. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse wurde das bestehende Aufbereitungskonzept für rotierende Instrumente korrigiert und insbesondere die Notwendigkeit der anschließenden Sterilisation begründet.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der vorliegenden Untersuchung war es, die Veränderungen von Klasse II-Kavitäten nach der Revision von Kompositfüllungen zu untersuchen. An 30 extrahierten, kariesfreien menschlichen Molaren wurden 60 zweiflächige (mo,od) Kavitäten präparier .Mit Hilfe des Cerec 3 Lasertriangulations-Sensors und der dazugehörigen Software-Konstruktionsanalyse wurden die Kavitäten an sieben definierten Stellen vermessen und randomisiert in vier Gruppen unterteilt. Die Kavitäten der Gruppe 1 wurden mit dem Dentinadhäsiv Excite und der Materialienkombination Tetric Flow/Tetric Ceram restauriert. Innerhalb der Gruppe 2 wurde anstelle des Tetric Flow das photochrome Material Tetric Flow Chroma als erste untere Schicht, ohne Abdeckung der Kavitätenränder (d.h. im Sinne einer konventionellen Unterfüllung) verwendet. In der Gruppe 3 wurde Tetric Flow Chroma anders als in der Gruppe 3 auf den gesamten Boden bis zu den Rändern der Kavität aufgebracht. Innerhalb der Gruppe 4 wurde das blau gefärbte Komposit Rebilda LC mit dem Dentinadhäsiv Solobond M verwendet. Nach der Applikation der Füllungen wurde die Revision bei 2 facher Vergrößerung einer Lupenbrille und anschließend die erneute Vermessung mit Hilfe des Lasersystems durchgeführt .Die für die Revision benötige Zeit wurde erfasst. Die geringsten Veränderungen der Kavitäten nach der Revision in allen drei Dimensionen (Tiefe, Höhe, Breite) wurden bei den Gruppen 3 und 4 festgestellt. Dabei spielte es eine signifikante Rolle, wie die Lokalisation des Tetric Flow Chroma gewählt wurde. Die statistisch signifikant kürzeste Revisionszeit wurde innerhalb der Gruppe 4 registrier .Zusammenfassend wird festgestellt, dass unter der Limitation einer In-vitro-Studie hinsichtlich des Einflusses der Kavitätendimensionsänderungen nach der Revision von Kompositfüllungen die Verwendung von Tetric Flow Chroma oder Rebilda LC empfehlenswert erscheint
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Reinigung und Desinfektion aller vorhandener Wurzelkanäle ist Voraussetzung für eine langfristig erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung. Von mesiozentralen Kanälen (MB2-Kanälen)in Oberkiefermolaren ist bekannt, dass sie klinisch weitaus seltener therapiert werden, als es ihrer histologisch nachgewiesenen Anzahl entspricht. Grund dafür sind Schwierigkeiten bei der Lokalisation der Kanaleingänge. Als ein optisches Hilfsmittel wird das Operationsmikroskop (OPM) zunehmend auch in der Zahnheilkunde eingesetzt. Mit seiner Hilfe lassen sich die meisten MB2- Kanäle zuverlässig darstellen.
EbM-SplitterSprache: Deutsch