OriginalarbeitSprache: DeutschLängenmessungen und deskriptive Charakterisierungen waren bisher die einzigen Anhaltspunkte zur Beschreibung der Kauflächenmorphologie. Für computergestützte Verfahren in der Zahnmedizin ist dies für die Erstellung eines Datensatzes nicht mehr ausreichend. Ziel dieser Studie ist es, ein neues Verfahren zur expertenunabhängigen Berechnung und Beschreibung des typischen Standardzahnes vorzustellen und dieses Verfahren für den ersten Unterkiefermolaren auf seine Eignung hin zu überprüfen. Ausgangspunkt der Untersuchung war eine Zahnbibliothek von 170 kariesfreien ersten Unterkiefermolaren von Kindern im Alter von 6-10 Jahren, die dreidimensional mit einer Auflösung von ca. 100.000 Punkten vermessen wurden. Ausgehend von 9 aus der Zahnbibliothek ausgewählten Datensätzen mit möglichst unterschiedlicher Morphologie wurden zuerst automatisch gemeinsame Strukturen und Merkmale auf allen Zahnoberflächen ermittelt und dann der Durchschnittszahn bzw. repräsentative Zahn berechnet. Das Ergebnis zeigt, dass unabhängig von den Ausgangszähnen der neue mathematische Algorithmus nahezu immer den gleichen repräsentativen Zahn (SD kleiner als 36 µm) findet. Die Merkmale des Durchschnittszahns, die als typisch für diese Gruppe betrachtet werden können, sind ohne Expertenwissen mathematisch berechnet worden. Der berechnete Datensatz kann als Ausgangspunkt für weitere computergestützte Verfahren und Prozesse in der Zahnmedizin dienen.