Clinical ResearchSeiten: 250-272, Sprache: DeutschMainjot, Amélie / Bernard, Jean-Claude / Rutten, Luc / Rutten, Patrick / Paulus, Jean-Michel / Lambert, France / Charavet, CaroleAnwendung bei Zahnverschleiß und SchneidezahnnichtanlagenIn der restaurativen Zahnmedizin kann fehlender okklusaler Freiraum dazu führen, dass gesundes Gewebe geopfert werden muss, um Platz für das Restaurationsmaterial zu schaffen. Eine Versorgung ohne Präparation (No-Prep) lässt sich realisieren, indem Restaurationen in Supraokklusion eingesetzt werden und der dadurch hervorgerufene offene Biss durch einfache kieferorthopädische Extrusion (Simple Orthodontic Extrusion, SOE) der übrigen Zähne wieder geschlossen wird. Diese schnelle, partielle kieferorthopädische Maßnahme wird von den Patienten gut angenommen. Sie verwendet einfache Knöpfchen und benötigt nur wenige Wochen, um die Okklusionskontakte wiederherzustellen. Die SOE stellt eine Weiterentwicklung des Dahl-Prinzips dar und behält dessen Vorteile ohne die inhärenten Nachteile bei. In diesem Beitrag werden zwei mögliche Anwendungen der SOE-Technik gezeigt: die Restauration stark abgenutzter Frontzähne durch palatinale NoPrep-Veneers aus einer Hybridkeramik (duales Feldspatkeramik-Polymer-Netzwerk) und der Ersatz fehlender seitlicher Schneidezähne durch No-Prep-Adhäsivbrücken aus Zirkonoxid. Außerdem wird eine neuartige 3-D-gedruckte Kunststoffschiene zur korrekten Positionierung von Adhäsivbrücken und Erleichterung der Entfernung von überschüssigem Befestigungskomposit vorgestellt. Der Beitrag unterstreicht die Vorteile einer multidisziplinären Zusammenarbeit im Bereich der minimalinvasiven Zahnmedizin.
Schlagwörter: Adhäsivbrücken, Hybridkeramik, Kieferorthopädie, minimalinvasive Zahnmedizin, No-Prep, Okklusion, Zahnverschleiß, Zirkonoxid