Ziel: Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einfluss verschiedener Adhäsionsstrategien auf die Scherhaftung adhäsiv befestigter Kunststoffmaterialien am Schmelz sowie auf die Rauheit der Schmelzoberfläche zu untersuchen.
Material und Methoden: Bovine Schneidezähne wurden per Randomisierung sechs Gruppen (n = 10) mit unterschiedlichen Adhäsionsstrategien zugeordnet: BRControl (Bis-Acrylat); Spot-etch+BR (Punktätzung + Bis-Acrylat); Spot-etchSB2+BR (Punktätzung + Adhäsiv + Bis-Acrylat); Spot-etchZ350Flow+BR (Punktätzung + fließfähiges Komposit + Bis-Acrylat); SBU+BR (Universaladhäsiv + Bis-Acrylat); Spot-etchSBMP+Z350 (Punktätzung + Adhäsiv + Komposit). Die Rauheit der Schmelzoberfläche wurde mit einem Oberflächen-Profilometer bestimmt. Anschließend wurden die Proben dem Scherversuch in einer Universalprüfmaschine unterzogen und die Bruchformen unter optischer Vergrößerung bestimmt. Die Auswertung der Scherhaftungswerte erfolgte mittels einfaktorieller Varianzanalyse. Für den Vergleich der Schmelzrauheiten innerhalb der Gruppen wurde der t-Test für abhängige Stichproben verwendet, während der Intergruppenvergleich mit dem Friedman-Test und anschließendem Tukey-post-hoc-Test erfolgte (α = 0,05).
Ergebnisse: Die geringste Scherhaftung (MPa) mit signifikanter Differenz zu den anderen Gruppen fand sich in der Gruppe BRControl (p ≤ 0,001). Die Gruppe Spot-etch+BR erreichte die höchste Scherhaftung, allerdings ohne signifikanten Abstand zu denjenigen anderen Gruppen, in denen ebenfalls eine Punktätzung erfolgte. Die vorherrschende Bruchform in allen Gruppen war Adhäsionsversagen. Bezüglich der Rauheit der Schmelzoberfläche war die geringste Veränderung in der BRControl-Gruppe zu beobachten, wobei der Unterschied zu allen anderen Gruppen signifikant war (p = 0,001). Schlussfolgerungen: Punktätzung und andere Adhäsionstechniken sind in der Lage, die Scherhaftung provisorischer Restaurationen am Schmelz verglichen mit einer Nichtkonditionierung der Oberfläche zu verbessern. Allerdings kann die jeweilige Adhäsionsstrategie mit einer Zunahme der Rauheit des Schmelzes einhergehen, weshalb eine gründliche Reinigung der Zahnoberfläche vor der definitiven Versorgung wichtig ist.
Schlagwörter: Ästhetik, Bis-Acrylat, Bisphenol A-Glycidylmethacrylat, Komposit, Provisorium, Restaurationsmaterialien, Säureätzung, Universaladhäsiv, Veneers