VerschiedenesSeiten: 1681, Sprache: DeutschDüker, JürgenDie Patientin kam zur prothetischen Versorgung. Auf der Panoramaschichtaufnahme (Abb. 1a und b) fällt als Nebenbefund in der rechten Kieferhöhle eine kugelige Verschattung auf, die einen Großteil des Lumens ausfüllt. Sie sitzt dem Boden der Kieferhöhle auf. Die Verschattung ist homogen, und die Grenze zur lufthaltigen Kieferhöhle ist scharf. Die knöchernen Wände der Kieferhöhle sind erhalten. Die Nasennebenhöhlenaufnahme (Abb. 2a und b) bestätigt den Befund in der zweiten Ebene. Pseudozysten, die früher auch als Mukozelen bezeichnet wurden, enthalten im Gegensatz zu den odontogenen Zysten keine epitheliale Auskleidung. Sie entstehen dadurch, daß ein entzündliches Exsudat die Mukosa vom Knochen abhebt. Pseudozysten können sehr groß werden, bleiben aber innerhalb der Grenzen der Kieferhöhle. Fakultativ können sie eine dentogene Ursache haben. Meist sind sie nicht behandlungsbedürftig. Differentialdiagnostisch müssen odontogene Zysten, die sich in der Kieferhöhle ausgedehnt haben, abgegrenzt werden. Diese weisen in der Peripherie eine zarte Knochenlamelle auf, die jedoch teilweise unterbrochen sein kann.
Schlagwörter: Röntgenbild-Atlas, Pseudozyste, rechte Kieferhöhle