Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschIbe, DagmarIst die Autotransplantation von Zähnen bei dem derzeitigen technischen Stand der dentalen Implantation noch eine Behandlungsalternative? Beim jugendlichen Patienten besteht das Ziel jeder Autotransplantation in der perfekten parodontalen und endodontalen Einheilung eines transplantierten Zahnes unter Komplettierung des Wurzelwachstums. Die Hauptindikationen sind der Verlust der unteren 1. Molaren, die Aplasie der unteren 2. Prämolaren und der traumatische Frontzahnverlust im Kindesalter. Alloplastische Dentalimplantate und die Autotransplantation mit anschließender endodontischer Behandlung bilden die alternativen Konzepte im Erwachsenenalter. Vor- und Nachteile beider Konzepte werden kritisch gegenübergestellt. Anhand eines mit einer lingualen Apparatur behandelten Patienten werden Technik, Timing sowie Vor- und Nachbehandlung einer Autotransplantation in Relation zu einer Versorgung mit Implantaten oder Brückenersatz dargestellt. Die autotransplantierten Zähne wurden nach einer initialen Einheilphase von 8 Wochen durch linguale orthodontische Regulierung eingestellt und reagierten nach 3 Monaten sensibel. Das Wurzelwachstum setzte sich bis zum Ende der Behandlung fort und ist abgeschlossen. Die Autotransplantation stellt bei präziser Indikationsstellung auch heute noch eine interessante Behandlungsalternative zum Dentalimplantat und zur konventionellen Prothetik dar.
Schlagwörter: Autotransplantation, Aplasie, interdisziplinäre Kieferorthopädie, Lingualtechnik