AllgemeinmedizinSeiten: 75-83, Sprache: DeutschOppel, Pascal/Brune, KayVor mehr als 100 Jahren wurden die Acetylsalicylsäure (ASS), das Phenazon sowie das Acetanilid (Vorläufer von Paracetamol und Phenacetin) entdeckt und in die Therapie von Fieber und passageren Schmerzen eingeführt. Zu diesen fiebersenkenden Analgetika kamen im Laufe der Zeit einige Derivate (z. B. Propyphenazon, Metamizol) und die der Rheumatherapie entlehnten sauren, entzündungshemmenden Analgetika (Diclofenac, Ibuprofen) sowie das Etoricoxib hinzu. Ärzte und Patienten haben heute Zugriff auf ein breites Spektrum an Schmerzmedikamenten. Um richtig beraten oder rezeptieren zu können, muss der Zahnarzt hinreichend über die Pharmakologie der Wirkstoffe informiert sein, denn beispielsweise die Neubewertung des Paracetamols zeigt, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse durchaus praxisrelevant sind. In dem Beitrag wird eine - naturgemäß subjektive - Bewertung relevanter Wirkstoffe versucht, welche im zahnärztlichen Alltag eine Rolle spielen können. Diclofenac, Ibuprofen und Etoricoxib sind zwar keineswegs ideale, aber im Vergleich zu zahlreichen alten Substanzen wie ASS und Paracetamol die risikoärmeren und effektiveren Wirkstoffe. Etoricoxib ist gerade erst für die zahnärztliche Verwendung (Therapie von postoperativen Zahnschmerzen) zugelassen worden. Es weist attraktive Eigenschaften auf (zuverlässige, lange Wirkungsdauer bei guter Verträglichkeit), aber ob diesen Vorzügen gravierende Nachteile gegenüberstehen, ist noch offen.
Schlagwörter: Schmerzentstehung, Analgetika, Cyclooxygenasehemmung, Antikoagulation, unerwünschte Arzneimittelwirkungen