EndodontieSeiten: 142-149, Sprache: DeutschDrefs, Michael / Steffen, HeikeMit der Einführung der Nickel-Titan (NiTi)-Instrumente in die Endodontie hat sich die Arbeitsweise sowohl für endodontische Primärbehandlungen als auch für Revisionstherapien entscheidend weiterentwickelt. Durch den maschinellen Antrieb eines entsprechenden Motors und das vollrotierende bzw. reziproke Bewegungsmuster der NiTi-Feilen gelingt es deutlich schneller als bei der manuellen Revision mit Handinstrumenten, die Arbeitslänge zu erreichen und die Wurzelkanalfüllung zu entfernen. Eine vollständige Entfernung des Wurzelkanalfüllmaterials kann jedoch auch mit NiTi-Instrumenten nicht realisiert werden, so dass selbst nach der maschinellen Revision Füllmaterial an der Wurzelkanalwand zurückbleibt. Grundsätzlich ist durch den Einsatz der NiTi-Feilen ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet, wobei das Risiko von Instrumentenfrakturen nicht unterschätzt werden darf. Stufenbildungen, wie sie oft bei der Anwendung von Handinstrumenten beobachtet werden, treten nur selten auf. Inwieweit es bezüglich der Menge an überpresstem infiziertem Wurzelkanalfüllmaterial, das über das apikale Foramen hinaus in das periapikale Gewebe gelangt, Unterschiede zwischen der manuellen und der maschinellen Revisionsmethode gibt, wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Es besteht allerdings der Verdacht, dass insbesondere reziprok arbeitende Feilensysteme die Extrusion von Debris begünstigen. Generell sind die Schaffung eines spannungsfreien Zugangs zum Wurzelkanalsystem, intensive Spülungen, häufige Zwischenreinigungen der Feilen und die Vermeidung von zu viel Druck auf das arbeitende Instrument Grundvoraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz von NiTi-Feilen bei Revisionsbehandlungen.
Schlagwörter: Revision, Nickel-Titan-Instrumente, Extrusion, Füllmaterialrückstände, Guttapercha