EditorialSeiten: 121, Sprache: DeutschFrankenberger, RolandZahnerhaltungSeiten: 126-139, Sprache: DeutschRinke, Sven / Davarpanah, Ila / Ziebolz, HolgerDie Herstellung zahnfarbener Teilkronen kann laborseitig oder auch direkt an einem Behandlungstermin in der Praxis (sogenanntes Chairside-Verfahren) erfolgen. In den letzten Jahren ist die Zahl der für diese Versorgungen in Frage kommenden Materialien stark gestiegen. Aus der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Produkte sind derzeit insbesondere monolithische Restaurationen aus hochfesten Glaskeramiken ausreichend durch klinische Studien abgesichert. Auch für die Hybridkeramik Vita Enamic liegen erste Daten aus klinischen Beobachtungen vor, die eine klinische Anwendung bei adhäsiver Befestigung rechtfertigen. Die Gruppe der industriell polymerisierten Hochleistungskomposite ist vor allem für den Chairside-Einsatz interessant, und auch für diese Materialgruppe gibt es erste Ergebnisse aus klinischen Studien. Alle zur Auswahl stehenden Materialien erfordern eine adhäsive Befestigung, wobei berücksichtigt werden muss, dass jeweils eine materialspezifische Konditionierung der Restauration notwendig ist (Flusssäureätzung für Keramiken und Hybridkeramiken, Sandstrahlen für Hochleistungspolymere).
Schlagwörter: Teilkrone, Vollkeramik, Polymerwerkstoffe, CAD/CAM, klinische Bewährung
EndodontieSeiten: 142-149, Sprache: DeutschDrefs, Michael / Steffen, HeikeMit der Einführung der Nickel-Titan (NiTi)-Instrumente in die Endodontie hat sich die Arbeitsweise sowohl für endodontische Primärbehandlungen als auch für Revisionstherapien entscheidend weiterentwickelt. Durch den maschinellen Antrieb eines entsprechenden Motors und das vollrotierende bzw. reziproke Bewegungsmuster der NiTi-Feilen gelingt es deutlich schneller als bei der manuellen Revision mit Handinstrumenten, die Arbeitslänge zu erreichen und die Wurzelkanalfüllung zu entfernen. Eine vollständige Entfernung des Wurzelkanalfüllmaterials kann jedoch auch mit NiTi-Instrumenten nicht realisiert werden, so dass selbst nach der maschinellen Revision Füllmaterial an der Wurzelkanalwand zurückbleibt. Grundsätzlich ist durch den Einsatz der NiTi-Feilen ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet, wobei das Risiko von Instrumentenfrakturen nicht unterschätzt werden darf. Stufenbildungen, wie sie oft bei der Anwendung von Handinstrumenten beobachtet werden, treten nur selten auf. Inwieweit es bezüglich der Menge an überpresstem infiziertem Wurzelkanalfüllmaterial, das über das apikale Foramen hinaus in das periapikale Gewebe gelangt, Unterschiede zwischen der manuellen und der maschinellen Revisionsmethode gibt, wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Es besteht allerdings der Verdacht, dass insbesondere reziprok arbeitende Feilensysteme die Extrusion von Debris begünstigen. Generell sind die Schaffung eines spannungsfreien Zugangs zum Wurzelkanalsystem, intensive Spülungen, häufige Zwischenreinigungen der Feilen und die Vermeidung von zu viel Druck auf das arbeitende Instrument Grundvoraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz von NiTi-Feilen bei Revisionsbehandlungen.
Schlagwörter: Revision, Nickel-Titan-Instrumente, Extrusion, Füllmaterialrückstände, Guttapercha
ParodontologieSeiten: 152-168, Sprache: Deutschde Beule, Frédéric / Alsaadi, Ghada / Perić, Marina / Brecx, MichelRetrospektive Studie über bis zu 27 Jahre in einer privaten PraxisZiel dieser retrospektiven Studie war es, die langfristige Antwortreaktion von Molaren mit schwerer Parodontitis auf verschiedene Parodontalbehandlungen zu bestimmen, Unterschiede zwischen der Reaktion von Molaren mit und ohne Furkationsbefall zu analysieren sowie den Nutzen der bestehenden Klassifikation des Furkationsbefalls für die Prognosestellung neu zu bewerten. In die Untersuchung eingeschlossen wurden insgesamt 402 Patienten einer privaten Praxis. Der Beobachtungszeitraum betrug bis zu 27 Jahre (Durchschnitt: 16,5 Jahre). Die mittlere Häufigkeit der unterstützenden Parodontitistherapie lag bei 1,76 ± 0,57 pro Jahr (Median: 1,95 pro Jahr). Einschlusskriterien waren: mindestens 10 Jahre parodontologische Nachbeobachtung, mindestens ein Zahn mit einer Sondierungstiefe von ≥ 6 mm und Grad 4 des Dutch Periodontal Screening Index (DPSI). Von den 2.559 bei der Erstuntersuchung vorhandenen Molaren wurden 125 sofort extrahiert. Ein Furkationsbefall Grad 3 oder 2 fand sich bei 37,2 % der Molaren, während 62,8 % einen Grad-1- oder gar keinen Furkationsbefall aufwiesen. Die durchgeführten parodontalen Behandlungsmaßnahmen umfassten: nicht chirurgische Therapie in Form von Scaling und Wurzelglättung (77,6 %), nötigenfalls wiederholtes Scaling und Wurzelglättung (11,6 %), Zugangslappenoperation (7,8 %), Tunnelierung (0,2 %) und Wurzelresektion (2,8 %). Die Überlebensrate betrug insgesamt 83,9 % (Molaren mit Furkationsbefall: 77,5 %, Molaren ohne Furkationsbefall: 87,7 %). Das Vorliegen oder Fehlen eines Furkationsbefalls hatte bei keiner der angewendeten Behandlungen einen signifikanten Einfluss. Als Schlussfolgerung lässt sich festhalten, das einfache Behandlungsmaßnahmen selbst bei vorliegendem Furkationsbefall für Molaren mit schwerer Parodontitis erfolgreich eingesetzt werden können und zu guten Langzeitüberlebensraten führen. Die Klassifikation des Furkationsbefalls war abgesehen von Grad 3 bei der Prognosestellung wenig hilfreich.
Schlagwörter: Furkationsdefekt, Erhaltungstherapie, Molar, retrospektive Studie, Risikofaktor
ProthetikSeiten: 170-181, Sprache: DeutschForrer, Fiona Alena / Joda, TimEin FallberichtDurch den Einsatz von Implantaten in Kombination mit zahngetragenen Teleskopprothesen kann der Tragekomfort von herausnehmbarem Zahnersatz und somit auch die Zufriedenheit der Patienten mit ungünstiger Pfeilerverteilung erhöht werden. In dem Fallbericht wird beschrieben, wie eine gemischt zahn- und implantatgetragene Teleskopprothese im Oberkiefer geplant wurde und welche einzelnen Schritte bei der Durchführung erfolgten. Die Besonderheit der gemischt getragenen Hybridprothesen im Vergleich zu rein zahngetragenen Teleskopprothesen lässt sich auf die verschiedenen biologischen Charakteristiken der Pfeiler reduzieren. Aufgrund der bestehenden Verbindung zwischen osseointegrierten Implantaten und natürlichen Zähnen mit physiologischer Zahnbeweglichkeit ist die Passivität der Prothese enorm wichtig. Damit ein möglichst passiver Sitz des Gerüsts garantiert werden kann, wurde dieses im vorliegenden Fall mit den Sekundärkronen intraoral verklebt. Ein solches Vorgehen ist umso empfehlenswerter, je mehr Implantate in die Prothese einbezogen werden.
Schlagwörter: Zahngetragene Teleskopprothese, implantatgetragene Teleskopprothese, Unterstützungspolygon, Pfeilwinkelregistrat nach Gerber, fortlaufend alveoläres Design, intraorale Verklebung
ImplantologieSeiten: 184-192, Sprache: DeutschGhanaati, ShahramEine minimalinvasive und autologe Möglichkeit zur Unterstützung der Knochen- und WeichgeweberegenerationPlättchenreiches Fibrin (Platelet-Rich Fibrin, PRF) ist ein bioaktives, autologes Blutkonzentratsystem und wird mittels einmaliger Zentrifugation ohne Zugabe von Antikoagulanzien hergestellt. Mit Hilfe des Low-Speed Centrifugation Concept (LSCC) wurde sowohl für das solide A-PRF+ als auch für das injizierbare i-PRF durch Reduktion der Zentrifugalkraft und deren Abstimmung mit der Zentrifugationszeit eine Anreicherung von Thrombozyten und Leukozyten erreicht. Leukozyten, Thrombozyten sowie die Plasmaproteine sind Schlüsselelemente in der Wundheilung und der Regeneration. Aufgrund der einfachen Handhabung und der zeitsparenden Herstellungstechnik hat sich der Einsatz von PRF in vielen Bereichen der regenerativen Zahnmedizin etabliert. Kontrollierte klinische Studien zeigen Vorteile von PRF bei der Knochen- und Weichgeweberegeneration. Somit ist dessen lokale Anwendung als bioaktives, autologes Transplantat ein sinnvolles minimalinvasives Verfahren, das zur Regeneration von Knochen und Weichgewebe beitragen kann.
Schlagwörter: Plättchenreiches Fibrin, Platelet-Rich Fibrin (PRF), Low-Speed Centrifugation Concept (LSCC), A-PRF, i-PRF, Regeneration
KinderzahnheilkundeSeiten: 194-201, Sprache: DeutschMeyer-Lückel, Hendrik / Paris, Sebastian / Schult, AndreasDie Technik der Kariesinfiltration wurde im Jahre 2009 unter dem Handelsnamen Icon in die Zahnmedizin eingeführt. In der Zwischenzeit hat sich diese Therapie im Behandlungsspektrum der präventiv orientierten Zahnarztpraxis sowohl für das Milch- als auch das bleibende Gebiss etabliert. Auch wenn die grundsätzlichen Indikationen nach wie vor die Infiltration approximaler kariöser Läsionen sowie von ästhetisch relevanter Karies im sichtbaren Bereich darstellen, konnte das Therapiespektrum auf beispielsweise die Maskierung von Fluorose erweitert werden. Die Approximalkaries kommt bis zu einem mittleren Erwachsenenalter im Vergleich zu anderen Lokalisationen immer noch am häufigsten vor und ist somit auch am relevantesten für eine Kariesinfiltration. Aus unserer Sicht sollte bei einer progredienten unkavitierten kariösen approximalen Läsion mit einer röntgenologischen Ausdehnung um die Schmelz-Dentin-Grenze immer zuerst an eine Infiltration und nicht an eine Füllung gedacht werden. Selbstverständlich sollte diese lokale Therapie von einer Intensivierung noninvasiver Maßnahmen (z. B. Fluoridierung, Interdentalraumhygiene) begleitet werden. Da der Erfolg aller noninvasiven Verfahren jedoch zu einem großen Teil von der Adhärenz des Patienten abhängt, scheint gerade bei Patienten mit hohem Kariesrisiko die Kariesinfiltration eine gute Alternative zu sein. Die invasive Behandlung von Milchzähnen kann durch eine rechtzeitige approximale Kariesinfiltration in vielen Fällen gänzlich vermieden werden.
Schlagwörter: Karies, Kariesrisiko, Kariesinfiltration, Infiltrationstherapie, Therapieentscheid
OralchirurgieSeiten: 204-210, Sprache: DeutschValdec, Silvio / Stadlinger, Bernd / Rücker, Martin / Damerau, GeorgChirurgische Entfernung von überstopftem Wurzelkanalfüllmaterial aus dem Canalis mandibulaeDie Wurzelspitzen der Unterkiefermolaren haben häufig eine enge Lagebeziehung zum Kanal des Nervus alveolaris inferior. Bei einer Wurzelkanalbehandlung kann es durch Überinstrumentierung oder Überstopfen von Wurzelkanalfüllmaterial zu einem Nervtrauma mit anschließenden Sensibilitätsstörungen kommen. Anhand eines Fallberichts über den Behandlungsverlauf bei einer jungen Patientin, die aufgrund einer Anästhesie in der rechten unteren Kinnregion in die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Oralchirurgie überwiesen wurde, werden mögliche Therapieoptionen und prophylaktische Maßnahmen bei Sensibilitätsstörungen nach einer Wurzelkanalbehandlung im Molarenbereich diskutiert.
Schlagwörter: Sensibilitätsstörung, Nervus mandibularis, Wurzelkanalbehandlung, überstopftes Wurzelkanalfüllmaterial, Parästhesie, Hypästhesie, Wurzelspitzenresektion
Bildgebende VerfahrenSeiten: 213, Sprache: DeutschSchulze, DirkFaziale Weichgewebskalzifikationen durch dermale FillerTipps für die PraxisSeiten: 214-220, Sprache: DeutschBücking, WolframBrückenerhalt durch InterlockgeschiebeinlayZahnheilkunde allgemeinSeiten: 221-222, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroPraxismanagementSeiten: 223-224, Sprache: DeutschWinzen, Olaf§ 1 GOZ: Medizinische Notwendigkeit und TherapiefreiheitPraxismanagementSeiten: 225-226, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoAuch bei pflegebedürftigen Patienten kein Anspruch auf Kostenübernahme für zahnärztliche ZahnreinigungPraxismanagementSeiten: 227-230, Sprache: DeutschGröschl, Daniel / Rist, TobiasUnzureichende Aufklärung muss nicht zwingend zur Haftung führenPraxismanagementSeiten: 231-233, Sprache: DeutschBischoff, Johannes G. / Jäger, SabineZahnarzt, Labor und Umsatzsteuer