Seiten: 147-152, Sprache: DeutschNaim, Jamal/Miethke, Rainer-ReginaldDie primäre Retention von Milchmolaren ist eine seltene, aber sehr folgenreiche Durchbruchsstörung. Durch viele, kontrovers diskutierte Gründe kommt es in der präeruptiven Phase zu einer Bewegungshemmung, so dass ein solcher Zahnkeim im Alveolarknochen verbleibt. In der Literatur wurde bisher nur über 10 Patienten mit einer primären Milchmolarenretention berichtet. Dabei war der 2. Milchmolar am häufigsten betroffen, vor allem beim weiblichen Geschlecht. Die Folgen einer primären Retention reichen von einer Platzeinengung für den Ersatzzahn bis zu dessen Retention. Andere mögliche Folgen sind seitlich offene Bisse, Wurzelresorptionen an benachbarten Zähnen und Zysten oder Tumoren. Um solche Folgen zu vermeiden, muss der Kieferorthopäde/Zahnarzt prophylaktisch handeln. Frühzeitig erkannt, ist ein retinierter Zahn rechtzeitig zu entfernen. Damit sich die dann entstandene Lücke nicht schließt, muss ein Platzhalter eingesetzt werden. Weiterhin muss der Durchbruch der Zähne dieser Region kontrolliert und möglicherweise gesteuert werden. Bei Beachten dieser Gesichtspunkte sind schwerwiegende Folgen für das gesamte Gebiss zu vermeiden.
Schlagwörter: Primäre Milchzahnretention, Milchmolarenretention, Platzhalter, intraalveoläre Extension, Durchbruchsstörung