WissenschaftSeiten: 31-36, Sprache: DeutschLisson, JörgDie Frenektomie des Ligamentum tectolabiale wird von den betroffenen Patienten mehrheitlich als Belastung angesehen. Daher sollte deren Einsatz sehr differenziert erwogen werden. Das Ziel dieses Beitrages ist eine kurze Übersicht über Argumente und Gegenargumente mit dem Bestreben, eigene therapeutische Entscheidungen kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls optimieren zu können. Da selbst Untersuchungen großer Patientengruppen nicht geeignet scheinen, die Bedeutung eines durchziehenden Ligamentum tectolabiale für die mögliche Persistenz des Tremas klar darzustellen, sollte von operativen Maßnahmen während des Zahnwechsels abgesehen werden. Das operative Trauma steht in keinem nachgewiesenen positiven Verhältnis zum Nutzen der Maßnahme. Im Rahmen der Differenzialdiagnostik erscheint die korrekte Bestimmung des Verhältnisses der Zahnbogenbreiten sowie die Überprüfung auf mögliche Aplasien unerlässlich.
Schlagwörter: Ligamentum tectolabiale, Differenzialdiagnostik, Trema, Frenektomie