WissenschaftSeiten: 47-60, Sprache: DeutschLietz, Thomas / Schäfer, Ralph / Stolp, Kurt / Blankenstein, FelixDie mehr als 50-jährige Anwendung der Streutechnik zur Herstellung von herausnehmbaren kieferorthopädischen Geräten aus Orthocryl® (Dentaurum) oder vergleichbaren Polymethylmethacrylaten zeigt, dass das Material kaum Gefahren für den Patienten birgt. Eine Gefährdung könnte bei den angefertigten Geräten vom eluierten Restmonomer und Dibenzoylperoxid ausgehen. Durch eine adäquate Verarbeitung des Kunststoffes vom Anmischen über die Polymerisation bis hin zur abschließenden Lagerung in Wasser können die Risiken für die Patienten sehr deutlich gesenkt werden. Mit neuen lichthärtenden kieferorthopädischen Kunststoffen (Orthocryl® LC, Dentaurum) lassen sich nicht nur die Risiken für den Patienten weiter senken, sondern die herausnehmbaren Apparaturen effizienter herstellen. Unabhängig vom Material führt die Abdeckung natürlicher Hart- und Weichgewebe durch die Platten zu völlig neue Bedingungen in den Biotopen Mundschleimhaut und Zahnoberfläche. Dadurch werden die physiologischen Vorgänge der Schleimhaut gestört oder pathologisch verändert. Durch eine entsprechende Trageweise und das Nutzen der etablierten mechanischen und chemischen Reinigungs- und Desinfektionsverfahren lässt sich eine Schädigung verhindern.
Schlagwörter: Polymethylmethacrylat, Restmonomer, Orthocryl, Streutechnik, Benzoylperoxid