Seiten: 35-44, Sprache: DeutschFritz, Ulrike / Diedrich, Peter / Erpenstein, HeinzUnter den weitgehend identischen experimentellen Bedingungen eines akut/chronischen Defektmodells sollte der regenerative Effekt von Emdogain® im Vergleich zur mechanisch/chemischen Wurzelbearbeitung analysiert werden. Bei vier Foxhounds wurden an 16 oberen und unteren Canini bukkale akut/chronische Parodontaldefekte erzeugt (Defekttiefe: 5,1 ± 0,4 mm, Defektbreite: 6,5 ± 0,5 mm). Nach acht Monaten erfolgte die Parodontaltherapie; Gruppe 1 (n = 8): Lappenoperation, Scaling/Wurzelglättung, EDTA-Konditionierung (Prefgel®); Gruppe 2 (n = 8): Lappenoperation, Scaling/Wurzelglättung, EDTA-Konditionierung (Prefgel®) und Emdogain®-Applikation. Während der sechsmonatigen Heilungsphase wurde die Zemento- und Osteoneogenese durch polychrome Sequenzmarkierung (intravitale Verabreichung der kalziumaffinen Farbstoffe Tetrazyklin und Xylenolorange) dokumentiert. Die qualitativen und quantitativen mikromorphologischen Analysen erfolgten an unentkalkten Trenndünnschliffpräparaten (Fluoreszenz- und Lichtmikroskopie, Histomorphometrie). Die Untersuchungen ergaben, dass Emdogain® eine deutlich höhere Zementoneogenese (79,1 ± 14,3 %) und Osteoneogenese (38,0 ± 9,3 %) im Vergleich zur Scaling/Prefgel®-Gruppe mit einer Zementoneogenese von 25,6 ± 17,6 % und Osteoneogenese von 14,9 ± 11,7 % induziert. Die Migration des Saumepithels war nach zusätzlicher Emdogain®-Applikation vergleichsweise minimal (12,4 ± 6,8 % gegenüber 65,7 ± 13,4 %). Die histomorphometrischen Vergleichsbefunde erhärten die Hypothese, dass das xenogene Schmelzmatrixprotein Emdogain® ein parodontal-regeneratives Potenzial besitzt.
Schlagwörter: Parodontale Regeneration, Schmelzmatrixprotein, experimentelle Parodontitis, Histomorphometrie