Seiten: 195-198, Sprache: DeutschBürklein, Sebastian / Tsotsis, Polymnia / Schäfer, EdgarZiel: Bestimmung der Inzidenz von Dentindefekten nach reziproker (Reciproc und WaveOne) und voll rotierender (Mtwo und ProTaper Universal) Wurzelkanalpräparation.
Methode: Einhundert menschliche zentrale Unterkieferinzisivi wurden in 5 homogene Gruppen (n = 20 Zähne pro Gruppe) eingeteilt. Die Wurzelkanäle wurden mit den reziprok arbeitenden Single-File-Systemen Reciproc und WaveOne sowie mit den voll rotierend arbeitenden Mehrfeilensystemen Mtwo und ProTaper Universal präpariert. In der Kontrollgruppe wurden die Wurzelkanäle nicht bearbeitet. Die Wurzeln wurden horizontal 3, 6 und 9 mm koronal des Apex geschnitten und die Schnitte unter einem Mikroskop bei 25-facher Vergrößerung bezüglich der Inzidenz von Dentindefekten untersucht (vollständige/unvollständige Risse und andere Linien) und statistisch analysiert (Chi-Quadrat-Test).
Ergebnisse: In der Kontrollgruppe konnten keine Dentindefekte nachgewiesen werden, während alle untersuchten Instrumente Dentinrisse verursachten. Reciproc erzeugte insgesamt mehr komplette Risse als die voll rotierend arbeitenden Instrumente (p = 0,021). Obwohl bei der reziproken Aufbereitung auf dem 3-mm-Level mehr Teilrisse nachweisbar waren als mit den voll rotierenden Systemen (p = 0,001), wurden über die gepoolten Werte aller Querschnitte statistisch signifikante Unterschiede nicht ermittelt (p > 0,05).
Schlussfolgerungen: Unter den Bedingungen dieser Studie waren sowohl die reziproke als auch die voll rotierende Wurzelkanalaufbereitung mit Dentindefekten assoziiert. Im apikalen Abschnitt des Wurzelkanals verursachten die rotierenden Mehrfeilensysteme signifikant weniger Dentindefekte (p 0,05).
Schlagwörter: Dentindefekte, M-wire, Nickel-Titan, reziproke Arbeitsweise, Single-file-Systeme