Seiten: 127-128, Sprache: DeutschHülsmann, MichaelSeiten: 133-147, Sprache: DeutschMarending Soltermann, MonikaTeil 2Die akkurate pulpale und periapikale Diagnostik ist entscheidend für den Erfolg einer zahnärztlichen Behandlung. Die Ursache der vorliegenden Schmerzen oder pathologischen Veränderungen muss geklärt werden, bevor die Therapie eingeleitet wird. Der Zustand der Pulpa und der periradikulären Gewebe lässt sich aber oft nur schwer bestimmen. Aufgrund der anatomischen Besonderheiten kommen i. d. R . indirekte klinische Diagnosemethoden zum Einsatz, welche allerdings nur sehr eingeschränkt mit den histologischen Veränderungen korrelieren. Daher kommt der korrekten Interpretation der diagnostischen Informationen eine hohe Bedeutung zu. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die gängigen diagnostischen Verfahren, diskutiert deren Einsatzmöglichkeiten und Grenzen, klärt ihre Evidenz und ergänzt anhand von klinischen Beispielen.
Schlagwörter: Diagnostik, Evidenz, Pulpa, Sensibilitätstest, Vitalitätstest, Radiologie
Seiten: 149-161, Sprache: DeutschMalmgren, Barbro / Andreasen, Jens O. / Flores, Marie Therese / Robertson, Agneta / DiAngelis, Anthony J. / Andersson, Lars / Cavalleri, Giacomo / Cohenca, Nestor / Day, Peter / Hicks, Morris Lamar / Malmgren, Olle / Moule, Alex J. / Onetto, Juan / Tsukiboshi, MitsuhiroTeil 3: Verletzungen an MilchzähnenTraumatische Verletzungen an Milchzähnen sind mit speziellen Problemen verbunden und die Behandlung unterscheidet sich häufig von der bleibender Zähne. Erfahrene Wissenschaftler und spezialisierte Kollegen verschiedener Fachgebiete der "International Association of Dental Traumatology" (IADT) haben, basierend auf Literaturrecherche und Gruppendiskussionen, eine gemeinsame Leitlinie erarbeitet, die den aktuellen evidenzbasierten Wissenstand aus der Literatur und von Expertenmeinungen wiedergibt. Das Hauptziel dieser Leitlinie ist die Beschreibung der Behandlung traumatisch bedingter Verletzungen an Milchzähnen. Die IADT kann und wird keine Garantie für den Erfolg einer Behandlung unter strikter Einhaltung der Leitlinien geben, geht aber davon aus, dass die Anwendung der Leitlinien die Chancen für eine erfolgreiche Therapie und Heilung verbessert.
Schlagwörter: Zahn, Trauma, Milchgebiss, Luxation, Fraktur, Übersicht
Seiten: 161, Sprache: DeutschBerthold, ChristineDownloadSeiten: 163-170, Sprache: DeutschChoi, Bibianna / Pabel, Sven / Hülsmann, MichaelEin FallberichtDie gründliche Diagnose ist eine wichtige Voraussetzung aller zahnärztlichen Maßnahmen. Die Fehldiagnose entwicklungsbedingter Zahnanomalien kann eine unsachgemäße chirurgische oder restaurative Behandlung zur Folge haben und die Integrität von Zahn und Pulpa gefährden. Der folgende Beitrag schildert die Fehldiagnose eines Dens evaginatus mit nachfolgender iatrogener Pulpaexposition beim Versuch der chirurgischen Entfernung der Evagination. Mithilfe einer Pulpotomie konnte die Pulpavitalität erhalten und ein regulärer Abschluss des Wurzelwachstums erreicht werden. Als Folge der Verwendung von MTA als Pulpawundverband bei der Amputation kam es zur Verfärbung der Zahnkrone, die durch internes Bleichen wieder rückgängig gemacht werden konnte.
Schlagwörter: Dens evaginatus, Pulpotomie, MTA, Verfärbung, Apexogenese, Bleichen
Seiten: 171-177, Sprache: DeutschSchröder, Jörg / Hülsmann, MichaelEin Zahn mit einem Dens invaginatus stellt eine entwicklungsbedingte Zahnanomalie dar, die häufig und frühzeitig eine Wurzelkanalbehandlung nach sich zieht. Aufgrund der Komplexität des Wurzelkanalsystems solcher Zähne mit Invaginationen stellt die endodontische Behandlung nicht selten eine Herausforderung dar. Im geschilderten Fall konnte die Anatomie des Zahns präoperativ mithilfe einer dentalen Volumentomografie analysiert und eine adäquate Therapie eingeleitet werden. Es wurde nur der nekrotische, infizierte Invaginationskanal endodontisch behandelt und die Vitalität der Pulpa im regulären Pulpasystem erhalten.
Schlagwörter: Dens invaginatus, Wurzelkanalbehandlung, Diagnostik, DVT
Seiten: 179-187, Sprache: DeutschMörchen-Trinkle, Stefan / Biggel, AlfonsEine FallvorstellungBei Aplasie bleibender Zähne kann es sinnvoll sein, den korrespondierenden persistierenden Milchzahn zu erhalten. Voraussetzungen sind ein nicht indizierter kieferorthopädischer Lückenschluss und eine regelrechte Stellung des Milchzahnes im Zahnbogen. Persistierende Milchzähne können beim Jugendlichen erhebliche Vorschädigungen aufweisen, sodass eine endodontische Behandlung notwendig werden kann. Im Gegensatz zu den sonst üblichen Wurzelkanalbehandlungen im Milchgebiss, welche das Ziel verfolgen, den Milchzahn bis zur physiologischen Exfoliation zu erhalten, haben die endodontischen Behandlungen persistierender Milchzähne einen definitiven oder zumindest längerfristigen Charakter. Dieser Artikel stellt die endodontische Behandlung zweier persistierender Milchmolaren mit ihrer komplexen Wurzelkanalanatomie vor, eingebettet in ein prothetisches Gesamtkonzept bei einer 19-jährigen Patientin mit multiplen Nichtanlagen. Ziel des Zahnerhalts ist es, einen implantologischen Ersatz der Zähne möglichst lange vom Jugend- bis in das Erwachsenenalter hinauszuzögern.
Schlagwörter: Nichtanlagen, Milchzahn, Kanalanatomie, MTA
Seiten: 189-194, Sprache: DeutschStephan, Babette / Bimler, MaximilianEin FallberichtDie Nichtanlage der unteren zweiten Prämolaren ist mit einer Prävalenz von 2,5 bis 5 % nach der Nichtanlage der Weisheitszähne die häufigste Aplasieform. Wird der als Platzhalter fungierende persistierende zweite Milchmolar extrahiert, kann es bei anschließendem kieferorthopädischem Lückenschluss zu horizontalem Knochenverlust (sanduhrförmige bukko-linguale Einschnürung), gingivalen Duplikaturen (Invagination), verlangsamter Zahnbewegung, Verankerungsverlust und rezidivierender Lückenöffnung kommen. Die Pulpotomie mit anschließender Hemisektion des unteren zweiten Milchmolaren reduziert die genannten Komplikationen im Vergleich zur vollständigen Extraktion1. Die nach der Hemisektion verbliebene Lücke der halben Zahnbreite wird in drei bis sechs Monaten kieferorthopädisch geschlossen. Danach wird der verbliebene Milchmolarenanteil entfernt und die Zahnlücke vollständig geschlossen. Die folgende Dokumentation beschreibt die endodontische und chirurgische Behandlung mit der notwendigen zeitlichen Abstimmung der interdisziplinären Therapie.
Schlagwörter: Milchmolar, Pulpotomie, Hemisektion, Aplasie, Ankylose, Lückenschluss, Alveolarkammatrophie, Gingivainvagination, interdisziplinäre Therapie, Kieferorthopädie
Seiten: 195-198, Sprache: DeutschBürklein, Sebastian / Tsotsis, Polymnia / Schäfer, EdgarZiel: Bestimmung der Inzidenz von Dentindefekten nach reziproker (Reciproc und WaveOne) und voll rotierender (Mtwo und ProTaper Universal) Wurzelkanalpräparation.
Methode: Einhundert menschliche zentrale Unterkieferinzisivi wurden in 5 homogene Gruppen (n = 20 Zähne pro Gruppe) eingeteilt. Die Wurzelkanäle wurden mit den reziprok arbeitenden Single-File-Systemen Reciproc und WaveOne sowie mit den voll rotierend arbeitenden Mehrfeilensystemen Mtwo und ProTaper Universal präpariert. In der Kontrollgruppe wurden die Wurzelkanäle nicht bearbeitet. Die Wurzeln wurden horizontal 3, 6 und 9 mm koronal des Apex geschnitten und die Schnitte unter einem Mikroskop bei 25-facher Vergrößerung bezüglich der Inzidenz von Dentindefekten untersucht (vollständige/unvollständige Risse und andere Linien) und statistisch analysiert (Chi-Quadrat-Test).
Ergebnisse: In der Kontrollgruppe konnten keine Dentindefekte nachgewiesen werden, während alle untersuchten Instrumente Dentinrisse verursachten. Reciproc erzeugte insgesamt mehr komplette Risse als die voll rotierend arbeitenden Instrumente (p = 0,021). Obwohl bei der reziproken Aufbereitung auf dem 3-mm-Level mehr Teilrisse nachweisbar waren als mit den voll rotierenden Systemen (p = 0,001), wurden über die gepoolten Werte aller Querschnitte statistisch signifikante Unterschiede nicht ermittelt (p > 0,05).
Schlussfolgerungen: Unter den Bedingungen dieser Studie waren sowohl die reziproke als auch die voll rotierende Wurzelkanalaufbereitung mit Dentindefekten assoziiert. Im apikalen Abschnitt des Wurzelkanals verursachten die rotierenden Mehrfeilensysteme signifikant weniger Dentindefekte (p 0,05).
Schlagwörter: Dentindefekte, M-wire, Nickel-Titan, reziproke Arbeitsweise, Single-file-Systeme
Seiten: 199-206, Sprache: DeutschRödig, TinaFrakturresistenz endodontisch behandelter Zähne nach Entfernung frakturierter InstrumenteDie Häufigkeit einer Instrumentenfraktur beträgt für NiTi-Instrumente zwischen 0,9 und 5,1 %1-3. Voraussetzung für eine erfolgreiche Entfernung frakturierter Instrumente ist eine ausreichende Erweiterung des Wurzelkanals koronal des Fragments, um eine gute Visualisierung und Handhabung der für die Entfernung notwendigen Instrumente zu gewährleisten4,5. In einer Studie von Madarati et al.6 wurde der größte Dentinabtrag nach Fragmententfernung aus dem apikalen Drittel festgestellt, gefolgt vom mittleren und koronalen Drittel. Dabei ist nicht auszuschließen, dass ein derartiger Dentinverlust die Frakturresistenz des Zahnes gegenüber vertikalen Wurzelfrakturen erniedrigt. Da vertikale Wurzelfrakturen nicht therapierbar sind, führen sie unweigerlich zum Zahnverlust. Im folgenden Beitrag werden Untersuchungen zur Frakturresistenz von Zähnen nach Fragmententfernung kurz vorgestellt und zusammengefasst.
Seiten: 207-211, Sprache: DeutschHolscher, ChristianPrognose endodontisch behandelter Zähne bei der Planung von ZahnersatzWenn umfangreicher Zahnersatz geplant ist, bei dem "jeder prothetische Pfeiler zählt", werde ich oft von meinen Patienten gefragt, ob es sich denn noch lohnen würde, diesen oder jenen Zahn vorher (nicht selten aufwändig) endodontisch vorzubehandeln. Ich bin natürlich dankbar, wenn ich genügend Pfeilerzähne zur Verfügung habe, um den Patienten festsitzend versorgen zu können. Bei herausnehmbarem Zahnersatz, vor allem bei Teleskopprothesen, wird jeder prothetische Pfeiler u. U. teuer. Oft stellt sich in diesem Zusammenhang für die Patienten die Frage, ob dieser Zahn "teuer" erhalten werden soll. Wenn es schief geht, braucht der Patient ja möglicherweise dann doch noch das Implantat. Mich würde die Prognose endodontisch behandelter Zähne bei geplantem Zahnersatz interessieren. T. S. aus L.
Seiten: 213, Sprache: DeutschArnold, MichaelSeiten: 215-217, Sprache: DeutschRödig, TinaUnter der Überschrift "All Time Classics" werden Studien vorgestellt, die als "Klassiker" der endodontischen Literatur gelten und die Entwicklung einer wissenschaftlich fundierten Endodontie wesentlich beeinflusst haben. Da nicht alle Zeitschriften auch ihre frühen Jahrgänge digitalisiert haben, sind viele dieser Arbeiten nicht jedermann zugänglich.
Seiten: 219, Sprache: DeutschEin aus drei Mitgliedern des Beirates der Zeitschrift ENDODONTIE bestehendes Preisrichtergremium hat - wie in allen Jahren zuvor - unabhängig von Verlag und Redaktion die Endodontie-Preisträger 2013 ermittelt. Die Preisgelder wurden zu gleichen Teilen von den Vereinigten Dentalwerken München (VDW) und der Firma Dentsply Maillefer (Ballaigues, Schweiz) zur Verfügung gestellt. Die Auszeichnungen werden während des Endodontie-Symposiums in Frankfurt überreicht. Auf diesem Wege möchten wir die Preisträger herzlich beglückwünschen und uns bei den Sponsoren für die großzügige Unterstützung sowie bei den Kollegen des Preisrichtergremiums für die geleistete Arbeit bedanken.
Die Redaktion
Seiten: 221-223, Sprache: DeutschStudentische AuszeichnungSeiten: 225-228, Sprache: DeutschSeiten: 229-230, Sprache: DeutschSeiten: 233, Sprache: Deutsch