Seiten: 370-385, Sprache: DeutschSalehi, Parisa / Oshagh, Morteza / Aleyasin, Zeinab S. / Pakshir, Hamid RezaEinführung: Neben der Kieferrelation sollte jedes Gesichtsmerkmal bei der kieferorthopädischen Behandlungsplanung berücksichtigt werden. Die Auswirkung von Stirn und Hals auf die Gesichtsästhetik ist bereits bekannt. In den meisten Studien wurde jedoch nicht untersucht, wie sich die Position von Stirn und Hals auf die Profilästhetik auswirkt. Hals und Stirn können Wechselwirkungen mit der Balance und der Ästhetik anderer Gesichtsmerkmale haben und insgesamt die Konvexität bzw. Konkavität des Profils verändern. Daher hatte diese Studie zum Ziel, anhand von Profilsilhouetten die Auswirkung der anteroposterioren Position von Hals und Stirn auf die Ästhetik von Kieferrelationen der Angle- Klassen I, II und III zu untersuchen.
Methode: Auf der Silhouette eines normalen Profils der Angle-Klasse I wurden durch Veränderung der Unterkieferposition Kieferrelationen der Angle-Klassen II und III dargestellt. Die folgenden Positionen wurden auch für Stirn und Hals ausgeführt: nach hinten versetzt, nach vorn versetzt sowie eine normale Position. 300 iranische Laien (150 männliche und 150 weibliche Probanden) wurden gebeten, die Profile auf einer Skala von 1 bis 7 nach ihrer Ästhetik zu bewerten. Die Hälfte der Probanden sollte sich die Profile als männlich, die andere Hälfte als weiblich vorstellen. Die Datenanalyse erfolgte mithilfe nicht parametrischer Methoden.
Ergebnisse: Das Profil mit einer Klasse-IKieferrelation wurde als am attraktivsten beurteilt, jeweils gefolgt von Klasse-IIund -III-Profilen. Die Studie hat gezeigt, dass es bei der ästhetischen Beurteilung verschiedener Positionen von Stirn und Hals statistisch signifikante Unterschiede gab (P 0,05). Bei Probanden mit normaler Stirn- und Halsposition und mit einer nach hinten versetzten Halsposition wurde die Klasse-I-Kieferrelation als am attraktivsten und die Klasse-IIIKieferrelation als am wenigsten attraktiv beurteilt. Für die Profile mit nach vorn versetzter Stirn wurde die Kieferrelation der Klasse II bei weiblichen und der Klasse I bei männlichen Probanden als am attraktivsten und der Klasse III bei Probanden beider Geschlechter als am wenigsten attraktiv beurteilt. Für das Profil mit nach hinten versetzter Stirn war Klasse I die best- und Klasse II die schlechtestbewertete Kieferrelation. Das Profil mit dem nach vorn versetzten Hals wurde in einer Klasse-III-Kieferrelation ästhetisch am besten, in einer Klasse- II-Kieferrelation am schlechtesten bewertet. Zwischen männlichen und weiblichen Profilen war in der Bewertung ein kleiner Unterschied zu beobachten (P 0,05). Auch die Bewertungstrends unterschieden sich leicht zwischen Männern und Frauen (P 0,05).
Schlussfolgerung: Diese Studie hat gezeigt, dass sich die anteroposteriore Position von Hals und Stirn auf die Attraktivität von Profilsilhouetten auswirkt. Nach Meinung von Laienprobanden war bei einem normalen Profil die Gesamterscheinung im Vergleich zur unabhängigen Bewertung der Hals- und Stirnposition wichtiger, bei Kieferfehlstellungen spielt jedoch die unabhängige Bewertung der Halsposition eine wichtige Rolle. Die bevorzugte Kieferrelation für Profile wurde für jede Stirn- oder Halsposition erörtert.