SupplementPubMed-ID: 22328986Seiten: 111-121, Sprache: EnglischNitsche, Tobias / Menzebach, Marc / Wiltfang, JörgSystematischer Review, Konsensus-Statements und -Empfehlungen der 1. DGI-Konsensuskonferenz im September 2010, Aerzen, DeutschlandZiel: Das Ziel dieser Übersichtsarbeit als Grundlage für die Konsensuskonferenz war die Beantwortung der folgenden Frage: Welche Indikationen bestehen für eine dreidimensionale Röntgendiagnostik und bilddatengestützte navigierte Methoden in der dentalen Implantologie?
Material und Methoden: Es erfolgte eine unabhängige systematische Literaturrecherche unter Einbeziehung von existierenden nationalen und internationalen Leitlinien, Konsensuspapieren wissenschaftlicher Fachgesellschaften und den Literaturdatenbanken Chochrane und MEDLINE bis einschließlich 30. Juni 2010. Nachdem zu diesen Themen nur wenige randomisierte, kontrollierte Studien oder systematische, klinische Untersuchungen gefunden wurden, wurde die Suche um experimentelle Grundlagenarbeiten, Tierversuche und verwandte Themen erweitert. Ergänzende Literatur wurde auf Empfehlung von Experten, die am Konsensusprozess beteiligt waren, hinzugezogen. Im Rahmen der DGI-Konsensuskonferenz erfolgte ein strukturiertes Konsensusverfahren unter Leitung einer unabhängigen Moderatorin der AWMF. Dies führte zu folgenden klinischen Empfehlungen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen:
Teil 1: Bisher konnte keine randomisierte oder kontrollierte Studie am Menschen die Überlegenheit einer dreidimensionalen Bildgebung hinsichtlich des chirurgischen Erfolgs oder des Auftretens von Komplikationen in der Implantologie bestätigen. Der Operateur sollte sich über die damit verbundene erhöhte Strahlenbelastung, verglichen mit zweidimensionalen Aufnahmen, bewusst sein. Dies gilt besonders für junge Menschen. Möglichkeiten der Eingrenzung des Field of View und damit der Strahlenbelastung sollten genutzt werden. Das ALARA(as low as reasonably achievable)-Prinzip sollte verfolgt werden. Mögliche Indikationen zum Einsatz der dreidimensionalen Verfahren wurden formuliert.
Teil 2: Die Anwendung der navigationsgestützten Implantologie erfordert chirurgische Erfahrung in der nicht-navigationsgestützten Implantologie. Der Operateur sollte zu jedem Zeitpunkt in der Lage sein den Eingriff auf konventionelle Art fortzuführen. Mögliche Indikationen zum Einsatz der navigationsgestützten Verfahren wurden formuliert.
Schlagwörter: Dentale Implantate, Navigation, Computertomografie, digitale Volumentomografie (DVT), dreidimensionale Bildgebung