Seiten: 293-305, Sprache: Englisch, DeutschTürp, Jens Christoph / Lothaller, HaraldSchmerzassoziierte psychologische und psychosoziale Befunde sind bei Patienten mit anhaltenden orofazialen Schmerzen die Regel. Zur Bestimmung der globalen Beeinträchtigung des subjektiven Befindens (unspezifische Gesundheitsbelastung) wird häufig die in zwei Versionen vorhandene Beschwerden-Liste (B-L; B-L') eingesetzt. Ziel der Untersuchung an 98 orofazialen Schmerzpatienten war es, die Korrelationen zwischen beiden Bögen sowie den Zusammenhang der Gesundheitsbelastung mit anderen Schmerzparametern zu ermitteln (Zeitdauer und Ausbreitung vorhandener Schmerzen; schmerzbeschreibende Adjektive; Depressivität; schmerzassoziierte Einschränkungen von Tätigkeiten). B-L und B-L' ergaben fast identische durchschnittliche Summenwerte (26 bzw. 27: hohe Gesundheitsbelastung). Die Gesundheitsbelastung stieg mit zunehmender Schmerzausbreitung. Starke Zusammenhänge zeigten sich zwischen der Höhe der Gesundheitsbelastung und dem Ausmaß der Zustimmung zu den Schmerzadjektiven, der Ausprägung vorhandener Depressivität sowie der Stärke schmerzbedingter Beeinträchtigungen im Alltag. Fazit: (1) Die Verwendung einer der beiden Versionen der Beschwerden-Liste ist ausreichend. (2) Aufgrund der ausgeprägten schmerzassoziierten nicht-somatischen Befunde sollten diese im Rahmen der Schmerzdiagnostik erhoben und bei der Therapie berücksichtigt werden.
Schlagwörter: Gesichtsschmerz, Schmerzmessung, Schmerzadjektive, Schmerzdauer, Schmerzlokalisation, Depressivität, Somatisierung