Seiten: 21-34, Sprache: Englisch, DeutschSchlieper, JörgObstruktive schlafbezogene Atmungsstörungen und Schnarchen sind bedingt durch eine Verengung der oberen Atemwege. Das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) löst dabei vielfältige gesundheitliche Störungen aus, wohingegen das Schnarchen als gesundheitlich unbedenklich angesehen wird. Unterkieferprotrusionsschienen (UPS), die über eine Erweiterung der oberen Atemwege wirken, haben sich in den letzten Jahren als eine effektive, allgemein anerkannte Therapie des OSAS und Schnarchens entwickelt. In der Protrusion einstellbare, individuell nach Abformungen gefertigte UPS ermöglichen eine schlafmedizinisch kontrollierte Optimierung der Protrusion (Titration) und Nachjustierung über die gesamte Therapiedauer hinweg. Hierdurch wird die Effektivität dieser Schienen erheblich gesteigert und die unerwünschten Nebenwirkungen vermieden. Voraussetzung hierfür ist eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Medizin und Zahnmedizin und eine hohe fachliche Qualifikation des Zahnmediziners auf dem Gebiet der zahnärztlichen Schlafmedizin. Durch den ausgeprägten interdisziplinären Charakter dieses neuen Fachgebiets erschließt sich die Möglichkeit, sich auch über die UPS-Therapie hinaus beispielsweise mit der kieferorthopädischen Therapie im Kindesalter in der Schlafmedizin mit einzubringen. Der Zahnmedizin eröffnet sich mit der zahnärztlichen Schlafmedizin ein breites, völlig neues Fachgebiet.
Schlagwörter: Schlaf, schlafbezogene Atmungsstörungen, obstruktives Schlafapnoesyndrom (OSAS), Unterkieferprotrusionsschienen (UPS), CPAP, Titrierung, Leitlinien