Poster 1118, Sprache: Deutsch, EnglischDaume, LindaAnhand der Kapverdischen Inseln soll, stellvertretend für viele Entwicklungsländer, die Möglichkeit der Einführung und der Etablierung einer funktionierenden zahnmedizinisch-chirurgischen Grundversorgung und eines Präventions- und Prophylaxeprogramms vorgestellt werden. Kann in einem Entwicklungsland ein System einer Industrienation übertragen werden?
Weltweit ist Karies ein der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Aktuell gibt es auf den Kapverden keine zahnerhaltenden Therapiemöglichkeiten, lediglich Extraktionen könne in den öffentlichen Gesundheitszentren durchgeführt werden. Für 500.000 Einwohner, 44% davon im Alter von unter 15 Jahren, stehen 10 Zahnärzte zur Verfügung. Infolge dessen und durch den extremen Zuckerkonsum, insbesondere in der jüngeren Bevölkerung, ist der Zahnstatus äußerst schlecht. Etwa 50% der Sechsjahrmolaren in der Altersklasse 6-9 sind kariös. In Deutschland hat es 30 Jahre gebraucht, um bei etwa 75% der Schulkinder ein kariesfreies Gebiss zu erhalten. Zur Einführung eines funktionierenden Systems aus Zahnreinigung und Mundhygieneinstruktionen, Ernährungsberatung, Fluoridierungsmaßnahmen und dem Aufbau eines Recallsystems bedarf es neben der Bereitstellung der benötigten Arbeitsmaterialien einer Ausbildungs-und Weiterbildungsförderung der Zahnärzte vor Ort. Die Schule kann dabei als Setting der Gesundheitsförderung dienen. Der Einsatz von Freiwilligen und Spenden ist dabei hilfreich, sollte aber vor allem Hilfe zur Selbsthilfe sein.
Schlagwörter: Kapverdische Inseln, Prophylaxeprogramm, Entwicklungshilfe