Poster 1119, Sprache: Deutsch, EnglischDaume, Linda / Werra, Marcel / Harnisch, Marcel / Jung, Susanne / Kleinheinz, JohannesDie Hauptlokalisation von Pferdebissen ist das Gesicht, wobei überwiegend Klein- und Schulkinder betroffen sind. Für die Akutversorgung stellen sie eine problematische Situation dar. Die oftmals scharf begrenzten, rundlichen Weichgewebedefekte werfen zunächst die Fragen nach einer sorgfältigen Diagnostik, zur Evaluation der Funktion des Nervus fazialis und der Strukturintegrität des Drüsenausführungsgangs der Glandula parotis und anschließend nach der strukturierten Primärbehandlung auf. Neben der Blutstillung und der Nerv- und Gangrekonstruktion muss die Frage der Sofortrekonstruktion beantwortet werden.
Vorgestellt werden die Akutbehandlung von drei Fällen und das Langzeitergebnis eines Falles nach 20 Jahren. Alle Fälle wiesen eine tiefe, etwa Handteller große, Wunde der Wange mit Beteiligung der Muskulatur auf. Bei einem Fall konnte, aufgrund der guten Verschieblichkeit der Haut im Wangenbereich, eine lokale Defektdeckung erzielt werden. Bei den zwei anderen Bissverletzungen, bei denen es zur Avulsion von Gewebe gekommen war, wurde zunächst eine Replantation der noch minimal gestielten Hautlappen durchgeführt. In beiden Fällen kam es sekundär zu einer sterilen Lappennekrose , die sukzessive abgetragen wurde. In beiden Fällen wurde anschließend die Granulation, Epithelialisation und Narbenbildung abgewartet. Ein Jahr nach der Primärversorgung erfolgte eine Narbenkorrektur. So konnte in allen drei Fällen ohne weitere Entlastungsschnitte, gestielte Nah- oder Fernlappen oder synthetische Hautersatzmaterialien eine ästhetisch und funktionell zufriedenstellende Rehabilitation erreicht werden.
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