Poster 1124, Sprache: Deutsch, EnglischMüller, Martin / Schlüter, Rabea / Krey, Karl-FriedrichZiel: Ziel war es prospektiv die Verteilung der Hauptelemente (Ti, Ni, Si, Al, Mn, Fe) in orthodontischen Bögen während der kieferorthopädischen Therapie innerhalb einer klinischen Kohorte zu analysieren, da speichelsimultane Lösungen mit den intraoralen Bedingunmgen nicht kongruent sind (ELIADES, et al. 2002). Weiterhin wurden die Zusammenhänge zwischen Verteilungsveränderung, Tragedauer, zusätzlich verwendeter Apparaturen und Mundhygiene untersucht, da diese Parameter die Korrosion zunehmend beeinflussen (ELIADES, et al. 2005). Ob die orthodontischen Legierungen diesen Beanspruchungen standhalten können galt es heruszufinden.
Methoden: Es wurden Daten von 50 Stahl- und 50 Nickel-Titan-Bögen (Forestadent Bernhardt Förster GmbH) von 100 Patienten, die sich in kiefer-orthopädischer Behandlung in der Poliklinik für Kieferorthopädie der Universitätsmedizin Greifswald befanden, prospektiv ausgewertet. Zusätzlich zur Liegedauer der Bögen, wurden Anzahl und Art der Füllungen und der Plaqueindex erfasst. Diese Parameter wurden der oberflächennahen Verteilungsveränderung von Nickel, Chrom und Titan mittels einer energiedispersiven Röntgenpektroskopie (EDX) der Bögen gegenübergestellt. Die Oberfläche wurde im REM subjektiv beurteilt. Es wurde ein u-Test, sowie ein t-Test für verbundene Stichproben verwendet (p ≤ 0,05).
Ergebnisse: Die mittlere Liegedauer der Bögen lag bei 61,9 Tagen. Die Patienten waren im Schnitt 14,6 Jahre alt und hatten 1,26 Füllungen, wobei 70% der Kinder karies- und füllungsfrei waren. Jeder Patient hatte im Mittel 3,2 Bänder und 48% der Kinder wurden mit selbstlegierenden Brackets behandelt. Es wurden 22 TPA's und 5 LLA's verwendet.
Die EDX-Analyse der oberflächennahen Verteilung der Hauptlemente bei gebrauchten Bögen ergab sowohl mit zunehmendem Plaqueindex als auch hinsichtlich der Tragedauer keine signifikanten Unterschiede. Relevante Veränderungen waren selbst bei zusätzlich verwendeten Geräten, wie TPA's, LLA's nicht zu verzeichnen. Zusätzlich ergab sich kein Unterschied zwischen gebrauchten und unbenutzten Bögen sowie zwischen selbst-legierenden und konventionellen Brackets.
Schlussfolgerungen: Erhöhte Plaqueindices die durch eine mangelnde Mundhygiene während der kieferorthopädischen Therapie entstehen und eine verlängerte Tragedauer der orthodontischen Bögen erhöhen das Risiko der Ionenabgabe aus diesen Legierungen nicht signifikant.
Die Veränderung zwischen den originalen und benutzten Bögen lag im einstelligen Prozentbereich und ergaben keinen signifikanten Unterschied. Zusätzlich konnten auch unterschiedliche Brackettypen, andere intraoral befindliche Apparaturen und Füllungen keine signifikanten Veränderungen in der Materialzusammensetzung zeigen. Dennoch konnten visuelle Oberflächenveränderungen in allen Proben beobachtet werden.
Schlagwörter: Biomaterialien, Ionenabgabe, Korrosion, Nickel