Poster 1125, Sprache: Deutsch, EnglischKrey, Karl-Friedrich / Ruge, Sebastian / Kordaß, Bernd / Kaduk, WolframDie Planung von Eingriffen in der orthognathen Chirurgie wird zunehmend nicht mehr an Gipsmodellen im Artikulator, sondern unter Verwendung dreidimensionaler digitaler Medien durchgeführt.
Grundsätzlich werden in diesen Prozessen hochauflösende 3D-Abbildungen der Zähne aus direktem intraoralen Scan oder der Digitalisierung von Gipsmodellen mit Informationen der Schädelkonfiguration kombiniert um Bewegungen durch die Osteotomien zu planen und ggf. zu überwachen. Die Anhand dieser Bewegungen veränderte Kieferrelation bildet die Grundlage zur Herstellung von Splinten mittels Rapid Prototyping (RP) Technologien.
In der ersten beschriebenen Methodik (bimaxillärer Eingriff) wird anhand von virtuellen Modellen die Zielokklusion bestimmt. Nun kann in einer Überlagerung der virtuellen Modelle mit den Daten eines digitalen Volumentomogramms die notwendige Verschiebung der knöchernen Strukturen von Ober- und Unterkiefer berechnet werden (iPlan, BrainLab AG, Feldkirchen). Diese Simulation dient als Grundlage der intraoperativen Navigation, die den durch den Zielsplint definierten maxillo-mandibulären Block ohne Zwischensplint optimal zum Schädel positioniert.
Der zweite Workflow nutzt die gleichen Grundlagen, bezieht aber auch Bewegungsinformationen des Unterkiefers ein. Dies ist für Patienten ohne sichere zentrische Relation vorteilhaft. In diesem Falle wird mittels SICAT-Function (Sirona GmbH, Salzburg) eine gelenkbezügliche Ausgangsituation ermittelt und diese für einen mittels RP-Technologie erstellten Zentriksplint genutzt (Gelenkfixierung mittels Positionierungsplatte). Der Zielsplint (unimaxilläre Eingriffe) wird in OnyxCeph 3D Lab (ImageInstruments GmbH, Chemnitz) unter Beachtung eines Okklusogramms der Zielposition erstellt und dreidimensional gedruckt.
Vor- und Nachteile sowie Grenzen dieser digitalen Prozessketten werden anhand von Patientenbeispielen vorgestellt und diskutiert. Dabei werden auch technische Aspekte in der Interaktion verschiedener Softwarewerkzeuge und Formate berücksichtigt.
Schlagwörter: orthognathe Chirurgie, 3D Planung, Rapid Prototyping