Parodontologie, 3/2024
Seiten: 249-265, Sprache: DeutschDommisch, Henrik / Hoffmann, ThomasEckpfeiler der Entwicklung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO)Anliegen ist es, anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGP/DG PARO) einen kurzen historischen Abriss ihrer Entwicklung zu geben. Dabei wird auf die Entwicklung zahnmedizinischer Schulen und nachfolgend zahnmedizinischer Gesellschaften ab Mitte des 19. Jahrhunderts und der Fachgesellschaften ab Anfang des 20. Jahrhunderts eingegangen. Als Streifzug finden sich die Eckpunkte von der Gründung der Arbeitsgemeinschaft für Paradentosen-Forschung (ARPA) 1924 und der ARPA Internationale 1932 bis zu den Auswirkungen der nationalsozialistischen Diktatur und schließlich dem Hervorgehen der DGP aus der sich auflösenden ARPA 1970. Die steten Bemühungen, die Parodontologie als Kernfach der Zahnmedizin mit eigenständigen Lehrstühlen (Fröhlich 1970) sowie eine Spezialisierung als Fachzahnarztdisziplin (Mutschelknauss 1970, Erpenstein 1978) zu etablieren, ziehen sich ebenso als „roter Faden“ durch die Geschichte bis hin zur Gegenwart wie die Offenheit des Denkens bereits der Gründer der ARPA, Weski, Sachs und Neumann, und das Leben einer Internationalität von der ARPA Internationale bis zur European Federation of Periodontology (EFP). Wenngleich die Aktivitäten von Fröhlich, Mutschelknauss, Erpenstein und all den nachfolgenden Präsidenten und Präsidentinnen sowie Vorständen bis heute nicht vollumfänglich zum Erfolg führten, kann die DG PARO eine stolze Bilanz aufweisen. Die Fachzahnarztanerkennung in Westfalen-Lippe (1983) und aktuell in Rheinland Pfalz (2024), die Weiterbildung zur „Spezialistin/zum Spezialisten für Parodontologie der DG PARO®“ (1991), die Gründung der ARPA-Wissenschaftsstiftung (2003), die Etablierung des berufsbegleitenden postgradualen Masterstudiengangs „Parodontologie und Implantattherapie“ (2007), die Erarbeitung verschiedener Leitlinien bis hin zu den aktuellen Leitlinien zur Behandlung der Parodontitis der Stadien I−III und IV (2020, 2024), die verschiedenen Tagungsformate und Online-Angebote lassen die DG PARO mit ihren 100 Jahren keineswegs als Greisin erscheinen. Sie imponiert als junge und dynamische Fachgesellschaft mit internationaler Akzeptanz und Ausstrahlung, die vier EFP-Präsidenten stellte, 2004 Gastgeberin der EFP-Tagung in Berlin war und es 2028 in München wieder sein wird. Die DG PARO ist für die Zukunft gut gerüstet.
Schlagwörter: Deutsche Gesellschaft für Parodontologie, DG PARO, 100-jähriges Bestehen, Eckpfeiler, Entwicklung, Geschichte
Parodontologie, 1/2024
Seiten: 17-36, Sprache: DeutschHoedke, Daniela / Dommisch, HenrikWissenschaftlicher Hintergrund und Empfehlungen der Leitlinie zur Therapie von Patienten mit Parodontitis im Stadium IVParodontitis im Stadium IV ist durch einen umfassenden fortgeschrittenen parodontalen Attachmentverlust charakterisiert, dessen Folgen erhöhte Zahnmobilität, Zahnwanderungen und Zahnverlust sein können. Diese können unter anderem zu eingeschränkter Abbeiß- und Kaufunktion führen und sich auf die Lebensqualität der betroffenen Patienten auswirken. Um Patienten mit Parodontitis im Stadium IV zu rehabilitieren, sind zusätzlich zur systematischen Parodontitistherapie interdisziplinäre Behandlungen erforderlich (z. B. Kieferorthopädie, Prothetik). Die Leitlinie zur Therapie der Patienten mit Parodontitis im Stadium IV definiert vier Falltypen mit unterschiedlichen Charakteristika und verschiedenen interdisziplinären Therapiekonzepten. Falltyp 1 beschreibt Patienten mit erhöhter Zahnmobilität aufgrund eines sekundären okklusalen Traumas ohne prothetischen Behandlungsbedarf. Im ersten Abschnitt dieses Artikels werden das Stadium IV der Parodontitis und die Diagnosestrecke charakterisiert. Im weiteren Verlauf wird ein Überblick über die Ursachen erhöhter Zahnbeweglichkeit bei Parodontitispatienten und verschiedene Möglichkeiten der Zahnschienungen gegeben. Der aktuelle Wissensstand zur Effektivität von Zahnschienungen auf die Ergebnisse der Parodontitistherapie bei Vorliegen eines sekundären okklusalen Traumas wird anhand einer aktuellen systematischen Übersichtsarbeit zusammengefasst und soll gemeinsam mit den daraus abgeleiteten Empfehlungen aus der Leitlinie zur Therapie von Patienten mit Parodontitis im Stadium IV dargelegt werden. Ein abschließendes Fallbeispiel zeigt die Behandlung eines Patienten mit generalisierter Parodontitis im Stadium IV, Grad C, der einen gemischten Falltyp 1 und 2 (Zahnwanderungen) aufwies.
Manuskripteingang: 14.12.2023, Annahme: 24.01.2024
Schlagwörter: Parodontitis, Stadium IV, sekundäres okklusales Trauma, traumatische Okklusion, mastikatorische Dysfunktion, Schienung, parodontale Therapie, interdisziplinäre Therapie, Zahnmobilität
Quintessenz Zahnmedizin, 9/2022
Seiten: 879, Sprache: DeutschDommisch, HenrikTagungsankündigungParodontologie, 4/2022
Seiten: 489-492, Sprache: DeutschDommisch, Henrik / Walter, ClemensDer Direktor der Abteilung für Parodontologie, Oralmedizin und Oralchirurgie am CharitéCentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prof. Dr. Henrik Dommisch, hat auf der diesjährigen Jahrestagung in Stuttgart die Präsidentschaft der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO) übernommen. Prof. Dr. Clemens Walter, Redaktionsmitglied der PARODONTOLOGIE, hat ihn zu seinen ganz persönlichen mit diesem Amt verbundenen Zielen und anstehenden Aufgaben befragt.