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1959: Geburt. 1979-1984: Studium an der FU Berlin. 1985: Promotion. 1985-1988: wiss. Assistent an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. 1988-1994: wiss. Assistent an der Klinik für Kieferorthopädie im Klinikum der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 1992: Gebietsbezeichnung "Kieferorthopädie". 1994-2005: Oberarzt der Poliklinik für Kieferorthopädie der Friedrich-Schiller-Universität zu Jena. Seit 1. Juni 2006: Lehrstuhl für Kieferorthopädie im Zahnärztlichen Universitäts-Institut der "Stiftung Carolinum" an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Seit 1. Sep. 2008: Zahnärztlicher Chefarzt "Medizinisches Versorgungszentrum Thurnerhof Meran".
Case reportSeiten: 35-45, Sprache: EnglischSayahpour, Babak / Eslami, Sara / Goteni, Malcolm / Majdani, Aleksandra / Plein, Nicolas / Kopp, Stefan / Buehling, Sarah
The present case report demonstrates a hybrid approach using removable clear devices to gain space through transverse expansion and presents a documented case of treatment with expansion splints. Clear aligners are becoming more popular among practitioners for treatment of complicated cases. Hybrid approaches help to simplify such cases by providing anchorage or performing effective tooth movements where aligners show greater unpredictability or inefficiency. They could also be considered more environmentally friendly, since they reduce the need for a high number of aligners and multiple refinements. Dental crowding is one of the most common chief complaints in orthodontics. Gaining space through dental expansion and uprighting of the posterior teeth is an effective method of resolving crowding and can be achieved efficiently using clear removable expansion splints. The present report documents a successful case of resolution of crowding through dental expansion using modified expansion splints.
Schlagwörter: adult orthodontics, clear aligner therapy, crowding, in-house aligners, Invisalign, transverse expansion
This case report demonstrates the hybrid treatment of anterior open bite in the early mixed dentition using a hyrax expansion appliance and the Invisalign First system (Align Technology, San Jose, CA, USA). A bonded hyrax expander (Dentaurum, Ispringen, Germany) was used to expand the maxilla and Invisalign First was employed to correct the open bite. Both of these problems were addressed successfully using this hybrid approach. It is crucial to consider the limitations and strengths of clear aligners when creating the treatment plan to achieve predictable outcomes. Closure of anterior open bite with Invisalign First was predictable and successful in the present patient.
Schlagwörter: aesthetics, ClinCheck software, evidence-based practice, growing patient, interceptive treatment, Invisalign, mixed dentition, open bite
Wirksamkeit des RelaxBogens im Vergleich zur Therapie mit Aufbissbehelfen
Ziel: Diese Studie untersucht den therapeutischen Effekt des RelaxBogens im Vergleich zur alleinigen Schienentherapie bei Patienten mit Schlafbruxismus und CMD in Bezug auf myogene Beschwerden und Schmerzen.
Probanden und Methoden: 32 Probanden mit Schlafbruxismus und CMD-Symptomen wurden in einer einfach verblindeten, randomisierten, kontrollierten, monozentrischen klinischen Studie untersucht. Die Wirksamkeit des Bogens plus Stabilisierungsschiene wurde mit der alleinigen Schienentherapie verglichen. Die Therapiedauer betrug acht Wochen. Die Untersuchungen entsprechen dem RDC/TMD-Standard.
Ergebnisse: Bei der Bogen-Gruppe zeigte sowohl die Auswertung der SL-NRS-Fragebögen als auch die Palpation der Muskeln eine signifikante Schmerzreduktion der Mundschließer. Gleichzeitig empfanden die Probanden weniger Schmerz bei der Mundöffnung. Ein lindernder Effekt auf Kopfschmerzen in Kombination mit muskulären CMD-Symptomen, häufig auch als Spannungskopfschmerzen bezeichnet, konnte ebenfalls beobachtet werden.
Schlagwörter: Craniomandibuläre Dysfunktion, Bruxismus, Kiefer, Kopfschmerz, Faszie, RelaxBogen, CMD, TMD, Myalgie
Am Beginn des neuen Jahres reflektieren wir Altes und planen Neues. Wir haben 2017 neben aller Wissenschaft und dem Weiterentwickeln unserer Ideen viel über Berufspolitik und das Weiterführen unseres Fachs im Kanon der ZahnMEDIZIN gesprochen - meist mit vollem Verständnis füreinander, aber manchmal auch mit eher weniger Verständnis füreinander. Der Dialog ist vielschichtig im Gange. Solange wir uns noch über Mehr-, Zusatz- und außervertragliche Leistungen untereinander abstimmen und die Qualität unserer Berufung auf einem dokumentiert hohen Niveau halten, schreitet die positive Entwicklung mit großen Schritten voran - und dies nicht nur im Hinblick auf das momentan allseits bemühte "Digitale Zeitalter in der Zahnmedizin". Nicht zuletzt sind die hier vorliegende Ausgabe unserer KIEFERORTHOPÄDIE sowie andere Veröffentlichungen ein Beweis dafür.
Gerade hier in der Klinik finden die vielen neuen Ideen und Vorstellungen unserer Facharztkandidaten im Rahmen der täglichen mehrstündigen, persönlichen engen Auseinandersetzung am Tisch, Scanner und Computer sowie am Patienten, eine aktuelle Basis und können immer öfter zum Wohle unserer Patienten umgesetzt werden. Glücklicherweise bedarf es in unserem "Handwerk" neben exzellenter Diagnostik und Therapieplanung eben auch der klinischen Umsetzung am Patienten. Mit feuchten Fingern im Mund und am Bracket. Unser Nachwuchs - die neue Generation der Kieferorthopäden - entwickelt sich.
Es ist eine riesige Freude und tiefe Befriedigung wenn wir uns mit den Fachzahnarztkandidaten aus Frankfurt, Gießen und Marburg regelmäßig im Rahmen der "Curriculären Weiterbildung Kieferorthopädie der Landeszahnärztekammer Hessen" - für Frankfurt übrigens auch NEBEOP-zertifiziert - treffen. Der fachliche Gedankenaustausch auf hohem Niveau und mit persönlicher Wertschätzung ist stets auch für uns als Lehrerteam eine Bereicherung. Ein Ergebnis dieser Arbeit finden Sie auf den nächsten Seiten. Wieder einer der Fälle, die wir im Rahmen der Fachzahnarztausbildung und dann im Fachgespräch erarbeitet haben.
Viel Spaß und Freude beim Studium - und einen maximal guten Erkenntnisgewinn dazu. Ich würde mich über zahlreiche Rückmeldungen zur Patientenpräsentation freuen. Es entwickelt sich. Wir werden aktiv dabei sein. Sie hoffentlich auch.
Ihr
Prof. Dr. Stefan Kopp
Viele junge Kolleginnen und Kollegen in Deutschland unterziehen sich - immer noch, auch im aktuell politischen Umfeld - der Pflicht und Aufgabe, ihre Fachzahnarztweiterbildung auf sehr hohem Niveau zu absolvieren, um klinisch wie theoretisch auf breiter Basis für die Zukunft gerüstet zu sein. Gerade weil die Kliniken keinen Weiterbildungsauftrag haben, ist die Zusammenarbeit der Hochschule mit den Landeszahnärztekammern und natürlich mit den Praxen von großer Bedeutung, um unser Fach auf hohem Niveau zu halten.
Kephalometrische Beurteilung einer behandelten und einer unbehandelten Gruppe
Das Ziel dieser Studie war, skelettale und dentale Effekte nach der Anwendung der funktionskieferorthopädischen Apparatur Vorschubdoppelplatte (VDP) an Patienten zu untersuchen, die eine skelettale Klasse-II-Fehlstellung aufweisen und die Ergebnisse mit einer unbehandelten Gruppe zu vergleichen. Die Studiengruppe umfasste insgesamt 17 kieferorthopädische Klasse-II-Patienten (11 männlich und 6 weiblich im durchschnittlichen Alter von 9 Jahren und 4 Monaten), die aus den Daten von zwei privaten kieferorthopädischen Praxen Athens selektiert wurden. Bei allen in der Studiengruppe enthaltenen Patienten wurde mit der VDP für einen durchschnittlichen Zeitraum von 19 Monaten therapiert. Kein anderes Gerät oder therapeutisches Mittel wurde in dieser Zeit verwendet. Die Kontrollgruppe umfasste insgesamt 15 Patienten (6 männlich und 9 weiblich im durchschnittlichen Alter von 9 Jahren und 7 Monaten), die zuvor eine kieferorthopädische Behandlung abgelehnt hatten. Für alle Patienten dieser Studie wurden Fernröntgenseitenaufnahmen zu Beginn und nach Abschluss des Beobachtungszeitraums angefertigt. Der ANB-Winkel konnte bei Patienten der Studiengruppe um ca. 2,3° infolge der VDP-Behandlung reduziert werden. Der SNB-Winkel wurde durchschnittlich um 1,6° erhöht, wobei ebenfalls eine Wachstumshemmung im Oberkiefer beobachtet werden konnte (der SNA-Winkel wurde um ca. 0,7° reduziert). In der vertikalen kraniofazialen Dimension konnten keine signifikanten Veränderungen festgestellt werden. Zu den dentalen Nebeneffekten während der VDP-Behandlung zählen die palatinale Inklination der Oberkieferschneidezähne von 1,2° zur SN-Ebene und die Labialkippung der Unterkieferfrontzähne von 3,4° zum Mandibularplanum. Die VDP-Behandlung führt zu einer skelettalen Wachstumsbeeinflussung bei Klasse-II-Fehlstellungen. Die unbehandelte Gruppe zeigte eine Vergrößerung des SNA und des SNB - dabei wurde der ANB verkleinert. Der Vergleich mit der Behandlungsgruppe ergab einen größeren Effekt der VDP auf den Oberkiefer.
Schlagwörter: Funktionskieferorthopädie, skelettale Klasse-II-Malokklusion, orthopädische Wirkung, Vorschubdoppelplatte, Sander-II-Apparatur
Die Schlafapnoe und das Schnarchen kann durch Protrusion beeinflusst und verhindert werden. Dies ist durch Protrusionsschienen realisierbar. Im folgenden Beitrag werden die Schienensysteme BußLa® und SchäfLa® vorgestellt.
Schlagwörter: Protrusionsschienen, Schlafapnoe, Schnarchen, Compliance, Schienengestaltung
Biomechanische oder muskuläre Funktionsstörungen sind oft Ursache von kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD) und können mit Physiotherapie behandelt werden. Im Rahmen einer Dissertation1 wurde geprüft, ob der Einsatz von Physiotherapie bei der Behandlung von CMD-Patienten ein Erfolg versprechendes und wirtschaftliches Mittel zur Therapie ist, innerhalb der Zeitvorgaben der deutschen gesetzlichen Krankenkassen. Es wurden physiotherapeutische Behandlungstechniken ausgewählt und an die Therapiezeit von 15 bis 20 Minuten je Heilmittel angepasst. 807 CMD-Patienten einer physiotherapeutischen Praxis (P-Praxis) füllten, für die Untersucher verblindet, Fragebögen zur Schmerzlokalisation und -intensität2 (SL-NRS) vor und nach Physiotherapie aus. Diese wurden mit Kontrollgruppen (n = 450) verglichen. Untersucht wurde auch, ob CMD-Patienten nur an Beschwerden des Kausystems leiden oder zusätzlich durch Beschwerden der Halswirbelsäule (HWS) und der Sakroiliakalgelenke (SIG) belastet sind, und ob diese Schmerzen durch Physiotherapie vermindert werden können. Patienten der Gruppe P-Praxis mit dem Durchschnittsalter von 43 Jahren (n = 807) zeigten vom ersten Termin - im Vergleich zum allerletzten Behandlungstermin einer Behandlungsserie - zu 65,8 % eine Verbesserung in der Schmerzangabe. Um zu erfahren, ob CMD-Schmerzpatienten mit Schmerzangabe > 5 eine vergleichbare Veränderung durch Physiotherapie erfahren, wurden 319 der 807 Patienten von P-Praxis isoliert betrachtet. Sie gaben im Vergleich vor und nach einer Therapieeinheit zu 85,6 % eine Besserung an. Eine Therapieeinheit reduzierte die allgemeinen Schmerzangabenwerte (Gesamtkörperschmerz) um 2 von 10 Schmerzskaleneinheiten. Für den Kopf-/Kieferbereich bestand beidseits eine Reduktion von drei Einheiten im SL-NRS gegenüber der Gesamtgruppe P-Praxis (n = 807). Dasselbe Ergebnis zeigte sich bei der HWS beidseits (p 0,001). Dies zeigt auch, dass HWS und CMD nicht isoliert betrachtet werden sollten. Bei CMD-Patienten konnten durch Physiotherapie und/oder manuelle Therapie innerhalb der in den deutschen Heilmittelrichtlinien festgelegten zeitlichen Vorgaben von 15 bis 20 Minuten je Heilmittel gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Besonders bei CMD-Schmerzpatienten (n = 319) war Physio-/manuelle Therapie wirksam, wirtschaftlich und sinnvoll.
Schlagwörter: Schmerz, Schmerzlokalisierung, Schmerzintensität, Schmerzskala, Visuelle Analogskala, Numerische Ratingskala, Physiotherapie, manuelle Therapie, kraniomandibuläre Dysfunktion, Kiefer, Kiefergelenk
Die Evidenz der spezifischen Wirkung von Physio-/manueller Therapie auf CMD ist durch eine sehr gute nationale, insbesondere aber eine internationale Studienlage nachgewiesen. Patientenangaben über eine Verminderung von Beschwerden, die aus CMD entstanden sind, liegen in Studien zwischen 65,8 bis 87 %. Um diesen deutlichen Unterschied einordnen zu können, hilft ein Blick auf die Einschlusskriterien der verschiedenen Studien, auf die Patienten und Kontrollgruppen, und darauf, ob eine Beschreibung von Behandlungstechniken erfolgt ist sowie auf den Ausbildungsstand der Leistungserbringer. Beispiel: In einer Studie1 lag bei 65,8 % von 807 Patienten eine Verbesserung nach Therapie vor. 23,79 % hatten keinerlei Veränderung ihrer Beschwerden, 10,41 % ging es schlechter. Der Prozentsatz von 65,8 % Verbesserung nach Therapie erklärt sich aus dem Einschlusskriterium CMD, das heißt, es mussten nicht zwingend Schmerzen vorhanden sein (sogenannte "stumme CMD"). 33 % der in die Studie aufgenommenen Patienten hatten keine Schmerzen zu Beginn der Therapie. Bei diesen konnte somit auch keine Verbesserung gegenüber der Erstangabe erreicht1 werden. Wenn jedoch nur Patienten ausgewertet werden, die eine Schmerzangabe von > 5 (auf einer Skala, SL-NRS2, von 0 bis 10) machten, zeigt sich nach Auswertung von 319 Patienten (aus 807 Patienten gesamt), dass 85,58 % der Teilnehmer mit Schmerzen > 5 eine Verbesserung nach Therapie aufwiesen. 5,64 % zeigten keinerlei Veränderung ihrer Beschwerden und 8,78 % ging es nach Therapie schlechter1. Eine zielgerichtete Physiotherapie bei CMD ist immer eine inter- beziehungsweise multidisziplinäre Therapie. Die Grundlage von Physiotherapie ist eine ärztliche/zahnärztliche Diagnose und Verordnung. Das gemeinsame Ziel3-14 ist es, neben der Verminderung von Beschwerden der Patienten, die zahnärztliche und/oder kieferorthopädische Therapie positiv zu beeinflussen und die Behandlungszeit zu reduzieren.
Schlagwörter: Elektromyographie (EMG), Physiotherapie, manuelle Therapie, kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD)
Die Studie soll untersuchen, ob bei CMD-Patienten eine temporär erzwungene Beinlängendifferenz Auswirkungen auf das stomatognathe System bezüglich der Unterkieferlage und der Unterkieferbewegungen mit sich bringt. Bei 30 (11m/19w) Probanden, die Zeichen einer CMD aufwiesen, wurde mit einem dreidimensionalen elektrischen Registriersystem (Jaw Motion Analyzer) eine Aufzeichnung der Unterkieferlage und der Unterkieferfunktion durchgeführt. Gemessen wurde in fünf Messpositionen: (1) neutraler Stand, (2, 3) temporäre Erhöhungen des rechten bzw. (4, 5) des linken Beines von jeweils 1 bzw. 3 cm durch Unterlegen von Holzplatten. Für die statistische Analyse kam der Friedman- Test mit entsprechendem post-hoc-Test zum Einsatz. Das Signifikanzniveau lag bei p= 0,05 %. Sowohl für die Parameter der Unterkieferlage als auch für die Unterkiefergrenzbewegungen sind keine signifikanten p-Werte zu ermitteln. Die temporären, manipulierten Beinlängendifferenzen führen zu keinen signifikanten Abweichungen der Unterkieferlage und des Unterkieferbewegungsausmaßes. Dies kann auf die interindividuelle Varianz der Beschwerdebilder der CMD-Patienten zurückgeführt werden. Es lassen sich folglich keine kausalen Zusammenhänge bezüglich Art, Ausmaß oder Richtung der Veränderungen der Unterkieferlage formulieren, die durch kurzzeitig provozierte Beinlängenunterschiede hervorgerufen werden.
Schlagwörter: CMD, Bewegungsanalyse, Unterkiefer, Beinlängendifferenz