OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der vorliegenden In-vitro-Studie war es, den Einfluß von Schmelzkonditionierung und Haftvermittlerapplikation auf die Schmelzhaftung von Glasionomer-Komposit-Hybridmaterialien, zwei Füllungskompomeren (Compoglass, Dyract) und zwei Befestigungsmaterialien (Dyract Cem, Fuji Duet) im Vergleich zu zwei Kompositen und einem chemisch härtenden Glasionomerzement zu überprüfen. Die Scherhaftfestigkeit wurde drei Stunden nach Aushärtung der Testmaterialien mit einer Universalprüfmaschine (Zwick 1445 03) ermittelt. Die Schmelzätzung und Phosphorsäure führte sowohl bei den Füllungskompomeren als auch bei den Befestigungsmaterialien zu einer signifikanten Zunahme der Scherhaftung. Die Füllungskompomere wiesen auf geätztem Schmelz gleich große Haftfestigkeiten auf wie die Komposite. Die Applikation einer zweiten Haftvermittlerschicht hatte bei Dyract keinen Einfluß auf die Schmelzhaftung, bei Compoglass bewirkte sie eine signifikante Verbundsteigerung. Die Haftwerte der Befestigungszemente lagen deutlich niedriger als die der Füllungskompomere. Die Ergebnisse legen nahe, bei Kompomerfüllungen mit erhöhtem Retentionsbedarf eine Schmelzkonditionierung mit Phosphorsäure durchzuführen. Die Verwendung der hier untersuchten Befestigungsmaterialien für die Adhäsivbefestigung zahnfarbener Inlays/Onlays aus Keramik oder Komposit erscheint angesichts der geringen Schmelzhaftung dieser Materialien nicht empfehlenswert.
OriginalarbeitSprache: DeutschVerschiedene Viren können die Mundschleimhaut infizieren. Dadurch kommt es entweder zu manifesten Erkrankungen oder die Viren werden durch den Speichel weiter verbreitet. Das klinische Spektrum viraler Erkrankungen der Mundhöhle reicht von Ulzerationenen bis hin zu hyperkeratotischen Veränderungen. Dies erschwert die klinische Diagnose. Obwohl die von Viren verursachten klinischen Krankheitsbilder in der Mundhöhle seit Jahrzehnten bekannt sind, rückte die Bedeutung der Viren für die Zahnheilkunde erst seit Bekanntwerden der HIV-Infektion in den Mittelpunkt des Interesses. Eine genaue Diagnose viraler Erkrankungen ist in der Regel erst mit Hilfe von Laboruntersuchungen möglich. Diese beinhalten die Kultivierung des Virus, die Bestimmung von Antikörpern im Serum sowie die Bestimmung von Antigenen oder der DNA/RNA des Virus im infizierten Gewebe. Seit einiger Zeit wird hierzu die PCR-Technik auf breiter Basis angewendet, wodurch eine rasche und sehr zuverlässige Diagnose möglich ist. Bereits ein Virusgenom in einer infizierten Zelle unter 100000 gesunden Zellen kann damit identifiziert werden. Herpesviren führen häufig zu oralen Infektionen. Allen Herpesviren ist eigen, daß sie zu subklinischen Infektionen neigen sowie nach der Erstinfektion und Reaktivierung latent vorhanden sind. Zu den für den Menschen wichtigsten Herpesviren zählen Herpes simplex Typ 1 und 2 (HSV-1, HSV-2), das Herpes-Zoster-Virus, das Epstein-Barr-Virus (EBV) und das Cytomegalie-Virus (CMV). Vor kurzem wurde ein neues Herpesvirus, das humane Herpesvirus 8 (HHV-8), in Kaposisarkomen von HIV-infizierten Patienten gefunden. Zu den klinischen Manifestationen von Enteroviren in der Mundschleimhaut gehören die Herpangina (aphthöse Pharyngitis) sowie die Maul- und Klauenseuche. Die humanen Papillomviren (HPV) induzieren hyperplastische, papillomatöse und verruköse schuppige Zelläsionen der Haut und verschiedener Schleimhautregionen einschließlich der Mundschleimhaut. Diese Viren haben wegen ihres Malignitätspotentials deutlich an Interesse gewonnen. Die sogenannten Hochrisikotypen der HPVs werden als onkogen für Menschen angesehen. Sie verursachen präkanzerogene und kanzerogene Läsionen des Zervix. Die Rolle von HPV bei der oralen Karzinogenese ist noch nicht geklärt. Es gibt aber deutliche Hinweise, daß EBV mit zum endemisch auftretenden Burkitt-Lymphom und zum nasopharyngealen Karzinom beiträgt. Bei anderen Virus-assoziierten Malignomen dürften Kofaktoren, wie der Immunstatus und genetische Faktoren, eine bedeutende Rolle spielen.
OriginalarbeitSprache: DeutschIm Zeitraum 1991 bis 1996 wurden in unserer Klinik 1016 Patienten wegen eines Abszesses im MKG-Bereich stationär behandelt. 203 Patienten (20%) hatten Vorerkrankungen, die als Risikofaktoren hinsichtlich des Verlaufs einzustufen sind. Am häufigsten kamen kardiologische und neurologische Vorerkrankungen sowie Diabetes mellitus vor. Verglichen mit der Gruppe der Patienten ohne Vorerkrankungen wurden die Risikopatienten häufiger wegen dentoalveolärer Abszesse stationär behandelt. Im Erregerspektrum kamen häufiger Aktinomyceten und gram-negative Bakterien vor. Die Komplikationsrate war bei den Risikopatienten deutlich höher (18,2% vs. 6,1%), was aber am ehesten auf die durch die Grunderkrankung bedingten spezifischen Komplikationen zurückzuführen ist. Besonders häufig traten Komplikationen bei Patienten mit dialysepflichtiger Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus und Immunsuppression auf. Therapeutische Konsequenzen bestehen neben sorgfältiger chirurgischer Technik in wirksamer Antibiose unter Berücksichtigung des Erregerspektrums und in Vorbeugung spezifischer Komplikationen.
OriginalarbeitSprache: DeutschInsgesamt wurden fünf teilbezahnte RPP-Patienten nach parodontaler Behandlung mit Br#229nemark-Implantaten versorgt und während eines Zeitraumes von drei Jahren nach Eingliederung der Suprakonstruktion beobachtet. Drei Monate vor Extraktion der nicht mehr erhaltungswürdigen Zähne wurde bei den Patientinnen und fünf parodontal gesunden Probanden die Serumkonzentration an Interleukin-1ß (IL-1ß) und Interleukin-6 (IL-6) bestimmt. Neben röntgenologischen Kontrollen und klinischen Untersuchungen (Plaque- und Gingival-Index, klinisches Attachmentlevel, Sondierungstiefe) wurde die morphologische Verteilung der Mikroorganismen an den Zähnen und Implantaten im Dunkelfeldmikroskop bestimmt. Ferner wurden jährlich an den Zähnen und Implantaten durch DNA-Analyse die Bakterien Actinobacillus actinomycetemcomitans, Porphyromonas gingivalis und Prevotella intermedia überprüft. Die Ergebnisse der immunologischen Untersuchung ergaben, daß die IL-1ß- und IL-6-Levels der Patientinnen leicht, jedoch nicht signifikant höher waren als die der Kontrollpersonen. Die klinischen Parameter an den Zähnen und Implantaten wiesen im Laufe der Studie keine signifikanten Unterschiede auf. Die morphologische Verteilung der Mikroorganismen war im gesamten Beobachtungszeitraum sowohl an den Zähnen als auch Implantaten nahezu normal. Nach dem dritten Jahr zeigten sich in niedrigen Mengen bei vier Patientinnen P. gingivalis und P. intermedia und bei einer Patientin ausschließlich A. actinomycetemcomitans. An den Zähnen war der Knochenabbau im ersten Jahr nach dem Einbringen der Distanzhülse mit 0,6% niedriger als im zweiten Jahr mit 2,7%. In den letzten beiden Jahren vor der Baseline-Untersuchung betrug er jährlich 1,5%. An den Implantaten war der Knochenabbau im ersten Jahr mit 0,6 mm deutlich höher als im zweiten Jahr mit 0,2 mm. Die Erfolgsrate der Suprakonstruktionen betrug 100%, die der Implantate 88,8% (OK 85,0% und UK 93,0%).
OriginalarbeitSprache: DeutschAn 178 Patienten mit kieferorthopädisch-operativen Eingriffen oder osteosynthetisch versorgten Jochbeinfrakturen wurde die Single-shot-Pencillin-G-Prophylaxe mit der Clindamycinapplikation bezüglich Effektivität und Wirtschaftlichkeit verglichen. Die Wundinfektionshäufigkeit betrug in der Penicillin-G-Gruppe 5,9%, in der Clindamycin-Gruppe 11,1%. Die Fallkosten waren in der Penicillin-G-Gruppe um den Faktor 23 geringer als in der Clindamycin-Gruppe. Es wird der Schluß gezogen, daß der Einsatz des Penicillin G als einmalige Gabe in dem untersuchten Patientengut die Methode der Wahl darstellt.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie perioperative antibakterielle Chemoprophylaxe ist insbesondere für Risikopatienten mit ausgedehnten intraoralen Operationen indiziert, da prinzipiell jede intraorale Wunde kontaminiert ist. Das Ziel dieser Untersuchung war die Beantwortung der Frage nach der optimalen Dauer einer solchen Chemoprophylaxe. Dieses Problem wurde im Rahmen einer prospektiven klinischen Studie an 258 Patienten mit ausgedehnten intraoralen Eingriffen untersucht. 72 Patienten erhielten kein Antibiotikum, 65 Patienten erhielten Cefuroxim einmalig zu Operationsbeginn und 121 Patienten erhielten das Antibiotikum parenteral zu Operationsbeginn und bis zu 96 Stunden postoperativ weiter oral (Sequenzprophylaxe). Um den Erfolg einer antibakteriellen Prophylaxe zu bestimmen, wurden die Häufigkeit von Wundheilungsstörungen von postoperativen Infekten sowie der Anstieg der Körpertemperatur analysiert. Die Sequenzprophylaxegruppe schnitt im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant besser ab. Zwischen der Gruppe der einmaligen Antibiotikagabe und der Kontrollgruppe bestand kein signifikanter Unterschied. Damit führt die Sequenzprophylaxe über 96 Stunden bei intraoralen Eingriffen zu einer deutlichen Senkung entzündlicher Komplikationen. Die "One shot"-Prophylaxe ist bei intraoralen Operationen uneffektiv und sollte deshalb nicht angewendet werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer prospektiven Studie wurden 101 Patienten mit chronischer Polyarthritis (cP) unter immunsuppressiver Therapie klinisch beobachtet, wobei 43 Patienten (42%) verschiedene Formen der oralen Candidiasis (erythematös, pseudomembranös, Glossitis rhombica mediana, Cheilitis angularis) aufwiesen. Bei allen Patienten mit Candidiasis wurden Candida-Spezies nachgewiesen, C. albicans wurde in 60,4% der Fälle isoliert. Mikroskopisch konnten Hyphen und/oder Blastosporen nachgewiesen werden. Unsere Ergebnisse zeigen, daß die immunsuppressive Therapie in der gebräuchlichen Dosierung kein gehäuftes Auftreten einer oralen Candidiasis zur Folge hat. Ein statistischer Zusammenhang bestand dagegen zwischen der klinischen Manifestation einer Candidiasis und der Akuität der cP (dargestellt durch den Serumlevel des C-reaktiven Proteins) sowie der Versorgung mit herausnehmbarem Zahnersatz.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer retrospektiven Sutdie wurden die Daten von 49 Patienten ausgewertet, die 1981 - 19996 wegen einer Osteomyelitis von Knochen des Gesichtsschädels behandelt worden waren. Die chronische Osteomyelitis zeigte sich bei einer mittleren Behandlungsdauer von 239 Tagen und bis zu 7 operativen Eingriffen pro Patient als eine Erkarnkung mit langwierigem Verlauf. Im Unterkiefer erfolgte die Therapie überwiegend durch Kürettage, Sequestrotomie und Dekortikation. Bei wiederholter Rezidivierung und ausgedehntem Befall war jedoch eine suffiziente Behandlung nur in Form einer Kontinuitätsresektion möglich. Zur Rekonstruktion hat sich die mikrochirurgische Knochentransplantation auch im Hinblick auf eine positive Beeinflussung der begleitenden Weichteilentzündung bewährt.
OriginalarbeitSprache: DeutschDas Ziel der Studie war, die Fluoridfreisetzung aus verschiedenen Typen von Glasionomerzementen in künstlichem Speichel und Aqua dest. über eine Periode von 96 Wochen zu vergleichen. Alle geprüften Materialien setzten über 96 Wochen Fluorid frei, jedoch wurden die größten Mengen am ersten Tag gemessen. Die Fluoridfreisetzung in Aqua dest. war im Vergleich zu künstlichem Speichel signifkant höher. Sie war in den ersten Wochen deutlich reduziert, wenn der Glasionomerzement mit einem Versiegler (Ketac glaze) oder einem Lack (Vocopal varnish) bedeckt wurde. Es bestand kein genereller Trend hinsichtlich einer höheren Fluoridfreisetzung aus lichthärtenden gegenüber konventionellen Glasionomerzementen und aus verkapselten gegenüber handangemischten Zementen, die von der jeweils gleichen Firma hergestellt wurden. Verglichen mit konventionellen oder lichthärtenden Glasionomerzementen wurde aus dem Cermet-Zement Ketac Silver Aplicap immer und den Kompomeren Dyract und Compoglass überwiegend weniger Fluorid freigesetzt.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Jodiontophorese, der eine hyperämisierende, mikrobizide und muskeltonisierende Wirkung zugeschrieben wird, kam bisher bei der Behandlung von Restinfiltraten, chronischen Indurationen der Weichgewebe, wie sie bei entzündlichen Prozessen im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich auftreten können und bei der zervikofazialen Aktinomykose zum Einsatz. Der Nutzen dieser physikalischen Behandlungsmethode als Zusatztherapie bei Abszessen der großen Logen im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich wurde nun in einer randomisierten klinischen Studie an 41 Patienten mit entzündlich bedingter, reflektorischer Kieferklemme überprüft. Die täglich zweimalige Anwendung der Jodiontophorese zusätzlich zur Mikrowellentherapie für jeweils 10 Minuten ab dem 3. postoperativen Tag führte gegenüber der alleinigen Spatel-Dehnungsbehandlung in Kombination mit einer Mikrowellentherapie zu einer schnelleren Zunahme der Mundöffnung. Die stationäre Behandlungsdauer war in der mit Jodiontophorese behandelten Patientengruppe im Mittel um 2 Tage kürzer als in der Kontrollgruppe. Die Jodiontophorese erwies sich somit als effektive zusätzliche Behandlungsmaßnahme bei Logenabszessen im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich.
OriginalarbeitSprache: DeutschAufgrund des Verlustes der endokardialen Thromboresistenz bestehen bei der Mehrzahl der angeborenen Herzfehler vor und nach Korrekturoperationen und bei allen erworbenen Herzklappenfehlern endokardassoziierte Mikrothromben, die im Gefolge einer passageren Bakteriämie besiedelt werden können. Aufgrund empirischer Erfahrung können prädisponierende Herzfehler mit besonders hohem Endokarditisrisiko (Patienten mit Kunstklappenersatz, Zustand nach infektiöser Endokarditis, palliativer Operation zyanotischer Herzfehler) abgegrenzt werden, für die bei erwarteten Bakteriämien - abweichend von den Standard-Empfehlungen - prinzipiell eine parenterale Antibiotikaprophylaxe sinnvoll erscheint. Bei diagnostischen oder therapeutischen Eingriffen im Bereich des Zahn-, Mund- und Kieferbereichs sowie des Respirationstraktes kommt es regelhaft (Zahnextraktion 80 - 90%, Parodontalchirurgie 60 - 70%, Operation teilretinierter Zähne 50 - 70%) oder gehäuft (Zahnsteinentfernungen 30 - 40%, Operation retinierter Zähne 10 - 20%) zu Bakteriämien durch penicillin-empfindliche, grampositive Bakterien. Vor diesen Eingriffen sollte deshalb eine antibiotische Prophylaxe mit Oral-Penicillinen (2 ME, 30 min vor dem Eingriff) oder Amoxicillin ( 3 g, 30 min vor dem Eingriff) durchgeführt werden. Clindamycin (600 mg, 60 min vor dem Eingriff) ist gleichermaßen wirksam und bietet bei Patienten mit Penicillinallergie eine Alternative.
OriginalarbeitSprache: DeutschIdeale Präparationsverfahren müssen unter Erhaltung stabiler Zahnsubstanz defektbezogene Kavitäten ermöglichen, deren Grundform und Randgestaltung auf das Füllungsmaterial und dessen Verbund zur Zahnsubstanz abgestimmt ist. Weitere Vorgaben bei der Neutentwicklung eines Präparationsverfahrens sind die präzise Umsetzung von angestrebten Präparationsgeometrien bei geringer Techniksensitivität sowie die Vermeidung der Nachbarzahnverletzung. Mit oszillierenden Präparationstechniken sind als Ergänzung bzw. Ersatz rotierender Verfahren die geforderten Eigenschaften am leichtesten zu erfüllen. Die hierbei verwendeten, individuell geformten Präparationsansätze sind nur auf ihrer Funktionsfläche diamantbelegt und ermöglichen bei Oszillation eine "gerichtete Abtragung" der Zahnsubstanz, ohne den Nachbarzahn zu gefährden. Mit einem neuentwickelten, hochfrequent schwingenden Präparationssystem (Sonicsys) - bestehend aus einem modifizierten Airscaler und verschiedenen Arbeitsansätzen - können Kleinstkavitäten zur Erstversorgung approximaler Läsionen mit defektbezogener, individueller Extension erzeugt werden. Das niedrigfrequent oszillierende "EVA-System" kann zur Präparation von approximalen Abschrägungen, der Randfinierung von Klasse-II-Kastenkavitäten und dem Randfinish bei der Präparation von Kronen und Verblendschalen angewendet werden. Diese oszillierenden Instrumente verbessern die Qualität konventioneller Präparationen und ermöglichen Kavitätengestaltungen, die bisher mit gängigen Instrumenten nicht ausgeführt werden konnten.
OriginalarbeitSprache: DeutschEine retrospektive Analyse von 243 Patienten der Jahrgänge 1946 - 97 zeigte, daß die Diagnostik und Therapie der chronischen Unterkieferosteomyelitis zur Zeit noch Probleme bereitet. Der Verlauf ist oft schwer zu beurteilen. An der Universität Rostock kommt seit zwei Jahren ein Verfahren zur Bestimmung der Blutplasmaviskosität als Entzündungsparameter zum Einsatz, das im Institut für Pathophysiologie entwickelt und patentiert wurde. Wir konnten bei 11 Patienten in 14 akuten Exazerbationen diesen paraklinischen Wert in Relation zum subjektiven Befindern der Patienten setzen. Als Vergleich dienten Referenzwerte für Gesunde und Patienten mit Unterkieferfrakturen. Wir fanden Unterschiede in der Plasmaviskosität zwischen Gesunden, frisch Operierten und Patienten mit ruhender oder akuter Phase der chronischen UK-Osetomyelitis. Die Veränderung der Blutplasmaviskosität ist Ausdruck einer geänderten rheologischen Situation bei allen Patienten mit chronischer UK-Osteomyelitis auch im beschwerdefreien Stadium. Für weitere Untersuchungen ergibt sich die Frage, ob eine Verbesserung der Rheologie den Verlauf der chronischen UK-Osteomyelitis positiv beeinflussen kann.