OriginalarbeitSprache: DeutschZur Klärung, inwieweit statisches MRT bzw. CINE-MRT (Realtime Modus) mit der elektronischen Achsiographie bzw. (positionsnormierten) Hochfrequenz-Arthrosonographie bezüglich metrischer Aussagen zur Diskus- und Kondylusbeweglichkeit korrelieren, wurden in einer prospektiven Studie an 57 gesunden Probanden und einer Vergleichsgruppe (33 Patienten, mit klinischen Funktionsstörungen, n=6, bzw. nach operativem Gelenkeingriff, n=27) die Kondylus- und Diskusmobilität sowie die horizontale Kondylenbahnneigung (HKN) jeweils mit den verschiedenen Verfahren unter standardisierten Bedingungen erhoben. Die im statischen MRT und CINE-MRT ermittelten Funktionsdaten korrelierten signifikant (r=0,90), ebenso mit den entsprechenden achsiographischen Referenzwerten. Die HKN-Werte stimmten in allen Verfahren sehr gut überein. Beim CINE-MRT war in ca. 10% der operierten Gelenke die Visualisierung initialer Bahnabschnitte eingeschränkt. Arthrosonographisch ermittelte Bahnlängen lagen bei übereinstimmender HKN proportional um 20% unter der achsiographischen Referenz (r=0,92). Beide MRT-Verfahren sind bzgl. der metrischen Sensitivität mit der elektronischen Achsiographie vergleichbar, das statische MRT ist aufgrund der deutlich höheren morphologischen Aussagekraft dabei als Verfahren der Wahl anzusehen.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn diese Studie wurden alle 114 Patienten einbezogen, die im Zeitraum vom 1995 bis 1997 mit der Verdachtsdiagnose "temporomandibuläres Schmerz-Dysfunktions-Syndrom" aufgenommen wurden und im Rahmen eines Projektes nachfolgend eine MRT-Untersuchung erhielten. Sensitivitäts- und Spezifitätsanalysen ergaben keine ausreichend hohen Zusammenhänge zwischen MRT- und klinischen Befunden. Ein MRT ist daher dann indiziert, wenn sich die Beschwerdesymptomatik nicht einordnen läßt oder keine Besserung unter der Standardtherapie (Schiene, Physiotherapie, Antiphlogistika) eintritt. Gerechtfertigt ist u. E. die MRT-Untersuchung besonders zur Dokumentation vor jedem geplanten operativen Eingriff am Kiefergelenk. Zusätzlich kann eine MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel bei Patienten mit entzündlichen Erkrankungen des Kiefergelenks (Psoriasisarthritis, rheumatoide Arthritis) zum Einsatz kommen.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Studie war es, die Wechselbeziehung zwischen der Candidabesiedelung der Mundhöhle und des Magen-Darm- Traktes bei Kindern mit naturgesunden und kariösen Gebissen zu analysieren. Bei 40 Patienten und 40 Probanden wurden Speichel-, Plaque- und Stuhlproben, bei ersteren auch Proben kariöser Zahnsubstanz, entnommen und auf das Vorhandensein von Candida überprüft. Die Anzüchtung der Pilze erfolgte auf Sabouraud- Agar. Die Platten wurden bei 37°C bebrütet und nach 24/48 Stunden gemäß den Angaben des Manual of Clinical Microbiology beurteilt. Speichel- und Plaqueproben der Patienten mit kariösen Gebissen enthielten signifikant häufiger Candida albicans als die Proben der Probanden mit naturgesunden Gebissen. Was die Quantität der Pilze in der Mundhöhle anbelangt, so war deren Menge in kariös erweichter Zahnsubstanz am größten. In den Stuhlproben wiesen die Patienten in 67,5% der Fälle eine Candidabesiedelung auf, während dies bei den Probanden lediglich in 2,5% der Fälle zutraf. Die Ergebnisse bestätigen die positive Korrelation zwischen einer Candidabesiedelung der Mundhöhle und Kariesbefall und weisen eindeutig nach, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Candidabesiedelung der Mundhöhle und des Magen-Darm-Traktes besteht.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie klassische Vorstellung der spezifischen Wirkung von Okklusionsschienen im Sinne einer Entspannung der hyperaktiven schmerzhaften Muskulatur ist aufgrund aktueller Befunde unwahrscheinlich, da der lädierte Muskel eher mit Hemmung als mit Aktivitätserhöhung reagiert. Komplexe, durch die Lageveränderung des Unterkiefers ausgelöste Veränderungen der muskulären Funktionsmuster scheinen eher in der Lage zu sein, die schmerztherapeutischen Effekte von Schienen zu erklären. Ziel der vorliegenden Studie ist es, auf der Basis des zeitgemäßen Verständnisses der sensomotorischen Reaktionen des lädierten Muskels zu untersuchen, ob eine mit einer einzigen ballistischen Bewegung registrierte Unterkieferlage (BP) therapeutisch effektiv ist. Bei 43 Patienten wurde überprüft, zu welchen kondylären Lageveränderungen es in "Myozentrik" (MZ), "Dawson-Zentrik" (DZ) und BP-Position kommt. Weiterhin wurde bei 10 Probanden die Reproduzierbarkeit der BP-Position getestet. Schließlich wurden in einer weiteren Studie die therapeutischen Effekte der BP-Schienen und der MZ-Schienen miteinander verglichen. Die Ergebnisse belegen: 1) Die mit ballistischen Schließbewegungen registrierten Kondylenlagen zeigen keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zur Myozentrik. 2) Die Reproduzierbarkeit der BP-Technik ist mit den konventionellen Positionierungstechniken vergleichbar. 3) Die mit ballistischen Schließbewegungen registrierte Kondylenlage lässt keinen wesentlichen Unterschied zwischen Patienten und Probanden erkennen. 4) Die therapeutischen Wirkungen von in BP und MZ angefertigten Schienen zeigen keinen signifikanten Unterschied.
OriginalarbeitSprache: DeutschZur symptomatischen Behandlung bei ausgeprägter Xerostomie stehen diverse Speichelersatzmittel zur Verfügung. In der zugänglichen Literatur sind allerdings nur wenige kontrollierte und randomisierte Studien bezüglich der subjektiven Erleichterung der Mundtrockenheit durch diese Präparate verfügbar. Darüber hinaus scheinen die rheologischen Eigenschaften, wie die Viskosität und die Benetzungsfähigkeit der in diesen Lösungen vorhandenen Verdickungsmittel, einen großen Einfluss auf die klinische Akzeptanz eines künstlichen Speichels zu besitzen. Je nach Zusammensetzung des Speichelersatzmittels kann dieses ein nicht zu vernachlässigendes demineralisierendes Potential auf die Zahnhartsubstanzen haben. Ein ideales Speichelersatzmittel sollte hingegen eine Remineralisierung von Dentin und Schmelz fördern, gute viskoelastische Eigenschaften besitzen und die Symptome der Mundtrockenheit langandauernd lindern.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn dieser In-vitro-Studie wurde die Auswirkung der Reinigung von zahnärztlichen Restaurationen aus Kompomer, Komposit, Amalgam, hochgoldhaltigem Gussmetall, heißgepresster, leuzitverstärkter Keramik und Sinterkeramik sowie humanem Schmelz und humanem Dentin mit einem Wasser-Pulverstrahlgerät auf die Oberflächenrauheit untersucht. Die Proben wurden unter standardisierten Bedingungen mit einem Wasser-Pulverstrahlgerät bearbeitet. Vor und nach der Bearbeitung wurden mit einem Oberflächentastgerät folgende mittlere Ra-Werte (in µm) und Standardabweichungen bestimmt: 0,06 ± 0,02 und 0,09 ± 0,09 (Schmelz), 0,07 ± 0,02 und 0,66 ± 0,13 (Dentin), 0,07 ± 0,02 und 0,67 ± 0,09 (Kompomer), 0,08 ± 0,02 und 0,46 ± 0,11 (Komposit), 0,07 ± 0,02 und 0,29 ± 0,11 (Amalgam), 0,08 ± 0,02 und 0,13 ± 0,02 (hochgoldhaltiges Gussmetall), 0,04 ± 0,02 und 0,03 ± 0,02 (heißgepresste leuzitverstärkte Keramik) sowie 0,04 ± 0,01 und 0,06 ± 0,02 (Sinterkeramik). Die Unterschiede zwischen den mittleren Ra-Werten vor und nach Bearbeitung mit einem Wasser-Pulverstrahlgerät waren nur bei den beiden Keramiken statistisch nicht signifikant (Wilcoxon-Test, p>0,05). Es wird die Schlussfolgerung gezogen, dass die Reinigung von freiliegendem Dentin im Wurzelbereich und von Restaurationen aus Kompomer, Komposit, Amalgam und hochgoldhaltigem Gussmetall mit einem Wasser-Pulverstrahlgerät zu vermeiden ist.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Position des Diskus im Kiefergelenk sollte mit Hilfe der dynamischen Hochfrequenzsonographie bestimmt, und mit den Ergebnissen der Magnetresonanztomographie (MRT) verglichen werden. Bei der sonographischen Untersuchung wurde der Diskus während der Öffnungsbewegung dargestellt. Insgesamt wurden 38 Patienten, welche unter Beschwerden im Sinne einer klinischen Diagnose von Diskusverlagerung litten, mit einem hochauflösenden Ultraschallscanner (12,5 Mhz) dynamisch untersucht. Die Ergebnisse wurden mit den MRT-Befunden verglichen. Die retrospektive Auswertung der Ultraschallbilder bei geschlossenem Mund ergab eine Sensitivität von 88%, eine Spezifität von 81% und eine diagnostische Genauigkeit von 85%. Bei geöffnetem Mund ergab sich eine Sensitivität von 62%, eine Spezifität von 88% und eine diagnostische Genauigkeit von 75%. Die Hochfrequenzsonographie ist in der Lage, eine Aussage über Diskusverlagerungen im Kiefergelenk zu machen. Ein signifikanter Teil der Fehler, welche in der prospektiven Analyse auftraten, erschienen in der retrospektiven Betrachtung nicht mehr, was auf einen Lerneffekt in der Befundung schließen lässt.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Untersuchung war es, die Wirkung einer intraartikulären Gabe von Buprenorphin nach Kiefergelenkarthrozentese zu untersuchen. Bei 17 Patienten mit degenerativen Kiefergelenkerkrankungen wurde nach konservativer Vorbehandlung wegen persistierender Schmerzen eine Spülung jeweils des betroffenen Kiefergelenks in Lokalanästhesie durchgeführt. Präoperativ und jeweils nach 2, 4, 7 und 14 Tagen wurden klinische Untersuchungen an Hand eines Funktionsbogens und eine Schmerzquantifizierung durch eine visuelle analoge Skala (VAS) durchgeführt. Nach randomisierter Verteilung der Patienten auf zwei Gruppen wurde bei 9 der 17 Patienten (Gruppe 1) zu Abschluss des Eingriffs 1 ml Buprenorphin (Temgesic®) intraartikulär injiziert, bei 8 Patienten (Gruppe 2) 1 ml physiologische Kochsalzlösung. Zur postoperativen Schmerzbehandlung wurde beiden Gruppen Paracetamol verordnet. Bei allen Patienten konnte eine Schmerzreduktion und eine Verbesserung der Mobilität beobachtet werden. Gruppe 1 zeigte am 2. und 4. Tag gegenüber Gruppe 2 eine bessere Schmerzreduktion. Bei den anderen Terminen war dieser Unterschied nicht mehr signifikant. Die intraartikuläre Verabreichung von Opioden scheint die therapeutische Wirkung der Arthrozentese zu unterstützen.