Seiten: 127-139, Sprache: Englisch, DeutschAlanen, Pentti / Kirveskari, Pentti / Bell, Yrsa LeDie Auffassung, dass okklusale Faktoren keine signifikante Rolle bei der Ätiologie von temporomandibulären Dysfunktionen (TMD) spielen, ist in der Forschung verbreitet. Doch die meisten epidemiologischen und experimentellen Studien, in denen Schlussfolgerungen zur kausalen Rolle der Okklusion bei TMD gezogen werden, kranken an methodischen Problemen. Die Vergleiche waren nicht aussagekräftig, da sich die verglichenen Gruppen im Hinblick auf vermutete okklusale Risikofaktoren nicht ausreichend unterschieden. Insbesondere sind Studienteilnehmer ohne Risikofaktoren unterrepräsentiert oder fehlen ganz. Solche Studien, deren Design und Methoden den Empfehlungen der Epidemiologie-Experten entsprechen, konnten okklusale Faktoren nicht aus der Ätiologie der TMD ausschließen. Die derzeit vorherrschende Meinung scheint nicht auf Evidenz gestützt zu sein.
Schlagwörter: ätiologische Epidemiologie, evidenzbasierte Zahnmedizin, Einschlusskriterien, Okklusion, Repräsentation
Open AccessSeiten: 141-156, Sprache: Englisch, DeutschEtz, Eike / Hellmann, Daniel / Giannakopoulos, Nikolaos Nikitas / Schmitter, Marc / Rammelsberg, Peter / Schindler, Hans J.Ziel: Ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche prothetische Versorgung ist die Rekonstruktion beziehungsweise Sicherung einer physiologischen Kieferrelation. Hierbei sollte die gewählte Registriertechnik eine hohe Reproduzierbarkeit aufweisen. Ziel der vorliegenden Studie war es zu prüfen, mit welcher Präzision sich eine initial registrierte Kieferrelation in eine prothetische Rekonstruktion überführen lässt und wie diese beiden Positionen die bilaterale Kaumuskelaktivität beeinflussen.
Material und Methoden: Bei 41 gesunden Probanden wurden durch 41 Untersucher simulierte prothetische Restaurationen (SPR) angefertigt, bei deren Herstellung die üblichen Arbeitsabläufe für eine prothetische Rekonstruktion durchgeführt wurden. Mithilfe des Zebris JMA-Systems wurden die Unterkieferpositionen in Interkuspidation, mit eingegliedertem Zentrikregistrat und mit inkorporierter SPR an Messpunkten beider Kondylen, beider erster Molaren und des Inzisalpunktes miteinander verglichen. Zeitgleich wurden die elektromyografischen Aktivitäten beider Mm. masseter und Mm. temporales anteriores unter kontrollierten isometrischen Bedingungen untersucht.
Ergebnisse: Die Unterkieferpositionen mit Zentrikregistrat und SPR unterschieden sich signifikant (p 0,05). Zwischen beiden Positionen konnte an allen fünf Messpunkten ein Unterschied von circa 0,3 mm absoluter räumlicher Lageveränderung ermittelt werden, der im Wesentlichen einem kaudalen Versatz des Unterkiefers entsprach. Die EMG-Aktivitäten in diesen Positionen zeigten signifikante (p 0,05) Unterschiede für die Mm. temporales.
Schlussfolgerung: Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass eine zentrische Kieferrelation, die mit der vorliegenden Technik registriert wurde, mit den beschriebenen Abweichungen in eine prothetische Rekonstruktion überführt werden kann.
Schlagwörter: Elektromyografie, Kieferrelation, Reliabilität von Kieferrelationsbestimmungen, Zentrikregistrat
Seiten: 157-166, Sprache: Englisch, DeutschKares, HorstAm Beispiel eines Patienten mit orofazialen Schmerzen und Schlafstörungen wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Zahnarzt und Schlafmedizinern beschrieben. Insbesondere Patienten mit myofaszialen Schmerzen der Kaumuskulatur oder Arthralgie leiden häufig an einer Insomnie oder einer anderen Form von Schlafstörung wie dem Schlafbruxismus oder schlafbezogenen Atmungsstörungen. Die Identifizierung und Reduzierung dieser perpetuierenden Risikofaktoren können in der Zahnarztpraxis bei der Therapie von schmerzhaften kraniomandibulären Dysfunktionen zielführend sein.
Schlagwörter: orofaziale Schmerzen, kraniomandibuläre Dysfunktion, Arthralgie, Schlafbruxismus, Schlafstörung, Insomnie