Seiten: 103-115, Sprache: Englisch, DeutschAlanen, Pentti
Die aktuelle Kontroverse zur CMD-Ätiologie wird noch komplizierter, wenn die Verbindungen zwischen Ätiologie und Behandlung gemeinsam mit Fragen zur Ethik irreversibler Behandlungsoptionen diskutiert werden. Dabei sind die meisten zahnärztlichen Behandlungen irreversibel, und dies auch in Fällen mit unklarer Ätiologie. Behandlungsethik kann deshalb nicht ausschließlich aus der Ätiologie begründet werden, sondern fordert von uns ein Verständnis für die Möglichkeiten, Patienten bei ihren gesundheitlichen Problemen mit physiologisch korrekten und ökonomisch vertretbaren Maßnahmen zu helfen.
Schlagwörter: Ätiologie, Evidenz, Ethik, irreversible Behandlung
Seiten: 117-125, Sprache: Englisch, DeutschSteinmaßl, Otto / Klaunzer, Florian / Ruech, Lukas / Fleischer, Florian / Stöckl, Wolfgang / Dumfahrt, Herbert / Grunert, Ingrid / Steinmaßl, Patricia-Anca
Derzeit befinden sich vier Anbieter volldigital hergestellter CAD/CAM-Totalprothesen am Markt: Global Dental Science (Produktname: AvaDent), Merz Dental (Produktname: Baltic Denture System), Ivoclar Vivadent/Wieland Dental (Produktname: Wieland Digital Dentures) und Whole You (Produktname: Whole You Nexteeth). Nicht nur die klinischen Anpassungsprotokolle sind von System zu System unterschiedlich, sondern auch die technischen Fertigungsschritte. Jedes System hat eigene Protokolle für die Festlegung der Okklusionsebene und die Bissnahme, und bis die Anwendung von CAD/CAM-Prothesensystemen effizienter gegenüber der konventionellen Totalprothesenanpassung wird, muss eine Lernkurve überwunden werden, sowohl für den Zahnarzt als auch für den Zahntechniker. Derzeit ist das okklusale Standardkonzept für CAD/CAM-Totalprothesen die bilateral balancierte Okklusion, durch Individualisierung der vorgegebenen Zahnaufstellung kann aber auch eine Front-Eckzahnführung generiert werden. Da weder die klinischen Anpassungsschritte noch die technische Fertigstellung bisher voll kontrollierbar sind, sind CAD/CAM-Totalprothesen remontierten konventionellen Totalprothesen im Hinblick auf die Qualität der Okklusion bisher nicht überlegen. Aus diesem Grund muss derzeit auch für CAD/CAM-Totalprothesen eine Remontage nach der Übergabe empfohlen werden.
Schlagwörter: CAD/CAM-Prothesen, Totalprothese, Okklusion, Remontage
Seiten: 127-146, Sprache: Englisch, DeutschStrobel, Sabrina / Möller, Dirk / von Piekartz, Harry J. M.
Eine PilotstudieMithilfe der Elektromyografie (EMG) konnte in einigen Studien der Einfluss von Beißkräften auf die Aktivierung der Halswirbelsäulenmuskulatur festgestellt werden. Im Rahmen der vorliegenden Pilotstudie wurde erstmalig die Hypothese getestet, dass maximale und/oder submaximale Beißkräfte sowohl bei CMD-Patienten als auch bei einer Kontrollgruppe einen signifikanten Einfluss auf alle zervikalen physiologischen Wirbelsäulenbewegungen haben. 20 Frauen wurden anhand eines validierten Fragebogens in eine CMD-Gruppe (n=10) und eine Kontrollgruppe (n=10) eingeteilt.
Mit dem WinSpine-System wurde das zervikale Bewegungsausmaß (Flexion/Extension/Rotation/Lateralflexion) quantifiziert. Zur Evaluation der Beißkräfte diente das biteFork-System, wodurch eine Aufzeichnung der Kräfte an den Molaren 15/16 und 25/26 ermöglicht wurde. Die Messungen der zervikalen Wirbelsäulenbeweglichkeit erfolgten ohne sowie mit 25 %iger und 100 %iger Beißkraft. Zur Auswertung wurden die Differenzen der Bewegungsausmaße ohne und mit Beißmanövern herangezogen. Abschließend wurde eine Kiefergelenksuntersuchung durchgeführt, die eine Evaluation des Bewegungsausmaßes der Mandibula beinhaltete.
In der Kontrollgruppe wurde ein signifikanter Unterschied zwischen der Rotation nach links ohne und mit 25 %iger Beißkraft (p
Schlagwörter: kraniomandibuläre Dysfunktion, Halswirbelsäule, Bewegungsausmaß, submaximale Beißkraft, maximale Beißkraft
https://www.relaxbogen.de
Digitaler SonderdruckSeiten: 147-159, Sprache: Englisch, DeutschLambers, Jochen
Zwei KasuistikenPatienten mit einer kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) weisen häufig Beschwerden im muskulären Bereich auf. Die Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten wird in den wissenschaftlichen Stellungnahmen der letzten Jahre immer wieder empfohlen. Der RelaxBogen entstand durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Physiotherapeut. Er ahmt eine spezielle Form der Entspannungstechnik für M. masseter und M. temporalis nach. Basis dafür ist die myofasziale Release-Technik. Die beiden Fallbeispiele zeigen die Einsatzmöglichkeiten des RelaxBogens bei myogener CMD und Kopfschmerz. Nach einem Einsatz von drei Monaten war bei beiden Patienten eine deutliche Reduzierung der Palpations- und Kopfschmerzen zu verzeichnen. Eine Abnahme des allgemeinen Schmerzlevels und für die Bereiche Kopf/Kiefer, HWS, Nacken wurde ebenso dokumentiert.
Schlagwörter: CMD, Bruxismus, Myalgie, Kopfschmerz, myofaszialer Schmerz